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Das magische Buch

Das magische Buch

Titel: Das magische Buch
Autoren: Santiago García-Clairac
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anders. Es enthält Wissen, das dich zu einem reichen und mächtigen Mann machen wird. Dinge, die kein anderes menschliches Wesen kennt. Es wird dir Kenntnisse vermitteln, die niemand sonst besitzt. Keine Armee der Welt wird gegen dich ankommen.‹
    ›Ich wäre unbesiegbar?‹
    ›Jawohl! Unbesiegbar und von allen bewundert.‹
    ›Ich glaube dir nicht. Kein Buch ist mächtiger als eine Armee. Und meine Armee ist die mächtigste der Welt! Ich bin so mächtig, dass niemand sich traut, es mit mir aufzunehmen. Ich brauche dein Buch nicht! Wir werden es in den Vulkan werfen!‹
    Ein paar Soldaten gingen zu dem Fuhrwerk und versuchten, hinaufzusteigen und das Buch an sich zu nehmen. Nasshan verteidigte es tapfer gegen die Angreifer, doch es waren zu viele. Der Jäger ging zu Boden.
    ›Könnte es sein, dass du Angst vor dem Buch hast?‹, fragte Hanna herausfordernd, stellte sich auf den Karren und enthüllte ihr Gesicht. ›Glaubst du, dass dich das Lesen eines Buches zu einem Schwächling macht?‹
    ›Wer bist du, dass du so mit mir zu sprechen wagst?‹, fragte Scroom.
    ›Ich bin Prinzessin Hanna, der einzige Mensch auf der Welt, der dieses magische Buch lesen kann.‹
    ›Gebt uns das Buch und verschwindet, bevor ich ernsthaft sauer werde! Haut ab!‹
    ›Du fürchtest dieses Buch mehr als eine feindliche Armee! Du bist nicht so mutig, wie du deinen Männern weismachen willst!‹
    ›Ich werde dich zusammen mit den teuflischen Büchern in den Vulkan werfen! Du wirst mit ihnen brennen!‹, drohte Scroom, rot vor Zorn. ›Legt sie in Ketten!‹
    Da schlug Hanna das magische Buch auf und begann zu lesen:
    ›Es gibt niemanden auf der Welt, der imstande ist, sich der Magie dieses Buches zu entziehen. Wer seinen Inhalt kennt, wird sich in einen Gott verwandeln, und er wird Unsterblichkeit erlangen.‹
    Scrooms Lippen begannen zu zittern. Hannas Worte hatten Eindruck auf ihn gemacht.
    ›Unsterblichkeit? Hast du Unsterblichkeit gesagt?‹
    ›Ja. Dieses Buch enthält die Formel des ewigen Lebens‹, erklärte Hanna.
    ›Bringt es mir sofort!‹, befahl Scroom. ›Ich will es lesen.‹ «
    »Lass mich auch mal lesen!«, sage ich und reiße ihr die Seiten beinahe aus der Hand.
    »Sei still! Jetzt lese ich«, wehrt sich Lucía und hält die Seiten fest.
    »Von wem ist das Buch? Von meinem Vater, jawohl! Jetzt will ich lesen!«
    Endlich gibt Lucía nach. Sie lässt die Blätter los und gibt sie mir.
    »Hör zu …
    Die Generäle sprangen sofort auf, um dem Befehl ihres Anführers Folge zu leisten. Doch sie waren zu unbeholfen, wahrscheinlich hatten sie noch nie ein Buch in Händen gehalten. Sie konnten nur mit Waffen umgehen. Kurz entschlossen packten sie Hanna samt ihrem Buch, schleiften sie zu Scroom und zwangen sie vor ihm auf die Knie.
    ›Schlag es auf, ich will es sehen!‹, befahl Scroom.
    Hanna gehorchte. Als der Barbar sah, was darin war, wandte er sich unwillig ab.
    ›Du hast mich angelogen! Da steht ja gar nichts drin! Es ist leer!‹
    ›Die Schrift ist unsichtbar, und ich bin die Einzige, die sie lesen kann‹, entgegnete Hanna. ›Lass es mich dir vorlesen – und entscheide dann, was du mit uns machen willst.‹
    Scroom schwieg eine Weile und dachte über ihren Vorschlag nach. Er trank den Rest Wein, der noch in dem Becher war, und lümmelte sich auf seinem Thron.
    ›Also gut, fang an! Sobald ich merke, dass es mir nicht gefällt, schneide ich euch die Kehlen durch und schleudere euch auf den Grund des Vulkans!‹
    ›Sag deinen Männern, sie sollen sich zurückziehen‹, bat die Prinzessin. ›Niemand, absolut niemand, darf hören, was ich dir vorlese.‹
    Scroom tat, wie ihm geheißen. Seine Augen verrieten, dass er begierig darauf war, den Inhalt des Buches kennenzulernen.
    ›Das riecht nach Betrug‹, versicherte er deshalb. ›Es gibt kein Buch, das mir etwas Wichtiges eröffnen könnte. Ich weiß alles. Deswegen bin ich der Anführer dieser mächtigen Armee.‹
    ›Gib deiner Leibwache Befehl, uns abzuschirmen!‹, forderte Hanna. ›Was ich dir jetzt vorlese, ist nur für deine Ohren bestimmt. Dieses Buch ist ausschließlich für dich geschrieben worden!‹
    Beeindruckt von Hannas Entschlossenheit und stolz auf das, was er eben gehört hatte, befahl er seinen Leibwächtern, einen Kreis um sie zu bilden, in dem sich nur er und die Prinzessin befanden.
    Die Soldaten drängten mit ihren riesigen Schilden alle Männer und Tiere zurück, bis Scroom und Hanna ganz unter sich waren. Nur der Vollmond, der
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