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Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Titel: Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas
Autoren: Frank Dalton
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langsam auf den Weg.
    Sie erreichten den Platz vor der Gewittersteinfestung und kamen an die Stelle, an der man durch die Röhre kriechen mußte, wenn man hinein wollte.
    „Stop!" rief Sam plötzlich. „Da ist ja kein Mensch zu sehen, trotzdem muß jemand hier sein — ich höre Stimmen und täusche mich nicht!"
    Die anderen blickten sich um, sahen zwar niemanden, vernahmen aber ebenfalls Stimmgeräusche. Allerdings mußten sie bald feststellen, daß es sich nur um eine einzige Stimme handelte.
    Sie gingen ihr nach und waren nicht wenig erstaunt, Jimmy zu finden. Der Schlacks lag auf dem Bauch, hielt die Augen krampfhaft geschlossen und zählte mit lauter Stimme vor sich hin: „Sechsundneunzigtausendzweihun-dertsiebenundfünfzig — sechsundneunzigtausendzwei-hundertachtundfünfzig —"
    Sam schüttelte verwundert den Kopf.
    „Jetzt ist er vollkommen verrückt geworden! Na ja, bei so einem Onkel war das ja zu erwarten! Wir werden allerdings Mühe haben, es dem berühmten Hilfssheriff schonend beizubringen!" Er beugte sich über den Schlacks.
    „Was hat er denn da für ein komisches Hölzchen im Nacken?"
    „Sechsundneunzigtausendzweihundertneunundfünfzig —!" Jimmy zählte unentwegt und mit tierischem Ernst weiter.
    Sam ergriff das Hölzchen, um es näher zu betrachten. Jimmy schrie auf. „Nicht schießen! Ich habe brav gezählt; keine einzige Zahl habe ich ausgelassen!" Da lachten sie alle herzhaft los. Jimmy richtete sich verwirrt auf und starrte sie an.

    Als er dann sah, daß es sich um Freunde handelte und der kleine Ashy, der einzige Fremde, kaum eine Gefahr für ihn bedeutete, sprang er auf die Füße.
    „Ihr seht einen Menschen vor euch, der die kühnste Heldentat seines Lebens soeben im Handumdrehen hinter sich gebracht hat! Yea, wir Watsons sind nicht ohne!"
    Er wollte noch mehr sagen, aber Sam schnitt ihm kurz das Wort ab. „Wo ist Pete? Das ist wichtiger als deine blöden Reden von sogenannten Heldentaten!"
    Jimmy wußte nicht, wo Pete steckte. Er wußte überhaupt nichts; vor lauter Zähleifer hatte er gar nicht gemerkt, was sich in der letzten Stunde getan hatte. So entschloß sich Sam, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. „Wir gehen ihren Spuren nach!" entschied er und machte sich sofort an die Arbeit.
    Es war nicht schwer, den Spuren der vielen Pferde zu folgen. Eine Stunde später langten sie auf der Osborne-Weide an. Sie staunten nicht schlecht, als sie alle Boys, Freunde und Feinde, friedlich nebeneinander in der Sonne liegen sahen. Der unverwüstliche Regenwurm hielt gerade eine seiner ganz großen Reden.
    „— und wenn nun die Eltern unsere neuen Freunde morgen früh abholen, schlage ich vor: Josh und seine Männer bleiben die Nacht noch in den Gewittersteinen; und morgen ganz zeitig holen wir sie dann von Somerset aus ab. Sobald ihre Eltern erscheinen, werden sie von den versammelten Somerset-Herringtoner Mannschaften mit einem dreifachen —" Er unterbrach sich. „Mensch, Mann, Sommersprosse ist ja da — und wieder vollkommen okay! Rothaar, dich kann man auch mit dem größten Holzhammer totschlagen, du schüttelst dich nur und bist wieder okay---!"
    Die Musikkapelle war für acht Uhr bestellt, und Punkt acht stand sie auf dem Platz vor dem Sheriffsoffice in Somerset. Watson paßte die knallrote Uniform von Mr. Shell ganz und gar nicht, denn der war klein und dick, während Onkel John groß und dürr war — aber schließlich muß ein Hilfssheriff eben bereit sein, auch das für Recht und Gerechtigkeit zu tun! Die sechs Musikanten standen eng um Watson herum und erhielten ihre letzten Instruktionen.
    „Passen Sie also gut auf: Wir marschieren bis Leßmans Loch! Dort liegen bereits seit sechs Uhr zwanzig Bürger im Hinterhalt, die ich zum Einsatz gegen Hugh, den Stripper, und seine Komplicen verpflichtet habe. Das Zeichen zum Eingreifen ist der Sternenbannermarsch. Wenn wir diesen anstimmen, geht es los! — Und ich sage Ihnen: Kein Auge darf trocken bleiben! Ich bin persönlich dafür verantwortlich, daß uns keiner dieser vertrackten Komplicen entkommt! Hugh, der Stripper, natürlich auch nicht!"
    Er blickte die Main Street entlang, legte gewichtig den Finger auf den Mund und flüsterte: „Psst! Die ersten kommen schon! Kein Mensch darf etwas merken!"
    Die ersten waren Mrs. Singlestone und Hugh, der Stripper. Mrs. Singlestone blickte den Kapellmeister nachdenklich an. Da Watson sich jedoch Augenbrauen und Bart mit einem angerußten Kork schwarz gefärbt hatte, erkannte sie
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