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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel
Autoren: Aileen P Roberts
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Aufstöhnen verhinderte, als er sich aufsetzte. Jetzt konnte er sich wieder erinnern – Fehenius, Greshar, sie hatten ihn niedergeschlagen und brachten ihn nun wer weiß wohin.
    Erneut verfluchte sich Darian für seine Dummheit. Wieder hatte er alles falsch gemacht, und nur Fehenius’ Furcht vor dem Fluch bewahrte ihn jetzt vor dem sicheren Tod. Resigniert ließ sich Darian auf den Boden der Kutsche sinken. Fehenius, diese Ratte, hatte ein weiteres Mal gewonnen.
    Den ganzen Tag lang litt Darian quälenden Durst, die dicke Beule an seinem Kopf schmerzte, und er konnte sich kaum bewegen. Irgendwann kam ein schmieriger Mann, riss ihm den Knebel aus dem Mund und hielt ihm eine Schale Wasser hin. Darian trank so gierig, dass er beinahe erstickte.
    »Ich bin König Darian«, keuchte er, »mach mich los.«
    Der Mann schnaubte nur und stopfte dem protestierenden Darian den Knebel erneut in den Mund. »Wenn du wirklich König Darian wärst, würde ich dich kräftig in den Arsch treten«, knurrte er. »Er hat meinem Bruder den ganzen Hof genommen, der Mistkerl. Aber du, du bist nur ein armer Irrer.«
    Darian machte einige protestierende Geräusche und zappelte wild herum, aber der Kutscher schlug ungerührt die Tür zu, und kurz darauf holperte die Kutsche weiter.
    Verzweifelt schloss Darian die Augen. Niemand würde ihm glauben, und falls doch, so durfte er auf keine Hilfe hoffen. Denn alle hassten ihn.

Kapitel 17
    Gefangen
    Nach einigen Tagen – Darian hatte das Zeitgefühl in der Düsternis der vernagelten Kutsche völlig verloren – hielten sie an und er wurde hinausgezerrt. Wiederholt hatte er versucht, mit dem Kutscher zu sprechen, doch der hatte nie zugehört, ihn im besten Fall einfach ignoriert oder ihn niedergeschlagen, wenn es ihm zu dumm geworden war.
    Irgendwann war eine kleine neugierige Heidefee aufgetaucht, die um Darians Kopf herumschwirrte oder in seiner Nähe saß und ihn aus den großen Augen beobachtete. Sie war Darians einziger Trost gewesen und hatte ihm während der quälend langen Fahrt ein klein wenig Ablenkung verschafft.
    Nun löste der Kutscher Darians Fußfesseln und zerrte ihn dann hinter sich her. Blinzelnd erkannte er hohe Berge, konnte aber nicht ausmachen, in welchem Teil Albanys sie sich befanden. Vor dem Eingang zu einer großen Höhle bildeten ein paar Baracken eine Art Dorf. Eine Menge Fuhrwerke mit schweren, kräftigen Pferden standen auf einer ausgefahrenen Lehmstraße. Schmutzige Männer und Trolle in Ketten luden Kohle oder Gestein auf die Wagen. Ein grimmiger Mann kam ihnen entgegen, gekleidet in die Uniform von Northcliff: dunkelblauer Umhang, Kettenhemd, schwarze Lederhosen, und hohe schwarze Lederstiefel.
    »Hier, den soll ich euch bringen«, erklärte der Kutscher. Er schnitt Darians Knebel durch und hielt ihm einen Finger vor die Nase. »Und halt den Mund!«
    »Ich bin König Darian von Northcliff«, schrie Darian dennoch.
    Der Kutscher verdrehte die Augen. »Er ist ein armer Irrer, hört nicht auf ihn.«
    Der Aufseher nickte, doch sein breites Gesicht mit den herunterhängenden Wangen nahm einen unwilligen Ausdruck an, als Darian darum kämpfte, freizukommen.
    Dann schoss seine Faust vor und traf den Neuankömmling mit voller Wucht in den Magen. Dem blieb die Luft weg, und er klappte zusammen.
    »Das wirre Gerede wird ihm bald vergehen.« Der Aufseher zog ihn an den Haaren hoch. »Er ist kräftig und kann arbeiten, zum Herumfaseln bleibt ihm ohnehin keine Zeit.«
    Darian rang stöhnend nach Luft und konnte nicht glauben, was hier geschah. Das bulldoggenartige Gesicht des Aufsehers schob sich vor sein eigenes. »So, ›Eure Hoheit‹«, sagte er zynisch. »Wenn Ihr mir dann bitte in Eure neuen Gemächer folgen würdet.« Er schubste Darian, der noch immer nicht aufrecht gehen konnte, vor sich her. Mit einer Spur von Mitgefühl blickte ihm der Kutscher nach. »Armer Kerl«, murmelte er, dann ging er zurück zu seiner Kutsche.
    Darian startete noch einen waghalsigen Fluchtversuch, indem er seinen Kopf gegen die Nase des Aufsehers krachen ließ und sich dann blitzschnell aus der Umklammerung wand. Doch er kam nicht weit. Ein anderer Wächter hielt ihn auf, und die Bulldogge, Nase und Mund blutverschmiert, rächte sich mit heftigen Schlägen. Die Heidefee schwirrte aufgeregt um Darians Kopf herum, und der Aufseher schlug auch nach ihr, dann zog er Darian in die Düsternis des Kerkers von Rodgill, des Gefängnisses, welches noch niemals jemand wieder lebend verlassen
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