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Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Titel: Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas
Autoren: Frank Dalton
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affenartiger Geschwindigkeit immer kleiner wurde; sie waren alle viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
    Pete sah von seinem Versteck aus zuerst mit Staunen, dann mit vergnügtem Schmunzeln, was sich tat. Er schlich sich heran, um die Freunde zu warnen. Aber Old Bugs Weg war kürzer, und als Pete schließlich vor der Hütte erschien, war niemand von den Kriegern mehr übrig, weder Freund noch Feind. Old Bug grinste. Als er Pete ankommen sah, schickte er sich an, nunmehr auch ihn als den letzten den andern nachzusenden.
    Pete lachte belustigt. „Nicht, daß ich's etwa besser haben will als die andern, Old Bug. — No, kommt nicht in Frage! Aber warum sollen Sie sich auch noch um mich bemühen? Ich werde Ihnen die Arbeit abnehmen — schließlich haben Sie sich schon genug abgerackert. In Ihrem Alter — allerhand!"
    Er lief an dem verdutzten Alten vorbei schnell um die Blockhütte herum, schwang sich auf die Rinne und segelte im Hechtsprung ebenfalls ins Tränkbecken hinein.
    Old Bug schüttelte den Kopf. Er schüttelte ihn eine ganze Weile, ohne aufhören zu können.
    „Verrückte Bande — total verrückt, diese verteufelten Lausejungen, yea!"
    Und es läßt sich beim besten Willen nicht leugnen: er schmunzelte, als er das sagte. —
    Nach und nach krabbelten die Boys wieder aus dem Becken heraus; das kalte Wasser hatte sie und ihre Kampflust gehörig abgekühlt. Sie schüttelten sich wie nasse Hunde, ließen das Wasser aus den Hosenbeinen rinnen und blickten sich einander mißtrauisch an. Was würde nun kommen? Wie sollte es weitergehen?
    Da machte Pete plötzlich der ungemütlichen Situation ein Ende. Er schritt auf Josh zu, schlug ihm kräftig mit der Hand auf die Schulter und sagte lachend: „Kriege gehen ja manchmal auch unentschieden aus, nicht wahr?"
    Josh lachte jetzt ebenfalls; dann hielt er Pete impulsiv die Hand hin. „Okay!"
    Pete schlug ein.
    „Yip-e-e-e!" brüllte Regenwurm auf einmal los; alle andern stimmten begeistert in den Ruf ein. Nachdem sie sich heiser geschrien, legten sie sich einträchtig in die warme Sonne, um schnell wieder trocken zu werden, blinzelten mit den Augen und starrten wohlig zum Himmel hinauf. Aber das dauerte, wie man sich denken kann, nicht lange; denn welcher Boy hält es schon lange aus, so dazuliegen und nichts zu tun? —
    „Ihr seid ja verrückt!" Sam war ehrlich empört. „Wollt ihr mich denn auch noch in Watte packen? Fehlt nur noch, daß ihr mir 'nen gezuckerten Schnuller in den Mund steckt und ,Hule-hule!' dazu singt! Ich bin doch kein Wickelkind mehr!"
    So sehr die andern sich auch bemühten, es zu verhindern: er rappelte sich hoch und stand.
    Zwar verzog er das Gesicht; er hatte ein Gefühl in den Beinen, als seien sie hohl und die Wohnung von unzähligen Ameisenvölkern; aber schließlich konnte das ja nicht ewig so bleiben. Auch seine Finger gefielen ihm gar nicht. Hatte er zunächst überhaupt kein Gefühl darin gehabt, so schmerzten, kribbelten und brannten sie jetzt wie Feuer.
    „Nicht so hastig" mahnte Ashy, der Kleine, mit besorgter Gewichtigkeit. „Eigentlich gehörst du ins Bett, mein Junge!"
    „Yea — natürlich!" Sam grinste wie ein Holzfußindianer. „Und 'ne Krankenschwester sitzt daneben, die mir Geschichten vorliest, und mir Breichen und all so 'n Kram löffelweise einflößt! Nee, danke für Backobst! Die Sache bringe ich schon allein wieder in Ordnung!"
    Er begann hin und her zu wandern, zuerst langsam und humpelnd, dann schneller und geschickter; zum Schluß lief er sogar schon etwas. Zwar noch nicht wie ein Wiesel, aber immerhin — er lief.
    Triumphierend blickte er die anderen an.
    „Na — was sagt ihr nun? Wenn mir jetzt noch einer von euch ein Stück Brot mit der dazugehörigen Wurst ablassen könnte, wäre alles okay! Wie steht's damit? Sommersprößling hat Hunger — auf die Futtersäcke!" Aber niemand hatte Proviant mit, deshalb mußte er sich mit einem kärglichen Schluck Wasser begnügen.
    „Was nun?" Sam spürte schon wieder seinen unverwüstlichen Tatendrang. „Es geht natürlich nicht, daß die andern den Krieg ohne unsere gütige Mitwirkung zu Ende führen! Wo kämen wir da hin? Also — auf zu den Gewittersteinen!"
    Seine Betreuer widersprachen; aber er machte kurzen Prozeß, pfiff seinen Wind heran und zog sich mühsam in den Sattel. Das war nicht so ganz einfach; er verzog das Gesicht nicht schlecht dabei. Als er jedoch erst einmal saß, behauptete er, keine Schmerzen mehr zu spüren. Also machten sie sich
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