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Das Orakel von Antara

Das Orakel von Antara

Titel: Das Orakel von Antara
Autoren: Gabriel Galen
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Rechenschaft von seinen Fürsten. Somit werden wir uns wiedersehen, ob du willst oder nicht!“
     
    „Aber es gäbe auch noch eine andere Lösung!“ grinste Kandon. „Du gehst mit Yorn zurück nach Antara, und ich heirate Sabrete! Sie gefällt mir sehr gut, und „König Kandon“ würde doch auch nicht schlecht klingen, oder?!“
     
    „Das könnte dir so passen!“ Unter dem lauten Protest von zwei Stimmen duckte sich Kandon zusammen. Er erhob lachend seine Hände schützend über den bandagierten Kopf. „Bitte nicht hauen!“ flehte er in gespielter Angst. „Ich will auch nie wieder solche Vorschläge machen! - Aber ein toller Gedanke wäre es schon gewesen“, strahlte er Sabrete und Reven an.
     
    Dann zog er erneut den Kopf ein, als Reven so tat, als wolle er zuschlagen. Alle lachten, und die kurzfristige Spannung war verflogen.
     
    „Es tut mir Leid für dich, Kandon“, schmunzelte Yorn, „aber ich fürchte, dass sich dein schöner Plan sowieso nicht hätte in die Tat umsetzen lassen. Er wäre an einer sehr wesentlichen Tatsache gescheitert: Die Krone von Moradon ist nämlich zu eng für deinen Kopf! Also gib dich damit zufrieden, als Schwertbruder des Hochkönigs nach Antara zurückkehren zu müssen.“
     
    „Was!“ Diesmal fuhr Kandon auf, griff sich jedoch sofort an seinen schmerzenden Kopf und sank in seinen Sessel zurück. „Au! Yorn, mach doch nicht solche Scherze mit mir! Mein Kopf brummt immer noch, als sei ein Hornissenschwarm hineingeraten.“
     
    „Das war kein Scherz“, sagte Yorn ernst. „Du hast so viel dazu beigetragen, dass Antara frei wird, dass du dir diese Ehre mehr als verdient hast. Und ich frage dich hiermit offiziell: Willst du der Schwertbruder des Hochkönigs von Antara sein, mit allen Rechten und Pflichten, die zu diesem Amt gehören?“
     
    „Er meint es wirklich ernst!“ murmelte Kandon und schaute Nith hilfesuchend an. „Nith, ich ... glaubst du denn, ich kann das?“
     
    „Was seid ihr denn heute alle so bescheiden?“ lächelte Nith. „So kenne ich euch doch gar nicht! Sonst gab es doch nie etwas, was ihr nicht zu können glaubtet.
    Kandon, wo denkst du, ist der Unterschied zwischen dem, was du bis heute tatest, und dem, was du als offizieller Schwertbruder des Hochkönigs zu tun haben wirst? Du musst Yorns Leben schützen unter Einsatz deines eigenen, wenn es sein muss. Du musst ihm die Treue halten gegen jeden und alle, wenn das Schicksal es will. Hast du etwas anderes getan, seit du Yorn kennst? Wo also ist das Problem? Ach ja, halt! Ich vergaß etwas Wesentliches!“ - Kandon versteifte sich bei Niths letzten Worten - „Du musst an Yorns Kindern Vatersstatt vertreten, falls ihm etwas zustößt, aber soweit ist es ja noch nicht!“ schmunzelte Nith mit einem Seitenblick auf Vanea.
    Vanea errötete leicht, und Kandon stieß mit hörbarer Erleichterung den Atem aus. „Na, wenn das alles ist! Das werde ich schon können - das heißt, wenn mir nicht wieder einer so auf den Kopf haut, denn ich weiß nicht, ob ich das ein zweites Mal überstehe!“
     
    „Ein zweites Mal! Da seien die Götter vor!“ stöhnte Lagor lachend. „Noch einmal würde ich das nicht überstehen!“
     
    „Das wirst du auch nicht brauchen“, meinte Yorn. „Du wirst ganz anderes zu tun haben, denke ich. Als Haushofmeister des Schlosses von Blooria wirst du keine Zeit haben, dich um solche Dinge zu kümmern. Und dein Sohn wird dir daher bei dieser Aufgabe helfen müssen.“
     
    „Haushofmeister?!“ Lagor strahlte. „Und mein Sohn darf mir helfen?“ Er stürzte Yorn zu Füßen, ergriff seine Hand und küsste sie. „Dank dir, Hochkönig, für deine Gnade und Güte!“
     
    Yorn zog ihn hoch und sagte: „Ich muss dir danken, Lagor, dir und deinem Sohn, für eure Tapferkeit und euren Wagemut. Ohne euch wäre unsere Aufgabe nie erfüllt worden. Somit ist das nur der gerechte Lohn für eure Taten.“
     
    „Aber ich erbitte mir noch eine Gnade von dir, oh Hochkönig“, sagte Lagor.
     
    „Sag sie nur, und wenn es in meiner Macht liegt, werde ich deine Bitte erfüllen“, antwortete Yorn.
     
    „So bitte ich dich, nimm meinen Sohn zuerst mit nach Antara! Bevor er sich entscheidet, bei mir zu bleiben, soll er einmal die Heimat seiner Väter sehen“, sagte Lagor. „Will er dann dort bleiben, so soll es mir recht sein, aber er soll die freie Wahl haben. Doch es war immer mein größter Wunsch, dass mein Sohn einmal als freier Mann nach Antara zurückkehren
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