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Das Opfer

Das Opfer

Titel: Das Opfer
Autoren: Vadim Panov
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sie dann?« Larissa war baff.
    »Genbek Hamzi, der Buchhändler, ist ein Schatyr. Diese Sippe gehört zum Dunklen Hof. Slatka, die Rektorin der Zweigstelle der Sonnensee-Schule, ist eine Fee des Grünen Hofs, sie gehört zum Herrscherhaus Lud. Diese Wesen sind die Nachkommen von Völkern, die schon Zivilisationen aufgebaut haben, als wir Menschen noch auf Urwaldriesen herumturnten und uns von Blättern und Wurzeln ernährten. Sie haben damals bereits Städte erbaut und wissenschaftliche Forschungen betrieben.«
    »Vor den Menschen?«
    »Es würde dir sicher leichter fallen zu glauben, dass sie einfach Zauberer sind, nicht wahr?«
    Die junge Frau nickte.
    »Diese Völker haben Imperien errichtet und einander gegenseitig bekriegt. Doch irgendwann traten dann unsere Vorfahren auf den Plan und haben die Erde für den Menschen erobert. Die Nichtmenschen flohen in die Verborgene Stadt, die sich hier in Moskau befindet. Sie warten jetzt auf ihre Chance, die Macht zurückzuerobern. Sie sind nur wenige, aber in magischen Dingen den Menschen weit überlegen. Bis vor kurzem dachten sie, dass Menschen – oder Humos, wie sie uns nennen – zur Magie überhaupt nicht befähigt seien oder bestenfalls zu ganz primitiven Formen der Zauberei. Nun können wir beide ihnen beweisen, dass sie damit irren. Wir werden ihnen zeigen, dass die Menschheit genauso mächtige Magier hervorzubringen vermag wie die Völker der Verborgenen Stadt.«
    »Du verheimlichst ihnen also deine wahren Fähigkeiten ?«
    »Bis jetzt – ja. Die Völker der Verborgenen Stadt sind noch nicht reif dafür, zur Kenntnis zu nehmen, dass es unter den Menschen ernstzunehmende Magier gibt. Die Macht in der Welt halten wir Menschen in Händen. Das Einzige, worin sie uns überlegen sind, ist die Magie. Diese Überlegenheit ermöglicht es ihnen, ein Leben im Verborgenen zu führen, sie ist sozusagen ihre Lebensversicherung. «
    »Und wenn wir Menschen gleichwertige magische Fähigkeiten entwickeln, dann bedeutet das für sie eine existenzielle Bedrohung«, schlussfolgerte Larissa.
    »Du hast’s erfasst«, lobte Kara und sah der jungen Frau tief in die Augen. »Ich kann dir alles beibringen, was ich weiß. Und ich weiß eine Menge. Von mir kannst du die entscheidenden Dinge lernen, nicht den Pipifax, mit dem man dich im Grünen Hof abspeisen wird. Wenn du es willst, mache ich eine wirklich mächtige Magierin aus dir.«
    Larissa zögerte keine Sekunde: »Ich will es.«
    Kara lächelte, nahm Larissas Kopf zwischen die Hände und küsste sie auf die Stirn.
    »Du wirst meine erste Schülerin sein.«
    »Die erste und die beste!«
     
    »Und als ich weggefahren bin, haben er und Christophan wieder in der Schatztruhe weitergewühlt«, beschloss Artjom seinen Bericht. »Den Rest der Geschichte kann Cortes besser erzählen.«
    Jana wandte sich entrüstet an den Söldner: »Du hattest also während der ganzen Zeit einen Schatz an der Hand und hast keinen Ton gesagt?«
    »Nun … ähm … ja.« Cortes seufzte. »Aber nur einen Teil des Schatzes. Einen klitzekleinen Teil.«
    »Ein Anteil davon steht übrigens mir zu«, warf Artjom ein. »Schließlich habe ich mir das Ganze ausgedacht. «
    »Dafür hast du doch kostenlos meinen Jeep benutzt.«
    »Und ich habe dir geholfen, den Panopten unter den Tisch zu trinken.«
    »Wie war das noch mit deinem tollen Promilleblocker XXL ?«
    »Ach komm, jetzt fang doch nicht wieder damit an. Was kann ich denn dafür, dass das Zeug so eine verheerende Wirkung auf dich hatte?«
    »Ich sage ja nicht, dass du etwas dafürkannst, sondern nur, dass du die Verantwortung für diesen Streich trägst.«
    »Aber letztlich hat das Präparat uns doch genützt!«
    Cortes machte eine wegwerfende Handbewegung und brummte etwas Unverständliches.
    »Was ist nun mit meinem Anteil?«, bohrte der junge Söldner nach.
    »Ich denke drüber nach«, erwiderte Cortes nickend und fügte augenzwinkernd hinzu: »Partner.«
    Artjom wusste, dass er die Prüfung bestanden hatte.
    »Ich will den Schmuck sehen«, verkündete Jana.
    »Okay, okay«, lenkte Cortes ein. »Wir fahren heute zu mir, und dann kannst du ihn dir ansehen.«
    Jana grinste und streckte ihm die Zunge heraus.
    Zum Tisch der Söldner gesellte sich Jegor Bessjajew.
    »Hallo, Cortes, alter Junge, Bidjar ist schon drüben im Spielzimmer, und Karim Tomba hat eben angerufen – er wird in zehn Minuten hier in der Atomhenne eintreffen. Sobald er da ist, fangen wir an zu spielen.«
    »Wie stehen die Wetten?«, erkundigte
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