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Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell

Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell
Autoren: George R R Martin
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Ihr weckt ihn aus tiefem
Schlaf. Und ruft …« Eben wollte er Jory sagen, als es ihm einfiel. »Ruft den Hauptmann meiner Garde.«
    Alyn betrat das Schlafgemach wenige Augenblicke, nachdem der Haushofmeister gegangen war. »Mylord.«
    »Pool sagt mir, es sei sechs Tage her«, sagte Ned. »Ich muss wissen, wie die Lage ist.«
    »Der Königsmörder ist aus der Stadt geflohen«, erklärte Alyn. »Man sagt, er sei nach Casterlystein geritten, um sich seinem Vater anzuschließen. Die Geschichte, wie Lady Catelyn den Gnom gefasst hat, ist in aller Munde. Ich habe zusätzliche Wachen eingeteilt, wenn es Euch beliebt.«
    »Das tut es«, versicherte Ned ihm. »Meine Töchter?«
    »Sie sind jeden Tag bei Euch gewesen, Mylord. Sansa betet still, nur Arya …« Er zögerte. »Sie hat kein Wort gesagt, seit man Euch brachte. Sie ist ein wildes, kleines Ding, Mylord. Nie zuvor habe ich solchen Zorn bei einem Mädchen beobachtet.«
    »Was immer auch geschieht«, sagte Ned, »ich will, dass meine Töchter in Sicherheit sind. Ich fürchte, das alles ist nur der Anfang.«
    »Ihnen wird nichts geschehen, Lord Eddard«, versprach Alyn. »Darauf verpfände ich mein Leben.«
    »Jory und die anderen …«
    »Ich habe sie den schweigenden Schwestern übergeben, damit sie nach Winterfell geschickt werden. Jory würde neben seinem Großvater liegen wollen.«
    Es würde sein Großvater sein müssen, da Jorys Vater weit im Süden begraben war. Martyn Cassel war mit den anderen gefallen. Später hatte Ned den Turm eingerissen und mit dessen blutigen Steinen acht Gräber auf dem Hügel aufgeschichtet. Es hieß, Rhaegar habe diesen Ort den Turm der Freude genannt, doch für Ned bot er nur eine bittere Erinnerung. Sie waren sieben gegen drei gewesen, doch nur zwei von ihnen hatten überlebt. Eddard Stark und der kleine Pfahlbaumann Howland Reet. Er hielt es für kein gutes Omen, dass dieser Traum nach so vielen Jahren zurückgekehrt war.

    »Ihr habt gut getan, Alyn«, sagte Ned, als Vayon Pool wiederkam. Der Haushofmeister verneigte sich tief. »Seine Majestät ist draußen, Mylord, und die Königin mit ihm.«
    Ned schob sich höher, zuckte zusammen, als sein Bein vor Schmerz zitterte. Er hatte nicht erwartet, dass Cersei mitkommen würde. »Schickt sie herein und lasst uns allein. Was wir zu sagen haben, sollte innerhalb dieser vier Wände bleiben.« Schweigend zog sich Pool zurück.
    Robert hatte sich mit dem Ankleiden Zeit gelassen. Er trug ein schwarzes, samtenes Wams, auf dessen Brust mit goldenem Faden der gekrönte Hirsch von Baratheon prangte, dazu einen goldenen Mantel mit einem Umhang von schwarzen und goldenen Quadraten. Einen Weinkelch hielt er in der Hand, und sein Gesicht war bereits vom Trunk gerötet. Cersei Lennister trat nach ihm ein, eine juwelenbesetzte Tiara im Haar.
    »Majestät«, sagte Ned. »Verzeiht. Ich kann nicht aufstehen. «
    »Macht nichts«, sagte der König barsch. »Etwas Wein? Aus Arbor. Guter Jahrgang.«
    »Einen kleinen Becher«, sagte Ned. »Mein Kopf ist noch schwer vom Mohnblumensaft.«
    »Ein Mann in Eurer Lage sollte sich glücklich schätzen, dass sein Kopf überhaupt noch auf seinen Schultern sitzt«, verkündete die Königin.
    »Still, Weib«, fuhr Robert sie an. Er brachte Ned einen Becher Wein. »Hast du noch Schmerzen im Bein?«
    »Ein wenig«, sagte Ned. Er fühlte sich umnebelt, doch wollte er vor der Königin keine Schwäche eingestehen.
    »Pycelle schwört, dass es sauber verheilen wird.« Robert legte die Stirn in Falten. »Ich denke, du weißt, was Catelyn getan hat?«
    »Ich weiß es.« Ned nahm einen kleinen Schluck Wein. »Meine Hohe Gattin trifft keine Schuld, Majestät. Alles, was sie getan hat, tat sie auf meinen Befehl hin.«
    »Ich bin nicht erfreut, Ned«, brummte Robert.

    »Mit welchem Recht wagt Ihr es, Hand an mein Fleisch und Blut zu legen?«, verlangte Cersei zu wissen. »Für wen haltet Ihr Euch?«
    »Die Rechte Hand des Königs«, erklärte Ned mit eisiger Höflichkeit. »Von Eurem eigenen Hohen Gatten dazu aufgerufen, den Frieden des Königs zu wahren und das Recht des Königs durchzusetzen.«
    »Ihr wart die Hand«, setzte Cersei an, »aber jetzt …«
    »Ruhe!« , brüllte der König. »Ihr habt ihm eine Frage gestellt, und er hat sie beantwortet.« Cersei fügte sich, kalt vor Wut, und Robert wandte sich wieder Ned zu. »Um den Frieden des Königs zu wahren, sagst du. So wahrst du meinen Frieden, Ned? Sieben Mann sind tot.«
    »Acht«, berichtigte die Königin. »Tregar
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