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Das Planeten Duell

Das Planeten Duell

Titel: Das Planeten Duell
Autoren: Gordon R. Dickson
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geht schon wieder«, wehrte sie ab, als der Minister sie stützen wollte. »Nur eine kleine Unpäßlichkeit! Bitte, bemühen Sie sich nicht! Der Oberst bringt mich sicher zu meiner Kabine. Er wollte ohnehin aufbrechen ...«
    »Selbstverständlich, Miß Khan!« Cletus trat neben sie und nahm ihren Arm. »Kommen Sie!«
    Er führte sie behutsam aus dem Speisesaal. DeCastries und Eachan Khan sahen ihnen verwirrt nach.
    Sobald sie den Korridor erreicht hatten, der zu den Passagierräumen führte, richtete sich Melissa auf und zischte: »Sie sind überhaupt nicht betrunken!«
    »Nein«, entgegnete Cletus ruhig.
    »Haben Sie den Verstand verloren? Wie können Sie es wagen, mit einem Mann wie deCastries Ihre Spielchen zu treiben? Ich kenne die Militärs! Auch wenn sie es nicht einsehen wollen – in der Politik sind sie hoffnungslos verloren.« Sie sah den jungen Oberstleutnant an und spürte erneut die Macht seiner großen grauen Augen. »Ich habe Ihnen geholfen, weil mir eine Tapferkeitsmedaille etwas bedeutet. Nur deshalb, verstehen Sie? Ein zweites Mal werde ich es nicht tun.«
    »Hm ...«
    »Gehen Sie jetzt in Ihre Kabine und meiden Sie deCastries! Halten Sie sich auch von mir und Dad fern ... hören Sie überhaupt zu?«
    »Natürlich«, sagte Cletus. »Aber Sie gestatten doch, daß ich Sie in Ihre Kabine bringe? Wenn jemand dem Minister berichtet, daß Ihre Unpäßlichkeit so rasch verging ...«
    Melissa preßte die Lippen zusammen. Cletus nahm erneut ihren Arm und führte sie den Korridor entlang.
    »Und was die Militärs betrifft«, fuhr er beiläufig fort, »es sind nicht alle gleich ...«
    Wieder blieb sie stehen und machte sich von ihm los. »Sie glauben wohl, daß mein Vater sein Leben lang Söldner war?«
    »Aber nein«, erklärte er ruhig. »Bis vor etwa zehn Jahren diente er als Generalleutnant in der Königlichen Armee von Afghanistan.«
    Sie starrte ihn an. »Woher wissen Sie das?«
    »Die neuere Militärgeschichte gehörte zu meinen Hauptfächern. Ich habe mich eingehend mit der Revolution von Kabul beschäftigt, bei der die Regierung gestürzt wurde. Ich nehme an, daß Ihr Vater einige Jahre nach dem Putsch die Erde verlassen hat.«
    »Er – er mußte nicht emigrieren. Auch nachdem sich Afghanistan der Koalition angeschlossen hatte, bot man ihm einen Platz in der Armee an. Aber da waren andere Dinge ...«
    »Ja?«
    »Sie verstehen das sicher nicht.« Sie ging weiter und sagte leise: »Meine Mutter starb – und – Salaam Badshahi Daulat Afghanistan – als sie unsere Nationalhymne verboten, da gab er auf und emigrierte zu den Dorsai.«
    »Eine neue Welt«, meinte Cletus. »Eine Soldatenwelt. Sicher fiel ihm der Wechsel nicht allzu schwer.«
    »Man stellte ihn als Captain ein – als Captain eines Söldnerbataillons!« brach es aus ihr heraus. »In zehn Jahren diente er sich zum Rang eines Obersten hoch. Aber dabei wird es bleiben, denn die Dorsai haben keine größeren Einheiten als Regimenter. Bei seiner Pensionierung wird er nicht genug Geld haben, um auf die Erde zurückzukehren – es sei denn, die Exoten schicken ihn in offizieller Mission dorthin.«
    Cletus nickte. »Jetzt begreife ich, weshalb Sie deCastries' Nähe suchen. Sie selbst waren sicher noch ein Kind, als Ihr Vater zu den Dorsai emigrierte. Also besitzen Sie das Bürgerrecht der Koalition und der Dorsai. Aber Ihr Vater hat Schwierigkeiten. Eine Repatriierung ist langwierig, außer sie wird von einflußreichen Politikern beschleunigt. Entweder Sie oder Ihr Vater scheinen zu glauben, daß sich diese Dinge über deCastries in Ordnung bringen lassen.«
    »Dad hat nichts damit zu tun!« fuhr sie auf. »Wofür halten Sie ihn denn?«
    Er sah sie an. »Nein. Sie haben natürlich recht. Es war Ihr Gedanke. Ich stamme selbst aus einer Familie mit Militärtradition. Ihr Vater erinnert mich an einige der Generäle, mit denen ich verwandt bin.«
    Während er sprach, war Melissa vor einer Kabinentür stehengeblieben. »Weshalb haben Sie die Akademie wirklich verlassen?« fragte sie.
    »Oh.« Er lächelte. »Jemand muß die Welt sicherer machen.«
    »Und das wollen Sie erreichen, indem Sie sich die persönliche Feindschaft eines Dow deCastries zuziehen?« fragte sie ungläubig. »War es Ihnen nicht Lehre genug, daß er Ihr Spiel durchschaute?«
    »Aber er hat es nicht durchschaut!« widersprach Cletus. »Obwohl es ihm recht gut gelang, diese Tatsache zu verbergen ...«
    »Was?«
    »Als er den ersten Zuckerwürfel fand, glaubte er, mir sei ein
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