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Das Phantom der Freiheit

Das Phantom der Freiheit

Titel: Das Phantom der Freiheit
Autoren: Kurt Luif
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...«
    »Es gibt keinen anderen Weg«, sagte Stanley. »Glauben Sie mir, wir haben nur diese Möglichkeit, wenn wir eine Katastrophe verhindern wollen.«
    »Aber – es wäre Mord!«
    »Ist es Mord, Leute zu töten, die bereits unrettbar verloren sind? Ist es Mord, zehn oder fünfzehn Millionen Menschenleben zu retten? Mir gefällt die Lösung so wenig wie Ihnen, glauben Sie mir. Es war nicht leicht für mich, die Tatsache zu akzeptieren, daß es keinen anderen Weg gibt. Diese Menschen werden so oder so sterben. Es wäre eine seltsame Art von Pietät, wenn wir Ihnen noch Millionen andere opferten.«
    Einer der beiden anderen Zivilisten fragte: »Könnten wir das Schiff nicht irgendwie von seinem Kurs ablenken?«
    »Nicht, ohne es zu zerstören«, antwortete Stanley. »Und genau das ist es, wozu ich Ihr Einverständnis erbitte.«
    »Hören Sie, Mr. Stanley«, schaltete sich der dritte Zivilist ein, »woraus schließen Sie, daß es eine Druckwelle von solch verheerender Wirkung geben wird?«
    »Haben Sie jemals von dem Riesenmeteor gehört, der im Jahre 1908 im Gebiet der Steinigen Tunguska in Sibirien niederging? Er hatte nur eine Geschwindigkeit von fünfzehn oder zwanzig Kilometern pro Sekunde, aber er legte Hunderte von Quadratkilometern Wald nieder. Die Bäume fielen wir Streichhölzer. Und dieses Schiff kommt mit viel größerer Geschwindigkeit!«
    »Es muß eine andere Möglichkeit geben«, sagte der erste Zivilist hartnäckig.
    »Also gut«, sagte Stanley. »Machen Sie Vorschläge.«
    »Nun ...«
    »Genau. Es gibt keine andere Möglichkeit«, wiederholte Stanley. »Habe ich Ihr Einverständnis, eine Rakete hinaufzuschießen?«
    Der erste Zivilist, der anscheinend der Verteidigungsminister war, seufzte und schüttelte langsam den Kopf.
    »Ich sehe nicht, wie wir das sanktionieren könnten, Mr. Stanley. Ihre Argumente in Ehren – aber wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen.«
    Stanley blickte zur Uhr, dann war es an ihm, zu seufzen.
    »Jetzt ist es sowieso zu spät«, sagte er. »Während wir hin und her geredet haben, ist das Schiff nicht stehengeblieben. Selbst wenn Sie jetzt Anweisung geben würden, könnte ich keine Rakete mehr hinaufschießen.«
    Zwei von den Männern blickten besorgt aus einem Fenster nach Norden. Stanley sah es und verstand, wonach sie Ausschau hielten. Von Washington aus mußte ein solches Schauspiel leicht sichtbar sein.
    »Das Schiff wird nicht herunterkommen«, sagte er, und seine Stimme klang auf einmal alt und müde. »Es wird keine Katastrophe geben. Einige Minuten bevor Sie zusammenkamen, veranlaßte ich den Start einer XV-19 von der Flottenbasis Nevada. Sie war mit einem thermonuklearen Sprengkopf ausgerüstet. Kapitän Deering beobachtete ihre Annäherung und leitete sie mit Radar ins Ziel. Die ›Martian Queen‹ verdampfte vor mehr als einer Minute. Es gab keine andere Wahl.«
    »Ich vermute, Sie wissen, was das bedeutet«, sagte General Hagopian.
    »Ich weiß es«, sagte Stanley. »Es wird mich meine Position kosten. Aber ich werde mit dem Bewußtsein vor das Gericht treten können, daß ich einige Millionen Menschenleben gerettet habe.«
    General Hagopian nickte. »Das wird für Sie sprechen. Aber sonst können wir nichts für Sie tun. Sie werden rösten müssen.« Er blickte Stanley gerade in die Augen. »Sie sind ein sehr mutiger und beherzter Mann, aber leider werden die meisten Leute nie verstehen, was Sie getan haben – und warum.«
    Stanley lächelte matt. »Die vernünftigen Leute werden verstehen, General. Und sie sind die einzigen, auf die es ankommt.«
     
    ENDE

 
    Als nächstes TERRA-Taschenbuch erscheint:
     
    Hans Kneifel
     
    Apokalypse auf Cythera
     
    Er landet auf der verbotenen Welt –
    er ist ein Kundschafter aus dem All
     
    Deutscher Erstdruck
     
    In geheimer Mission auf dem
    Planeten des Atomschlags
     
    Er heißt Stapen Crau, sein Geburtsort ist der Planet Cassade. Auf dem abgelegenen Planeten Baudelaire haben seine Reisen durch das All ein jähes Ende gefunden. Stapens Geldmittel sind erschöpft, und er findet auf Baudelaire keine Möglichkeit, sich eine Passage zu einer anderen Welt zu verdienen.
     
    Als Stapen fast am Ende ist, schaltet sich die Raumbehörde Baudelaires ein. Sie bietet ihm eine Chance, den Planeten zu verlassen.
     
    Stapen Crau willigt ein. Aber der Preis, den er dafür entrichten muß, ist hoch – vielleicht zu hoch, denn Stapen soll eine Mission erfüllen, die ihn das Leben kosten kann.
     
    Er soll den Planeten
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