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Das Luxemburg-Komplott

Das Luxemburg-Komplott

Titel: Das Luxemburg-Komplott
Autoren: Christian von Ditfurth
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auf die Niederlage der eigenen Regierung. Nicht zuletzt deshalb unterstützt die deutsche Oberste Heeresleitung unter Hindenburg und Ludendorff 1917 Lenins Reise aus dem Schweizer Exil durch Deutschland nach Russland, in dem gerade die bürgerlich-demokratische Revolution den Zaren gestürzt hat. Geld aus Deutschland hilft auch, die Oktoberrevolution zu finanzieren, in der die Bolschewiki die Macht übernehmen. Im bald ausbrechenden Bürgerkrieg orientiert Lenin auf gnadenlose Härte, seit September 1918 ist der »rote Terror« offizielle Politik des Rats der Volkskommissare, wie sich die russische Regierung unter Lenin nennt. Lenin betreibt die Gründung der Dritten Internationale (Kommunistische Internationale: Komintern) und verlangt von den Mitgliedsparteien, die Taktik der Bolschewiki zu übernehmen.
     
    Levi, Paul (1883–1930)
    Rechtsanwalt; zunächst SPD-Mitglied und Verteidiger Rosa Luxemburgs, Mitbegründer des Spartakusbundes und der KPD, kurze Zeit Vorsitzender der KPD, 1921 Parteiausschluss, Mitbegründer der Kommunistischen Arbeitsgemeinschaft (KAG; u. a. mit Däumig), schließlich Rückkehr zur SPD und dort Führer des linken Flügels.
     
    Leviné, Eugen (1883–1919)
    Jurist; Teilnahme an der ersten russischen Revolution 1905 als Mitglied der Partei der Sozialrevolutionäre. 1905–1908 mehrmals verhaftet, 1909 Rückkehr nach Deutschland, danach Mitglied der SPD. 1917 Übertritt zur USPD, 1918 zur KPD. 1919 einer der Führer der Münchener Räterepublik, nach deren Niederschlagung verhaftet und standrechtlich erschossen.
     
    Liebknecht, Karl (1871–1919)
    Sohn des SPD-Mitbegründers Wilhelm Liebknecht, Rechtsanwalt; seit 1900 Mitglied der SPD, 1912–1917 Reichstagsabgeordneter. Liebknecht bricht im Dezember 1914 als einziger SPD-Abgeordneter die Fraktionsdisziplin und stimmt im Reichstag gegen die Kriegskredite. Am 1. Mai 1916 leitet er eine öffentliche Kundgebung gegen den Krieg und wird wegen Hochverrats bis Oktober 1918 inhaftiert. Liebknecht ist neben Rosa Luxemburg der bekannteste Führer des Spartakusbundes und der KPD. Nach dem sogenannten Spartakusaufstand wird er am 15. Januar zusammen mit Rosa Luxemburg und Wilhelm Pieck verhaftet und auf Befehl von Hauptmann Waldemar Pabst von Angehörigen der Garde-Kavallerie-Schützen-Division ermordet.
     
    Liebknecht, Wilhelm (1826–1900)
    Journalist; 1848 Teilnahme an der bürgerlichen Revolution, 1850 bis 1862 Emigration, Mitbegründer der Sozialdemokratie, ab 1891 Chefredakteur des Vorwärts. Neben August Bebel der populärste Führer der Vorkriegssozialdemokratie und Vater von Karl Liebknecht.
     
    Ludendorff, Erich (1865–1937)
    Berufssoldat; seit 1914 preußischer General. Als faktischer Leiter der Kriegführung im Osten erringt Ludendorff einen legendären Ruf. Seit 1916 ist er neben Hindenburg die treibende Kraft in der Obersten Heeresleitung und bestimmt zunehmend die deutsche Politik und Kriegsstrategie. Nach dem Scheitern der »Ludendorff-Offensiven« 1918 an der Westfront fordert er die Aufnahme von Waffenstillstandsverhandlungen. Nach dem Krieg engagiert er sich bei der politischen Rechten und beteiligt sich 1923 am Hitlerputsch.
     
    Luxemburg, Rosa (1870–1919)
    Volkswirtin, Revolutionärin; schließt sich schon als Schülerin der sozialistischen Bewegung in Polen an. 1889 muss sie nach Zürich emigrieren, wo sie 1897 in Nationalökonomie promoviert. Zusammen mit Leo Jogiches gründet sie 1893 die Sozialdemokratische Arbeiterpartei des Königreichs Polen (seit 1900: und Litauens). Durch eine Scheinheirat erwirbt sie die deutsche Staatsbürgerschaft und übersiedelt nach Berlin, wo sie, vor allem in der Auseinandersetzung mit dem Revisionismus Eduard Bernsteins, bald zum profiliertesten Kopf der Parteilinken wird. Als die SPD-Reichstagsfraktion im August 1914 den Kriegskrediten zustimmt, versammelt sie linke Sozialdemokraten, die die »Vaterlandsverteidigung« ablehnen. Luxemburg ist die bedeutendste Führerin der Spartakusgruppe, aus der der Spartakusbund und schließlich die KPD hervorgehen. Auf dem Gründungsparteitag der KPD hält sie das Grundsatzreferat, aber gegen ihren Willen stimmt eine Parteitagsmehrheit gegen die Beteiligung an den Wahlen zur Nationalversammlung. Sie lehnt den sogenannten Spartakusaufstand im Januar 1919 insgeheim ab, solidarisiert sich aber öffentlich mit den kämpfenden Arbeitern. Am 15. Januar 1919 wird sie auf Befehl von Hauptmann Waldemar Pabst von Angehörigen der
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