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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel
Autoren: Aileen P Roberts
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vollkommen verwirrt und konnte offensichtlich nicht glauben, was Darian gerade getan hatte.
    »Und jetzt verschwinde aus meiner Burg, aus meinem Land, und lass dich nie wieder blicken«, sagte Darian kalt und mit stechendem Blick. »Eigentlich sollte ich dich aufschlitzen, aber ich will mein Schwert nicht mit dem widerwärtigen Blut eines mir körperlich Unterlegenen besudeln.«
    Abgrundtiefer Unglaube und auch Angst zeichneten sich auf Fehenius’ Gesicht ab. Er raffte seinen Umhang um die Schultern und richtete sich auf. »Wenn Ihr mich fortschickt, wird Edvan Euch keinen Trank mehr brauen und …«
    Fehenius zuckte zusammen, als Darian mit einer wütenden Bewegung den Schreibtisch öffnete und drei Flaschen mit dem Azetá herausholte. Darian warf sie neben Fehenius an die Wand, und dieser hob schützend die Hände, als ihm die Glassplitter klirrend um die Ohren flogen.
    »Dann soll Edvan in seinem Verließ oder wo auch immer er ist, verrotten. Ich bin geheilt«, erklärte Darian und trat wieder zu dem nun vor Angst zitternden Regenten, der offenbar all seine Felle davonschwimmen sah. »Es war ein Pilz der Dunkelelfen, aber ich habe jemanden gefunden, der mich davon heilen konnte.«
    »Aber … aber …«, stammelte Fehenius, als Darian ihn erneut am Kragen seines Hemdes packte und nach draußen schleifte.
    Überraschte Wachen starrten Darian irritiert an, als er, den zappelnden Fehenius hinter sich herziehend, durch die Burg schritt.
    »Das könnt Ihr nicht tun«, kreischte der Regent außer sich.
    »Und ob ich das kann.« Mit einer gewissen Befriedigung stieß Darian den verhassten Mann die Stufen hinunter. »Und ich hätte es schon viel länger tun sollen.«
    Bedienstete, Soldaten und Hofdamen, die gerade im Burghof unterwegs waren, gafften Darian mit offenen Mündern an.
    »Fehenius wird aus diesem Land verbannt«, rief er klar und deutlich, »sollte jemand ihn ab dem morgigen Tage in der Nähe der Burg sehen, kann er ihn entweder eigenhändig töten oder zu mir bringen, damit ich es erledige.«
    Nach Luft schnappend lag Fehenius am Boden. »Edvan hat mir versichert, dass jemand, der so lange von dem Azetá abhängig ist, niemals wieder davon loskommt …«, jammerte er leise vor sich hin, aber als Darian sich, eine Faust drohend erhoben, zu ihm umdrehte, schlich er mit eingezogenen Schultern davon.
    Von grimmiger Entschlossenheit erfüllt ging Darian zurück in seine Burg, und während er langsam durch die Gänge schritt, blickte er sich bewusst um. Jetzt war Northcliff endlich in seiner Hand. Kein verräterischer Regent würde seine Entscheidungen beeinflussen, und es war ihm, als würde er erst heute als der wahre Erbe von Northcliff nach Hause kommen. Endlich konnte er in die Fußstapfen seiner Vorväter treten. Es galt, viel Unrecht zu beseitigen, und vor allem musste der sinnlose Krieg gegen die Zwerge unterbunden werden. Zuerst jedoch wollte er Elysia aufsuchen und ihr seinen Entschluss mitteilen, dass er sie zu verlassen gedachte. Er beabsichtigte ihr zuzugestehen, in einem Teil der Burg zu bleiben, bis sich herausstellte, dass Kayne nicht sein Sohn war.
    »Schade, dass es hier keine Gentests gibt«, murmelte er und klopfte an die Tür zu Elysias Gemächern.
    Die junge Frau blickte Darian mit weit aufgerissenen Augen an. So lange Zeit war er fort gewesen, dass sie wahrscheinlich nicht mehr an seine Rückkehr geglaubt hatte. Kayne kam mit tapsigen Schritten auf ihn zu und lachte ihn an.
    Der Kleine tat Darian leid, und er suchte nach einer versteckten Ähnlichkeit mit ihm oder einem seiner Vorfahren. Doch nichts in dem Gesicht des Jungen ließ verwandtschaftliche Züge erkennen. Geistesabwesend streichelte er Kayne über den Kopf.
    »Elysia, ich bin zurück. Ich habe Fehenius aus der Burg geworfen und werde endlich meinen rechtmäßigen Platz als König einnehmen«, verkündete er mit so klarer und entschlossener Stimme, dass Elysia sichtlich überrascht war. Bevor sie etwas sagen konnte, fuhr Darian fort. »Ich bin mir sicher, dass Kayne nicht mein Sohn ist.« Er hob die Hand, als Elysia vehement widersprechen wollte. »Ich kann es nicht beweisen, bis er seine Weihe auf der Dracheninsel erhält, aber ich habe kein einziges Mal mit dir das Lager geteilt. Elysia, ich liebe eine andere Frau, und auch wenn sie während der nächsten Sommer nicht hier leben kann, so möchte ich doch mit ihr zusammen sein.«
    »Du verstößt mich?«, kreischte sie hysterisch und schlang ihre Arme um ihren Sohn. »Ich habe
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