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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)
Autoren: George R. R. Martin
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Apfelbäumen, dachte er, doch nun war es zu spät.
    Glücklicherweise rutschte Hodor kein drittes Mal aus, und das Wasser reichte ihm niemals über die Hüfte; den Reets ging es jedoch bis zur Brust. Kurz darauf hatten sie die Insel erreicht und stiegen die Stufen zum Turm hinauf. Die Tür war noch
immer stabil, allerdings hatten sich die Eichenbretter im Laufe der Jahre verzogen, so dass sie nicht mehr richtig schloss. Meera schob sie auf, und die rostigen Angeln knarrten. Der Sturz war niedrig. »Duck dich, Hodor«, sagte Bran, und der große Bursche gehorchte, bückte sich jedoch nicht tief genug, und Bran stieß sich trotzdem den Kopf. »Au«, beschwerte er sich.
    »Hodor«, erwiderte Hodor und richtete sich auf.
    Sie befanden sich in einem dunklen Raum, der kaum groß genug war, um die vier aufzunehmen. In die innere Mauer des Turms waren Stufen eingelassen, die sich, jeweils hinter einem Eisengitter, links herum in die Höhe und rechts herum nach unten wanden. Bran blickte nach oben und sah genau über ihren Köpfen ein weiteres Gitter. Ein Mordloch. Er war nur froh, dass dort oben niemand war, der siedendes Öl auf sie heruntergoss.
    Die Gitter waren verschlossen, aber die Eisenstangen hatten vom Rost eine rote Farbe angenommen. Hodor packte die Tür linker Hand, riss einmal kräftig daran und schnaufte vor Anstrengung. Nichts rührte sich. Er versuchte es mit Drücken, hatte jedoch ebenso wenig Erfolg. Nun rüttelte er an den Stangen, schlug und trat dagegen und bearbeitete die Angeln mit seiner riesigen Pranke, bis es Rostflocken regnete, doch noch immer wollte die eiserne Tür nicht nachgeben. Die andere, die nach unten führte, zeigte sich ebenso widerspenstig. »Keine Chance«, sagte Meera und zuckte die Achseln.
    Das Gitter des Mordlochs befand sich direkt über Brans Kopf, wie er so im Korb auf Hodors Rücken saß. Er langte hinauf, packte die Stangen und zerrte daran. Das Gitter löste sich aus der Verankerung, und ein Schauer von Rost und Sand ging auf sie nieder. »HODOR!«, brüllte Hodor. Bran stieß sich den Kopf an dem schweren Eisengitter, das Jojen vor die Füße fiel. Meera lachte. »Schau dir das an, mein Prinz«, sagte sie, »du bist stärker als Hodor.« Bran errötete.
    Nachdem das Gitter gelöst war, konnte Hodor Meera und Jojen durch das offene Mordloch nach oben heben. Die Pfahlbaumenschen
ergriffen Bran an den Armen und zogen ihn in die Höhe. Hodor hinaufzubekommen war der schwierigste Teil. Sein Gewicht war für die Reets zu groß, um ihn einfach heraufzuziehen. Schließlich trug Bran ihm auf, er solle nach ein paar großen Steinen suchen. Auf der Insel herrschte kein Mangel daran, Hodor häufte sie auf, packte die bröckligen Kanten des Lochs und kletterte hinauf. »Hodor«, keuchte er fröhlich und grinste die anderen an.
    Sie befanden sich in einem Labyrinth kleiner Räume, die leer und dunkel waren, doch Meera suchte so lange, bis sie den Weg zur Treppe entdeckte. Je höher sie stiegen, desto heller wurde es; im zweiten Stock gab es bereits Schießscharten, im dritten ein Fenster, und das vierte und oberste Stockwerk bestand aus einem einzigen großen runden Raum, von dem nach drei Seiten halbrunde Türen zu kleinen Steinbalkonen hinausgingen. Auf der vierten Seite befand sich ein Abtritt über einem Rohr, das nach unten in den See führte.
    Als sie das Dach erreichten, hatte sich der Himmel schon vollständig bezogen, und die Wolken im Westen waren schwarz. Der Wind war so heftig, dass er Brans Mantel flattern ließ. »Hodor«, sagte Hodor zu dem Geräusch.
    Meera drehte sich im Kreis. »Ich fühle mich fast wie ein Riese, so hoch über der Welt.«
    »In der Eng stehen Bäume, die sind doppelt so hoch wie dieser Turm«, erinnerte ihr Bruder sie.
    »Ja, aber um sie herum stehen andere Bäume, die genauso hoch sind«, wandte Meera ein. »In der Eng drängt sich die Welt eng zusammen, und der Himmel ist so viel kleiner. Hier … spürst du den Wind, Bruder? Und sieh nur, wie groß die Welt geworden ist.«
    Das stimmte, man konnte von hier aus weit ins Land schauen. Im Süden erhob sich das Vorgebirge, dahinter lagen die grauen und grünen Berge. In die anderen Richtungen erstreckte sich die wellige Ebene der Neuen Schenkung, so weit das Auge reichte. »Ich hatte gehofft, wir könnten von hier aus die
Mauer sehen«, sagte Bran enttäuscht. »Das war dumm, wir sind ja noch hundertfünfzig Meilen entfernt.« Allein wenn er die Distanz aussprach, fühlte er sich schon müde, und kalt
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