Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Titel: Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas
Autoren: Frank Dalton
Vom Netzwerk:
ihn nicht. Zehn Minuten später waren alle beisammen, in bester Ausflugsstimmung, vergnügt und guter Laune.
    „Nun legt los, Leute!" Mrs. Singlestone wurde schon ungeduldig. „Warum spielt die Kapelle denn nicht? Schließlich haben wir sie ja nicht zum Zuschauen bezahlt!"
    Watson hob den Taktstock und gab das Zeichen zum Abzugsmarsch. Die Bläser setzten ein. Solange sie ohne des Hilfssheriffs Leitung spielten, ging die Sache auch ganz in Ordnung. Als Watson dann aber die Posaune an die Lippen setzte — o weh! Einige Somerseter behaupteten später, die Vögel seien gleich tot von den Bäumen gefallen. Das ist aber wahrscheinlich stark übertrieben.
    „Aufhören!" schrie Mrs. Singlestone, während die andern sich damit begnügten, die Hände entsetzt vor die Ohren zu halten. Watson trat auf die Lady zu und erklärte in vernichtendem Ton: „Dies ist moderne Musik, Madam! Aber ich sehe, Sie verstehen nichts davon; also können Sie sich auch keine Kritik anmaßen!" Worauf er sich wieder umwandte, erneut die Posaune an die Lippen setzte und die Backen blähte, daß sie zu platzen drohten. Es war wirklich eine herrliche Angelegenheit.
    Leßmans Loch war eine liebliche Landschaft: Hügel, Felsen, Gras, Blumen, Wasser in einer kleinen Schlucht — wie geschaffen für eine Rastpause. Als sie den Platz erreichten, kommandierte denn der Hilfssheriff auch prompt: „Stop! Zehn Minuten Pause — oder auch zwei Stunden, wenn Ihnen das lieber ist. Sicher werden Sie müde sein von diesem ungewohnten Marsch, meine Herrschaften!"

    „Wir sind nicht müde!" behauptete Mrs. Singlestone widerspenstig.
    Aber Watson setzte durch, was er sich vorgenommen hatte. „Auch wenn Sie nicht müde sein sollten, meine Dame — aber ich bezweifle das! Betrachten Sie nur einmal Ihre Augenbrauen: die sehen so überanstrengt aus! Nein, eine Pause wird Ihnen auf jeden Fall gut tun!"
    Er schielte heimlich nach der Uhr; er war sich nicht ganz im klaren, ob die bestellten Bürger auch wirklich schon vollzählig zur Stelle waren und die vereinbarten Plätze eingenommen hatten.
    „Weiter!" Mrs. Singlestone konnte ebenso halsstarrig sein wie der Hilfssheriff.
    „Meine Dame", warf sich Watson in die Brust, „vielleicht sind Sie wirklich nicht müde; kann sein! Aber wir Musikanten sind es, und deshalb bleiben wir!"
    Mrs. Singlestone fand jetzt plötzlich, daß sie ganz gut noch ein Stück von dem herrlichen selbstgebackenen Kuchen essen könne, den sie mitgebracht hatte, und ließ sich wieder ins Gras plumpsen. Die andern folgten aufatmend ihrem Beispiel.
    Zehn Minuten später war es dann so weit. Mr. Watson hatte in der Zwischenzeit mindestens zwanzigmal auf die Uhr gesehen — nun war die vereinbarte Sekunde da . . . wenn seine Uhr richtig ging. Er erhob sich zu seiner vollen Größe.
    „Ladies und Gentlemen! Ich will Ihnen jetzt zu Ihrer besonderen Freude ein Solo vorspielen — Sie werden Bauklötze staunen! Geben Sie acht: eine so vollendete künstlerische Darbietung haben Sie wahrscheinlich in Ihrem ganzen Leben noch nicht gesehen, und Sie werden sie auch nie wieder zu hören bekommen!"
    Er blies die Backen auf, verdrehte die Augen, aus seiner Posaune drang ein gequetschter Ton und dann noch einer. — Watson setzte ab und wartete. Nun mußten die Bürger hinter den Sträuchern und Felsblöcken hervor stürmen und sich befehlsgemäß auf die Komplicen stürzen!
    Aber die Bürger kamen nicht. Natürlich waren sie da, aber es war nun einmal der Sternenbannermarsch als Signal vereinbart worden und nicht nur zwei armselig quiekende Töne. — Sie hatten ein Recht auf den Sternenbannermarsch!
    Da wurde er wild. Erbost schrie er los: „Sternenbannermarsch! Hol' euch alle der Teufel — dies war der Sternenbannermarsch!"
    Die ausgewählten Bürger kamen endlich aus ihren Verstecken heraus — zur gleichen Zeit aber stürmte eine wilde Kavalkade heran — die vereinigten Somerseter und Herringtoner Boys! Sie schrien ihr „Yip-e-e-e!" so laut in die Luft, daß ihre eigenen Pferde davon scheu wurden.
    Die Somerseter Bürger und die Komplicen stoben erschreckt auseinander, bis die Jungen schließlich von den Pferden sprangen, sich ihre Eltern aus der allgemeinen Verwirrung herausfischten und ihnen um den Hals fielen.
    Watson stand da und staunte; er fand sich in d i e s e r Welt nicht mehr zurecht. Es gab ein allgemeines Durcheinander; dann klärte sich die Lage.
    „Aber —!" murmelte der Hilfssheriff verstört vor sich hin. „Aber—!"
    Pete trat auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher