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Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys

Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys

Titel: Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys
Autoren: Frank Dalton
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zur Verfügung!"
    „Komm mit ins Haus!" bat der Lange. Dann wandte er sich an Watson. „Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Freund Watson?"
    „No — thanks!" versicherte der Hilfssheriff. „Ich hätte zwar gern noch ein wenig mit Ihnen geplaudert, aber nun muß ich amtshandeln. Dieses verbrecherische Rothaar soll eine sehr häßliche Stunde erleben! Ich werde ihm klarmachen, daß es kein Bubenstreich, sondern ein schuftiges Vergehen ist, ehrsame Amtspersonen mit Tinte zu besudeln!"
    „Wollen Sie sich denn nicht erst waschen?" schlug Huckley vor. „So können Sie doch nicht —"
    „Doch, ich kann! Ich darf Ihnen den Gefallen nicht tun, Mr. Huckley! Ich m u ß so bleiben! Ich bin gewissermaßen das Korpus delikti! Wenn ich mich wasche, glaubt mir kein Mensch mehr, wie schwarz ich vorher war! Bye, bye!" Er machte kehrt und wollte gehen. Leider sah er die Baumwurzel nicht, die sich in der Nähe der Sternwarte über den Boden ringelte. Gleich darauf lag er, was Jimmy zu dem erfreuten Ausruf veranlaßte: „Da ist das Korpus — da liegt es!" —
    Eine halbe Stunde später schrie Sam Dodd im Hof der Salem-Ranch ebenso erfreut: „Mammy Linda! Komm heraus!Du erhältst Besuch! Ein schwarzer Nigger kommt! Sicher will er dir einen Heiratsantrag machen!"
    Mammy Linda, die dicke Köchin der Salem-Ranch, walzte aus ihrer Küche. „Mammy nicht Lust, geheiraten zu werden!" schrie sie. „Mammy bleiben ledige Jungfrau!" Trotzdem schaute sie neugierig zum Tor hinüber, wo sich Watson soeben aus dem Sattel schwang. „Wirklich ganz leibhaftige Nigger!" Sie staunte. „Gehen doch sonst nicht Niggers in Somerset!" Dann aber erkannte sie den Hilfssheriff. „Du vermaledeite häßliche Watson-vogel!" keuchte sie wütend. „Nigger nachmachen zu erzürnen gute Mammy?" Die dicke Köchin hielt immer etwas in der Hand. Diesmal war es eine Bratpfanne.
    „Ich komme, um amtszuhandeln!" bedeutete ihr der Hilfssheriff in gestrengem Ton. „Sehen Sie mich an, Miss Linda! Hat eine staatliche Person so auszusehen? Bin ich verballhornt worden oder nicht?"
    „Du mich wollen heiraten?" keifte die Mammy erbost. „Du dich schmieren schwarz, zu nehmen mich auf Arm? Pfui!" Und sie schlug wütend zu. Sie war zwar etwas kleiner als Watson, aber sie traf ihn haargenau mitten auf den Kopf. Der Hilfssheriff sah Sterne. Er taumelte sogar ein bißchen.
    Sam hatte sich der Vorsicht halber bis an den Holzstoß zurückgezogen, auf dem Pete saß. Halbohr lag neben ihnen und gähnte. „Wenn sie noch dreimal zuhaut, schlägt sie ihm den Kopf zwischen die Schultern", kommentierte die Sommersprosse. „Dann läuft unser guter Watson ohne Hals herum!"
    Aber Mammys Gemütswandlungen waren unberechenbar. Die Jungen wußten das. Nur Watson wußte es nicht. Mammy ließ plötzlich die Pfanne sinken. Sie hatte sich an die Worte erinnert, mit denen sie von Sam herausgerufen worden war. „Ihr kommen wirklich, mich heiraten?" flötete sie plötzlich. Wenn sie flötete, klang das wie das Rauschen eines Gewitterwindes im Urwald. „Ich sollen werden Frau Hilfssheriff?" Und mit einemmal fiel sie Watson gerührt um den Hals. Er konnte jedoch noch rechtzeitig beiseite springen. Im Zurückhasten bemerkte er Pete und Sam auf dem Holzstoß.
    „Da sind die Verbrecher!" brüllte er. Erbost rannte er auf den Holzstapel los. Mit diesem hatte es seine besondere Bewandtnis. Seit beinahe zwei Jahren schon sollten Pete und Sam ihn zu Brennholz verarbeiten. Sie waren bis jetzt aber noch nicht dazu gekommen.
    „Du wirst doch nicht zugeben, daß deine beiden besten Freunde von der wild gewordenen Amtsgewalt zerfleischt werden?" flüsterte Sam dem Hunde zu, worauf Halbohr vom Holzstoß flitzte, sich Watson in den Weg stellte und „Waff!" machte. Das ließ diesen einen entsetzten Schritt zurückspringen. Leider war Mammy Linda so dicht hinter ihm, daß er ihr auf die großen Zehen sprang. Dies veranlaßte wiederum Mammy Linda, zurückzuspringen. Da aber Watson eisern auf ihren Füßen stand, gelang ihr das nur zur Hälfte. Ihr Oberteil bewegte sich rückwärts, während ihr Unterteil festgehalten wurde. So setzte sie sich auf

    ihr schön gepolstertes Sitzkissen. Und gleich darauf setzte sich John Watson, der noch einen weiteren schritt zurück wollte, weil Halbohr noch einmal „Waff!" machte, auf — Mammy Linda. Halbohr hielt die Sache für ein neues Spiel, das ihm zu Ehren veranstaltet wurde, und tat kräftig mit. Es war wunderschön. Mammy Linda schimpfte, und Watson schrie,
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