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Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Titel: Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei
Autoren: Frank Dalton
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fragte Sam zweifelnd. „Wirklich ein ganz richtiger?"
    „Es war kein Gesicht vorhanden", behauptete die junge Dame fest. „Eingefallene Backen vielleicht — aber da, wo die Augen hingehören, nur zwei dunkle, leere Höhlen. Ich fürchtete mich sehr, das könnt ihr mir glauben!"
    „Und dann?"
    „Ich wagte mich nicht zu rühren und starrte die Gestalt an", erzählte Isabelle. „Plötzlich kam sie auf mein Fenster zu. Ganz langsam. Schließlich hielt ich es nicht länger aus und flüchtete. Wie ich in meine Sachen kam, weiß ich nicht mehr. Ich rannte zum Stall hinüber, schwang mich aufs Pferd und jagte los — ich wollte bei den Dudleys, meinen nächsten Nachbarn, Unterschlupf suchen."
    „Ja, wohnen Sie denn ganz allein auf ,Cartys Ruh'?" fragte Pete verblüfft.
    „Vorläufig noch! Onkel Carty war ein Sonderling und Hauste mit einem alten Diener hier auf .Cartys Ruh'. Diesem vermachte er ein Haus in Frisco, und der Alte zog hin, es in Besitz zu nehmen. Ich engagierte drei Dienstboten, aber sie kommen erst in der nächsten Woche an. Ich hielt es nicht für gefährlich, so lange allein zu wohnen."
    „Wo stand der graue Reiter? Darf ich Sie bitten, es uns zu zeigen, Isabelle?"

    Sie führte die Jungen an die Stelle. Man konnte von hier aus tatsächlich durch das offene Fenster ins Schlafzimmer sehen. Es gab eine ganze Menge Büsche auf dem Platz. Sam bückte sich und kroch auf allen vieren über den Erdboden. Als er sich wieder erhob, stieß er ein triumphierendes Grunzen aus und hielt Pete etwas hin.
    „Da!" sagte er befriedigt. „Abgebrochener Zweig! Ihr Gespenst ist gar kein Gespenst, Isabelle! Hab' nie gehört, daß Gespenster Zweige abbrechen, wenn sie in Stellung gehen!"
    „Wenn es heller wäre, könnten wir nach Spuren suchen", überlegte Pete. „Der Boden unter den Büschen ist weich. Wir finden ganz bestimmt Fußabdrücke."
    In diesem Augenblick gellte ein Schrei über den Hof bis zu ihnen hinweg.
    „Mein Gott!" rief Isabelle erschrocken. „Was ist das nun wieder?"
    „Leben wirklich keine Menschen außer Ihnen auf ,Cartys Ruh'?" erkundigte sich Pete vorsorglich noch einmal.
    „Nein, ich bin ganz allein", erklärte das Mädchen mit bebender Stimme.
    Sam klopfte ihr begütigend auf die Schulter. Daß er sich dazu auf die Zehenspitzen stellen mußte, sah sie gottlob nicht. „Keine Angst, Girl!" tröstete er sie väterlich. „Wo Onkel Pete und die Sommersprosse sind, verflüchtigt sich jeder Spuk im Handumdrehen!"
    „Nachschau halten!" ordnete Pete an. „Sie rühren sich am besten nicht von der Stelle, Isabelle. So können wir

    Sie sofort wiederfinden, wenn's nötig ist. Falls Sie irgend etwas Ungewöhnliches merken, rufen Sie! Los, Sam!"
    Die Jungen zogen ab. Als sie außer Hörweite waren, fragte die Sommersprosse besorgt: „Wenn's nun aber wirklich ein Gespenst ist, Oldtimer?"
    „Hosen schon gestrichen voll?" entgegnete Pete spöttisch. „Denk mal nach: Wie oft spielten w i r schon Gespenster, und andere fielen darauf herein! Geht alles mit rechten Dingen zu, kannst mir's glauben! Komm!"
    Sie liefen nach der Stelle, von der der Schrei gekommen war, konnten jedoch zunächst nichts entdecken. Dann nahmen sie eine menschliche Gestalt im Gesträuch dicht an der Mauer wahr. Sie stand da, ohne sich zu rühren.
    „Sieht nicht nach einem grauen Reiter aus", flüsterte Sam aufgeregt. Sie gingen in Deckung und schlichen geduckt weiter. „Am besten, wir lassen ihn die Patschhändchen in die Höhe nehmen", schlug die Sommersprosse vor, als sie bis auf zehn Schritt heran waren. „Dann sind wir einigermaßen sicher."
    „Nicht übel", gab Pete zu.
    Worauf Sam mit einer Stimme, die wie ein Reibeisen klang — weil er sich Mühe gab, sie so tief wie möglich zu machen — wirklich furchterregend rief: „Hands up!"
    Die Gestalt benahm sich sehr brav. Ihre Arme fuhren mit einem so plötzlichen Ruck nach oben, daß man fürchten mußte, der übrige Körper werde unverzüglich folgen.
    Die Jungen kamen aus ihren Deckungen und näherten sich vorsichtig.
    Sam erkannte den Reglosen zuerst.

    „Mensch, Mann!" staunte er. „Mich beißt ein doppelt gelauster Affe! Ich will mein ganzes Leben lang nur noch rohe Gurken essen, wenn dies nicht unser geliebtes Stinktier ist!"
    „Wie kommst du denn hierher?" fragte Pete den Versteinerten.
    „Ha — ra — bla — bla — da —", stammelte Jimmy unartikuliert. Er brachte kein vernünftiges Wort mehr heraus, so verdattert war er. Seine Zähne schlugen derart
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