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Das Luxemburg-Komplott

Das Luxemburg-Komplott

Titel: Das Luxemburg-Komplott
Autoren: Christian von Ditfurth
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Garde-Kavallerie-Schützen-Division ermordet.
     
    Martow, Julius (1873–1923)
    Berufspolitiker; Martow (eigentlich: Zederbaum) war einer der Führer der russischen Menschewiki. 1895 Zusammenarbeit mit Lenin in St. Petersburg, 1897–1900 Verbannung, 1905 Teilnehmer an der ersten russischen Revolution, nach deren Niederlage Exil. 1917 Rückkehr nach Russland, 1920 Emigration wegen der Unterdrückungspolitik der Bolschewiki gegen alle anderen Parteien.
     
    Mehring, Franz (184.6–1919)
    Publizist; Mehring wird 1891 Mitglied der SPD und Mitarbeiter der von Karl Kautsky herausgegebenen theoretischen Zeitschrift Neue Zeit. 1898 erscheint sein Hauptwerk Geschichte der deutschen Sozialdemokratie. Mehring gehört zu den Mitbegründern des Spartakusbundes und der KPD.
     
    Noske, Gustav (1868–1946)
    Journalist; 1893–1918 Schriftleiter sozialdemokratischer Zeitungen. Noske ist 1919/20 Mitglied des Rats der Volksbeauftragten und Reichswehrminister. Er ist wesentlich verantwortlich für die rücksichtslose Niederwerfung linker Aufstände. Er prägt den Satz: »Einer muss der Bluthund sein.« Nach dem Zweiten Weltkrieg behauptete der ehemalige Stabschef der Garde-Kavallerie-Schützen-Division, Hauptmann Waldemar Pabst, er habe Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht mit Noske s Zustimmung ermorden lassen. 1939 und 1944 in NS-Haft.
     
    Pabst, Waldemar (1881–1970)
    Berufsoffizier seit 1899; Erster Generalstabsoffizier der Garde-Kavallerie-Schützen-Division und im Januar 1919 deren faktischer Befehlshaber. Pabst gab den Befehl, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zu ermorden. Nach dem Zweiten Weltkrieg erklärte Pabst: »Dass ich die Aktion ohne Zustimmung Noskes gar nicht durchführen konnte und auch meine Offiziere schützen musste, ist klar. Aber nur ganz wenige Menschen haben begriffen, warum ich nie vernommen oder unter Anklage gestellt worden bin. (…) Ich habe als Kavalier das Verhalten der damaligen SPD damit quittiert, dass ich fünfzig Jahre lang das Maul gehalten habe über unsere Zusammenarbeit.« Pabst wird wegen des Mordes strafrechtlich nicht belangt, die CDU-geführten Bundesregierungen betrachten die Morde an Liebknecht und Luxemburg als »standrechtliche Erschießungen« (so im Bulletin des Presse- und Informationsdienstes der Bundesregierung, Nr. 27, vom 8. Februar 1962).
     
    Pflugk-Harttung, Horst von (1889–1967)
    Berufssoldat seit 1907; der Kapitänleutnant ist einer der Mörder Karl Liebknechts. Er flieht 1919 nach Schweden. In einem später dementierten Zeitungsinterview erklärt er, Karl Liebknecht im Auftrag des Reichswehrministers Noske ermordet zu haben. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebt er als Kaufmann in Hamburg und pflegt den Kontakt zu Waldemar Pabst. Er wird in der Bundesrepublik strafrechtlich nicht behelligt.
     
    Pieck, Wilhelm (1876–1960)
    Tischler; 1895 Eintritt in die SPD, ab 1905 Mitglied der Bremer Bürgerschaft, 1910 Sekretär des SPD-Bildungsausschusses in Berlin. 1914 zählt Pieck zu den Gegnern der Kriegskreditbewilligung durch die SPD-Reichstagsfraktion und verliert deshalb seinen Parteiposten. Er schließt sich der Spartakusgruppe an, sitzt später in der Zentrale der KPD. Im Januar 1919 wird er gemeinsam mit Luxemburg und Liebknecht verhaftet. Um sein Entkommen ranken sich Gerüchte, die die KPD-Führung 1931 veranlassen, einen Untersuchungsausschuss einzusetzen, der Piecks Verhalten klären soll. Ergebnisse sind nicht bekannt. Im Moskauer Exil wird Pieck zum Nachfolger Thälmanns als Parteivorsitzender bestimmt. In dieser Funktion beteiligt er sich an der mörderischen Verfolgung emigrierter deutscher Kommunisten durch den sowjetischen Geheimdienst NKWD. 1946 wird er nach der Vereinigung von KPD und SPD zur SED einer der beiden Parteivorsitzenden neben Otto Grotewohl. 1949 bis 1960 Präsident der DDR.
     
    Radek, Karl (1885–1939)
    Journalist, Berufsrevolutionär; Radek (eigentlich: Sobelsohn) ist vor dem Ersten Weltkrieg in der deutschen und der polnischen Sozialdemokratie tätig und gehört zum linken Flügel. Im Sommer 1917 schließt sich Radek den Bolschewiki an. Radek ist bald Mitglied des Zentralkomitees der KPR und des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale. Er gehört zu den Anhängern Trotzkis. 1937 wird er in einem Schauprozess zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Er stirbt in einem sowjetischen Lager.
     
    Retzlaw, Karl (1896–1979)
    Industriearbeiter; Retzlaw (eigentlich: Gröhl) wird 1916 Mitglied der SPD, arbeitet aber in der Berliner
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