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Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Titel: Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas
Autoren: Frank Dalton
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sonst ist alles Essig."
    Der Barkeeper tat den Zeigefinger an die Nase und überlegte. Dann hatte er es. „Folgen Sie mir bitte!" Er schritt den Flur bis zu seinem hintersten Ende entlang. Dort öffnete er eine Tür, die in den Keller hinabführte.
    Watson herrschte ihn an. „Wie kommen Sie mir vor, Sie Blödian? Ich will in die Gaststube, habe ich doch gesagt — warum führen Sie mich dann in den Keller?"
    „Es ist der einzige Weg, um ungesehen hineinzukommen! Folgen Sie mir nur! Vom Keller aus führt eine Falltür nach oben. Diese liegt gleich hinter der Theke.

    Wir benutzen sie, um unsere Bierfässer nach oben zu schaffen. Sie kriechen durch die Falltür, Mr. Watson, hocken sich hinter den Schanktisch, können alles hören und sehen, was vorgeht, und niemand weiß, daß Sie da sind! Sagt Ihnen das nicht zu?"
    Watsons Augen leuchteten auf. Er legte dem andern gönnerisch die Hand auf die Schulter. „Braver Mann! Ich werde natürlich nicht versäumen, höheren Orts auf V Ihre Talente hinzuweisen. Vielleicht teilt man Sie mir
    als Hilfssheriff zu. Ich könnte nämlich langsam einen gebrauchen. Die Arbeit wächst mir bald über den Kopf."
    „Um Gottes willen!" Der Barkeeper winkte dankend ab. „Ich fühle mich in meiner jetzigen Stellung sehr wohl und habe keinen Ehrgeiz nach Veränderung. Aber nun kommen Sie schon, sonst haben sich die Kerle bereits alles erzählt, und sie peilen durch die Pütz . . .!"
    Watson trottete hinter dem Keeper her. Er stieß da und dort an, denn es war stockfinster im Keller, machte sich schmutzig und unterdrückte oft genug nur mit Mühe ein schmerzhaftes Au!" Aber was tat das alles, wenn es darum ging, Hugh, den Stripper, und seine Komplicen zu entlarven? Tapfer biß er die Zähne zusammen. Der Dienst für die Gerechtigkeit war eine harte Sache!
    Dann stieß der Keeper über ihren Köpfen einen Lukendeckel auf. Sofort vernahm man gedämpftes Stimmengewirr.
    „Nun klettern Sie hinauf, Mr. Watson, und Sie sind an Ort und Stelle! Viel Vergnügen!"
    Watson war enttäuscht. „Gibt's denn keine Treppe hier?"
    „Leider nein! Unsere Bierfässer rollten immer ohne Treppe nach oben, da werden Sie's doch wohl auch können!"
    Worauf Watson in die Höhe griff, sich am Lukenrand festklammerte und in den Schankraum hinaufzog. Wenige Minuten später lag er hinter der Theke und spähte behutsam um deren Ecke. Die „Komplicen" schienen sich ausgezeichnet zu unterhalten.
    Morgen kommen unsere lieben Kinderchen an, und dann —" Das war dieses furchtbare Weib, mit deren Regenschirm Watson schon Bekanntschaft gemacht halte. „Können wir ihre Ankunft nicht ein wenig feierlich gestalten? Sicher gibt's in diesem Kaff so etwas wie eine Musikkapelle. Auch wenn sie noch so falsch spielt
    — laut wird sie ja wohl sein! — Ich schlage vor, wir mieten sie, ziehen den Boys bis vors Town entgegen und empfangen sie dort mit Pauken und Trompeten. Schließlich haben die lieben Kinderchen ihre Eltern nun schon zehn volle Tage entbehren müssen — oder sind es gar elf?"
    Watson staunte. Die Sache mit den „lieben Kinderchen" war ihm nicht ganz klar, aber sie unterhielten sich wohl in einer Art Geheimsprache! Mit den „lieben Kinderchen" waren sicher andere Komplicen gemeint, und
    — in diesem Augenblick entfuhr dem Hilfssheriff ein entsetztes „Au!" Einer der Anwesenden war zu den Garderobenhaken gegangen, wo er seinen Proviantsack aufgehängt hatte. Leider hielt Watson seine Hand ein wenig zu weit vorgestreckt, und da der Mann dicht an der Tonbank vorüberging, war er ihm drauf getreten.
    Verblüfft blickte der Mann nach unten. Watson aber rollte sich hastig ein Stück zurück, um nicht entdeckt zu werden. Leider dachte er in diesem Moment nicht daran, daß der Lukendeckel offen stand, und so landete er eine Etage tiefer. Er dröhnte ziemlich hohl, als er auf dem harten Kellerboden aufschlug. Sein Kopf machte gleich Bekanntschaft mit der Kante eines Bierfasses. Sterne tanzten vor seinen Augen, er stöhnte matt.
    „Nanu?" Der Mann, der den Proviantsack holen wollte, schüttelte erstaunt den Kopf. „Ich hätte schwören mögen, daß da noch eben jemand ,Au!' rief — aber es ist keiner da!" Er schaute hinter die Theke. „Unverantwortlicher Leichtsinn, die Falltür offen zu lassen! Wie leicht kann jemand hineinfallen!" Bedächtig klappte er die Luke zu.
    Watson brauchte einige Minuten, um wieder zu sich zu kommen. Dann sprang er auf und verließ den Keller so schnell wie möglich. Mit fliegenden
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