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Das Orakel von Antara

Das Orakel von Antara

Titel: Das Orakel von Antara
Autoren: Gabriel Galen
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kann.“
     
    „So soll dein Wunsch in Erfüllung gehen“, sprach Yorn. „Tamin wird mir als Begleiter auf dem Weg in die Heimat willkommen sein. Und will er bei mir bleiben, so ist für seine Zukunft gesorgt. Kehrt er nach Blooria zurück, so soll er dein Amt übernehmen, wenn dir die Last zu groß wird. Aber ich denke, ich werde noch etwas ändern: Der Name Blooria erinnert mich an all das Übel, das über die Antaren gekommen ist. Bloors Herz ist zerstört, und nie soll sein Fluch hierher zurückkehren. Somit sollten wir den Namen der Stadt mit Erlaubnis der Königin Sabrete gegen einen anderen austauschen, der nicht mit so viel Hass und Blut belastet ist. Aber es ist spät, und ich denke, wir alle brauchen Schlaf nach diesen Ereignissen. Vielleicht fällt uns im Traum ein neuer Name für diese doch so schöne Stadt ein, der ein glücklicheres Omen für ihre Zukunft und die ihrer Bewohner darstellt.“
     
     

Achtzehntes Kapitel
     
     
    Die nächsten Monate waren für alle angefüllt mit Arbeit, denn es hieß, vieles zu ordnen, um in der Stadt und im Land die Folgen des Umsturzes in ein normales Leben umzuwandeln. Oft gab es Reibereien zwischen Antaren und Moradonen. Natürlich konnten sich die Moradonen nur schlecht daran gewöhnen, ihre ehemaligen Sklaven als Mitbürger behandeln zu müssen, und vielen Antaren fiel es schwer, das von den Moradonen angetane Unrecht zu vergessen.
    Es kam zu Ausschreitungen auf der einen wie auf der anderen Seite, und Yorn hatte es oft nicht leicht, die begangenen Taten gerecht zu ahnden. Es e rwies sich jedoch, dass einige der moradonischen Fürsten ihren Vorteil eher in der Zusammenarbeit sahen und Yorn und Sabrete bei ihren Bemühungen unterstützten. Die ersten Antaren waren schon auf dem Rückweg in die Heimat, doch viele hatten sich auch entschlossen zu bleiben. Reven hatte Boten zu seinen Eltern gesandt, um sie an den Hof zu Parisaadh zu holen, wie Blooria nun genannt wurde - Parisaadh = das Geschenk des Saadh.
    Schorangar hatte Finia holen lassen, und das Glück der beiden Liebenden, die nun endlich vereint waren, rührte alle Herzen. Überall konnte man merken, dass der Fluch Bloors von den Moradonen genommen war, denn es gab die ersten Verbindungen von Paaren der beiden Völker. Sabrete hatte für den ersten Moradonen, der eine Antarin heiratete, die Hochzeit ausrichten lassen und verkündet, dass das für alle Ehen dieser Art gelten sollte, die in den nächsten drei Monaten geschlossen würden. Ebenso sollte allen Paaren Land zur Gründung einer Existenz gegeben werden, die dessen bedürften. Der kluge Schorangar hatte zu diesem Tun geraten.
     
    „Je schneller sich hier in Parisaadh die Menschen miteinander verbinden“, hatte er gesagt, „desto eher wird es ein normales Zusammenleben geben. Parisaadh hat seit Generationen nur auf der Grundlage von beiden Völkern existiert, und nur auf dieser Grundlage kann ihr Fortbestehen gewährleistet sein.“
     
    Und so kehrte die Stadt langsam wieder zu einem normalen Alltagsleben zurück. Das moradonische Heer war aufgelöst worden. Der Wachdienst im Palast wurde von einer zweihundert Mann starken Antarentruppe versehen, die als Freiwillige in Parisaadh zurückbleiben wollten. Schon gab es jedoch die ersten Moradonen, die sich entschlossen, mit den gewählten antarischen Partnern nach Antara zu ziehen.
    Und dann kam der Tag, den alle - Antaren wie Moradonen - seit langem erwar teten: Der Festtag, der beide Völker noch mehr miteinander verbinden sollte. Nith hatte den Vorschlag gemacht, und die Beteiligten hatten alle begeistert zugestimmt. Vier Ereignisse gleichzeitig sollten stattfinden: die Hochzeit von Sabrete und Reven, ihrer beider Krönung, Yorns und Vaneas Hochzeit und seine Krönung zum Hochkönig von Antara und Moradon. „Zwar wirst du die Krönung nochmals vollziehen müssen, wenn Coramsaadh wieder aufgebaut ist“, hatte Nith zu Yorn gesagt, „denn die Hochkönige von Antara sind stets dort gekrönt worden, aber das wird noch eine Weile dauern. Doch das Volk will einen gekrönten König, und es ist auch der Wille Saadhs.“
     
    Als dies verkündet wurde, hatte sich in Parisaadh geschäftiges Treiben entwickelt. Alle bemühten sich um die Ausrichtung des Festes, und nie hatten Moradonen und Antaren bereitwilliger zusammengearbeitet als für dieses Ereignis. Die Stadt wurde herausgeputzt mit bunten Bändern und Teppichen, die aus allen Fenstern hingen. Girlanden von Blumen und Grün säumten die Straßen,
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