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Das politisch korrekte Woerterbuch 2.0

Das politisch korrekte Woerterbuch 2.0

Titel: Das politisch korrekte Woerterbuch 2.0
Autoren: Martin Hablik
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November entschieden sich die Israelis, den Dauerbeschuss abzustellen und töten den verantwortlichen Ahmed al-Dschabari. Exakt in diesem Moment setzte die Empörungsmaschinerie der deutschen Presse ein.
    Um sich in die Lage der Israelis zu versetzen, die im Süden nahe der Grenze leben, stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Über Wochen hinweg geht bis zu 10-mal am Tag der Luftalarm los und Sie haben, je nachdem, wie nahe Sie an der Grenze zum Gazastreifen wohnen, zwischen 15 und 45 Sekunden Zeit, einen Schutzraum zu erreichen, wobei es die Hamas einen Dreck interessiert, ob Sie gerade nackt unter der Dusche stehen. Würden Sie Ihre Kinder noch allein auf die Straße lassen? Wären Sie vielleicht ein wenig unkonzentriert im Alltag? Würden Sie sich wünschen, dass Ihre Regierung diesen Zustand abstellt? Das hat sie schließlich getan, nach geschlagenen 3 Wochen(!) Terror.
    Was wir jedoch von unseren Politikern hören und in der Presse lesen können, ist der Dreck von „Experten“ wie Jakob Augstein (www.freitag.de), 2012 vom „Simon Wiesenthal Center“ (SWC) immerhin mit Platz 9 auf der Jahresliste der TopTen antisemitischer/antiisraelischer Beschimpfungen [284] ausgezeichnet, sowie Henryk Broders erklärter „Lieblingsantisemit“ [285] . Augstein sieht in der Atommacht Israel eine Gefahr für den ohnehin brüchigen Weltfrieden, als hätten wir es mal wieder mit einer zionistischen Weltverschwörung zu tun. Dieser Satz stammt nicht von Augstein sondern von Günter Grass, was herrlich ist, denn so muss Augstein es nicht selbst sagen, sondern kann mit dem Zitat die Verantwortung abwälzen und zugleich die moralische Autorität des Nobelpreisträgers auffahren: „ Er [Grass] hat es auf sich genommen, diesen Satz für uns alle auszusprechen .“ „ Für uns alle “? Nun, für mich nicht, ich distanziere mich von dieser Aussage. Und ganz sicher auch nicht für alle Deutschen, da soll Herr Augstein die Kirche mal schön im Dorf lassen.
    M omentan tobt die Debatte, ob Jakob Augstein denn tatsächlich ein Antisemit sei, entzündet unter anderem an einer von ihm gezogenen Parallele zwischen den ultraorthodoxen Juden (Haredim) und den islamischen Fundamentalisten: “ Diese Leute sind aus dem gleichen Holz geschnitzt wie ihre islamistischen Gegner. Sie folgen dem Gesetz der Rache .” [286]
    Vergleichen wir doch einmal die harten Islamisten und die Haredrim. Lichten die Haredrim ihre Kinder mit Sprengstoffgürtel und Märtyrerstirnband für das Familienalbum ab? Nein. Jagen sich die Haredrim als Selbstmordbomber mit palästinensischen Bussen und Bahnen in die Luft? Nein. Feuern die Haredrim permanent Granaten und Raketen von israelischen Zivilgebäuden aus auf Gaza ab? Nein. Ist es ein Kernpunkt des ultraorthodoxen Dogmas, dass es kein Paradies auf Erden geben wird, bevor nicht der letzte Palästinenser oder gar jeder Moslem tot ist? Nein.
    Augsteins Vergleich ist an den Haaren herbeigezogener, absoluter Schwachsinn. Und wenn jemand wie Herr Augstein, der gehen kann, ohne dass seine Fingerknöchel über den Fußboden schleifen, einen so einen vollkommenen Blödsinn von sich gibt, dann kann man erwarten, dass er auch weiß , dass er vollkommenen Blödsinn von sich gibt. Und dann muss Herr Augstein auch damit leben können, ein Antisemit genannt zu werden.
    Stefanie Galla hat als Gastautorin dazu einen sehr ausführlichen Artikel [287] auf der Achse des Guten veröffentlicht, ebenso wie Henryk M. Broder etliche Artikel diesbezüglich beisteuerte.
    Neben Augsteins Kommentaren dürfen die stumpfsinnigen Analysen von Helga Baumgarten auch nicht fehlen:
    „ Sie [die Eskalation zwischen Israel und der Hamas] war im Gegenteil sehr vermeidlich. Die palästinensische Seite hatte klar signalisiert, dass sie zu einem Waffenstillstand bereit ist. Die israelische Reaktion darauf war die sogenannte gezielte Tötung - im normalen Sprachgebrauch nennt man das Mord - des militärischen Führers der Hamas .“ [288]
    Hunderte von Raketen, über Wochen hinweg auf Israel abgefeuert, waren also ein klares Signal zum Waffenstillstand, das die Israelis irgendwie, aber vor allem böswillig, missverstanden haben. Eine deutsche Zeitung bietet die Plattform für reinste Hamas-Propaganda und druckt diese auch noch völlig unkommentiert ab. Augsteins und Baumgartens Artikel wären viel weniger verlogen, wenn die beiden einfach „die Israelis“ und „Israel“ konsequent durch „der Jude“ ersetzen würden. „Ja, aber man wird Israel
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