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Das Pete Buch 26 - Unternehmen Vergaser

Das Pete Buch 26 - Unternehmen Vergaser

Titel: Das Pete Buch 26 - Unternehmen Vergaser
Autoren: George Berings
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Ganz leise schlich „Listige Schlange" voran. Sein Weg führte in Richtung des Gasthauses „Zum Weidereiter". Nach zehn Minuten hatte er das Haus erreicht. Er suchte sich einen geeigneten Platz zum Beobachten. Er fand ihn auf dem Vorbau des gegenüberliegenden Hauses. Er wußte nicht, daß Pete an der gleichen Stelle vor Tagen auch auf der Lauer gelegen hatte.
    Die Zeit verging langsam. In regelmäßigen Abständen hörte Joe die Uhr vom Schulhause schlagen. Alle fünfzehn Minuten tönte ein blecherner Ton durch den Nebel. Es klang wie durch Watte. Joe fröstelte. Die Morgenkühle setzte ihm empfindlich zu. Wenn er sich doch nur hätte bewegen können! Er mußte aber still ausharren.
    Plötzlich knarrte eine Tür. Sollte er sich doch nicht getäuscht haben? Wieder hatte ihn sein Instinkt auf den richtigen Weg geführt. Joe hielt vor lauter Spannung den Atem an. Da —! Eine Gestalt! Sie stand, nur schemenhaft zu erkennen, an der Ecke des gegenüberliegenden Hauses. Schon huschte sie weiter!
    ,Das muß er sein', dachte Joe, ,nichts wie hinterher.'
    ,Listige Schlange' wurde jetzt wirklich zur Schlange. Der Boy mußte nämlich daran denken, wie es Pete ergangen war. Aus diesem Grunde war er besonders vorsichtig. Allerdings hatte er es im Nebel leichter. Manchmal verlor er den Mann aus den Augen, aber nach wenigen Minuten hatte er ihn wieder eingeholt.
    Diesmal ging es in Richtung auf den Bahndamm. Was wollte der Kerl dort? ,Vielleicht untersucht er mit dieser modernen Wünschelrute, von der Pete gesprochen hatte, das Gelände, das er von Mr. Dodge gekauft hat', dachte Joe. Er konnte nicht ahnen, daß er auch damit den Nagel auf den Kopf traf.
    Eine Viertelstunde waren sie jetzt unterwegs. Joe fror nicht mehr. Im Gegenteil, ihm war mächtig warm geworden. Jetzt hatte der Mann vor ihm den Bahndamm erreicht. Deutlich konnte er ihn erkennen, wie er ein Stückchen auf den Schienen entlang ging. Dann aber stockte ,Listiger Schlange' der Atem! Plötzlich war noch eine zweite Gestalt da. Sie mußte von der anderen Seite gekommen sein. Im Nebel konnte er es nicht so genau erkennen.
    Die erste Gestalt blieb jetzt stehen. Sie hatte den anderen auch bemerkt. Die Männer schienen sich zu unterhalten. Hören konnte man noch nichts. Der Nebel dämpfte die Stimmen zu sehr. Dann sah Joe plötzlich, wie der Arm des einen Mannes durch die Luft fuhr.
    „Lieber Gott, die kämpfen ja! Da entwickelt sich ja eine regelrechte Prügelei!"
    Es war tatsächlich so. Joe konnte deutlich sehen, wie die Körper der beiden Männer sich vorwarfen und wieder zurückwichen. Der Kleine überlegte. Einschreiten konnte er nicht! Die Kerle hätten ihn k. o. geschlagen.
    „Ich muß sofort Hilfe holen", sagte er sich, „ganz schnell muß ich Hilfe holen."

    »Listige Schlange' sauste davon. Er lief, was seine Beine hergaben. Dabei rätselte er herum, wer der zweite Mann sein könnte und woher er gekommen war. Dabei stolperte er über Steine und Drahtzäune. Sein Gesicht war schon zerschunden, und der Atem ging pfeifend. Weiter, nur weiter! Er durfte nicht aufgeben.
    Endlich erreichte er das Haus des Hilfssheriffs. Er stand vor der Tür und bearbeitete das Holz mit den Fäusten. Das „Gesetz" mußte doch einschreiten! Aber John Watson rührte sich nicht. Richtig, der lag ja in seinem eigenen Jail gefangen. Joe hatte das am Abend vorher selbst festgestellt. Wo mochte der Schlüssel sein? Joe Jemmery war verzweifelt. Er irrte die Straße entlang und wußte nicht, wo er noch klopfen sollte. Dann fiel ihm der Schlitz ein, der dem Jail als Fenster diente. Er stapelte die Kisten auf und rief:
    „Hallo, Mr. Watson! Hallo! Mr. Watson, Sie müssen sofort einschreiten!"
    Statt einer Antwort donnerte ihm ein gewaltiges Schnarchen entgegen. Joe sammelte nun Steine auf und begann sie in die Zelle zu werfen. Einmal traf er Watsons Nase. Der Hilfssheriff fluchte auf und warf sich stöhnend herum. Nein, dieser Mann war einfach nicht wach zu bekommen!
    „Es hat ja sowieso keinen Zweck mehr", murmelte Joe verzweifelt, „der Kampf am Bahndamm ist sicher schon beendet. Vielleicht habe ich wieder alles falsch gemacht."
    Er stieg von den Kisten und setzte sich traurig auf den Vorbau des Hauses. Am liebsten hätte er vor Wut und Enttäuschung geweint!
    Aber nicht nur die „Listige Schlange" war an diesem Morgen frühzeitig erwacht. Auch Mammy Linda, die gute Seele der Salem-Ranch, lag, kaum daß der Tag sein erstes Licht aufschimmern ließ, wach in den Kissen. Sie dachte an
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