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Das Planeten Duell

Das Planeten Duell

Titel: Das Planeten Duell
Autoren: Gordon R. Dickson
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dämmerigen Metallgefängnis. Lediglich hinter dem Fahrersitz waren ein paar schmale Schlitze in die Panzerplatten geschnitten. Sonnenlicht, gedämpft durch das Grün des Dschungels, sickerte herein.
    »Sind Sie bewaffnet, Oberst?« fragte Eachan Khan ruhig. Er hatte ein flaches Pfeilschußgerät aus der Innentasche der Uniformjacke geholt und begann, den Lauf einer Jagdflinte auf die Mündung zu schrauben. Ein Kugelhagel prasselte gegen die Panzerplatten. Es waren Sportstutzen – Zivilistenwaffen, aber im Dschungel tödlich.
    »Nein«, entgegnete Cletus knapp.
    »Schade.« Eachan Khan schob den Lauf seiner Waffe durch einen der Seitenschlitze. Er blinzelte ins Tageslicht und schoß. Ein blonder Hüne in einem Tarn-Overall wankte auf die Straße und brach dort zusammen.
    »Der Bus ist dicht hinter uns losgefahren«, sagte Mondar aus dem Halbdunkel. »Ich vermute, daß der Chauffeur anhält und telefonisch Hilfe anfordert. Von Bakhalla aus können die Truppen in einer Viertelstunde hier sein.«
    »Gut«, sagte Eachan und feuerte erneut. »Vielleicht halten wir so lange durch. Komisch ist nur, daß die Guerillas uns angriffen und nicht den Bus. Mehr Gepäck, weniger Schutz und eine Menge wertvoller Geiseln ... Ducken Sie sich, Oberst!«
    Der letzte Satz war an Cletus gerichtet, der sich bemühte, die Einstiegsblende an der rechten Seite des Fahrzeugs hochzuhieven. Der Wagen hing halb über die Böschung, und so gelang es Cletus, eine schmale Öffnung zu schaffen.
    Melissa legte ihm die Hand auf den Arm. »Es hat doch keinen Zweck«, sagte sie drängend. »Dem Fahrer ist nicht mehr zu helfen. Er muß sofort tot gewesen sein, als die Mine hochging.«
    »Er hat das Vario-Gewehr«, fauchte Cletus und schüttelte ihre Hand ab. Er zwängte sich durch die Öffnung ins Freie.
    Im nächsten Moment peitschten Schüsse auf. Der Oberstleutnant rollte die Böschung hinunter. Man hörte ein Klatschen im Graben; ein Arm flog hoch. Melissa stieß einen unterdrückten Schrei aus, als sie sah, wie ein Geschoß die Hand vom Gelenk trennte.
    Mondar legte dem Mädchen einen Arm um die Schulter. Melissas Gesicht war eine schneeweiße Maske.
    Die Salven aus dem Dschungel verstummten mit einem Mal. Eachan und der Exote sahen einander an. Der Dorsai nickte.
    »Der Busfahrer hat sicher die Schüsse gehört«, murmelte Mondar.
    »Wenn die Truppen aus Bakhalla nicht gleich eintreffen, nützen sie uns nichts mehr«, entgegnete der Söldner. »Ich kann mit einem Gewehr nicht Dutzende von Angreifern in Schach halten.«
    Zu beiden Seiten des Dschungelweges tauchten Gestalten in Tarn-Overalls auf. Die Waffe Eachans bellte in regelmäßigen Abständen, und jedes Geschoß traf sein Ziel. Aber die Angreifer hatten nur noch eine Entfernung von fünfzehn Metern zurückzulegen.
    Eachans Gewehr klickte – leer.
    Doch in der gleichen Sekunde, als sich ein Guerilla an der Einstiegsluke zu schaffen machte, hämmerte aus dem Graben ein Vario-Gewehr los. Die Angreifer liefen aufgescheucht durcheinander und versuchten in den Dschungel zu entkommen. Nur wenigen glückte die Flucht.
    Eine bedrückende Stille lag über dem Fahrzeug. Eachan kletterte ins Freie, gefolgt von Melissa und Mondar.
    Cletus kroch schlammverschmiert aus dem Graben. Er zerrte das Vario-Gewehr hinter sich her.
    »Großartig gemacht, Oberst«, sagte Eachan mit echter Wärme.
    »Oh, schon gut.« Jetzt, da der Kampf vorüber war, zitterten Cletus die Beine.
    »Sie haben uns das Leben gerettet«, meinte Mondar.
    Melissa starrte unterdessen den toten Fahrer an. Cletus hatte ihn so aufgerichtet, daß sein Arm aus dem Graben ragte. Nach einer Weile wandte sie sich mit zusammengepreßten Lippen ab. Der Blick, den sie Cletus zuwarf, verriet widerstreitende Gefühle.
    »Da kommt unsere Verstärkung«, stellte Mondar fest und deutete zum Himmel. Zwei Maschinen mit je einem Infanteriekommando an Bord senkten sich und landeten auf der Straße. Kurz darauf tauchte auch der Bus auf.
     

 
5.
     
    Die Detonation hatte den Kompressor des Militärwagens beschädigt, und so ließ man das Fahrzeug im Dschungel zurück. Eine der Maschinen brachte die vier Überlebenden nach Bakhalla. Eachan und Melissa Khan verabschiedeten sich auf dem Landefeld und fuhren mit einem Robotertaxi zu ihrer Stadtwohnung weiter. Mondar bestieg ein zweites Taxi und winkte Cletus auf den Nebensitz.
    »Ich bringe Sie zum Hauptquartier der Allianz. Man wird Ihnen dort eine Unterkunft zuweisen.« Der Exote gab dem Roboter das Fahrtziel
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