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Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell

Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell
Autoren: George R R Martin
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starb heute Morgen von dem Hieb, den Lord Stark ihm versetzt hat.«
    »Entführungen auf dem Königsweg und trunkenes Gemetzel auf meinen Straßen«, sagte der König. »Das lasse ich nicht zu, Ned.«
    »Catelyn hatte guten Grund, den Gnom …«
    »Ich sagte, das lasse ich nicht zu ! Zum Teufel mit ihren Gründen. Du wirst ihr befehlen, den Zwerg auf der Stelle freizulassen, und du wirst Frieden mit Jaime schließen.«
    »Drei meiner Männer wurden vor meinen Augen niedergemetzelt, weil Jaime Lennister mich züchtigen wollte. Soll ich das vergessen?«
    »Mein Bruder war es nicht, der diesen Streit begonnen hat«, erklärte Cersei dem König. »Lord Stark kehrte betrunken aus einem Bordell heim. Seine Männer haben Jaime und seine Wache angegriffen, ganz wie seine Frau Tyrion auf dem Königsweg angegriffen hat.«
    »Du kennst mich besser, Robert«, sagte Ned. »Frag Lord Baelish, wenn du mir nicht glaubst. Er war dabei.«
    »Ich habe mit Kleinfinger gesprochen«, sagte Robert. »Er behauptet, er sei vorausgeritten, um die Goldröcke zu holen, bevor der Kampf begann, aber er gibt zu, dass ihr aus irgendeinem Bordell kamt.«

    »Aus irgendeinem Bordell. Verdammt, Robert, ich war dort, um mir deine Tochter anzusehen! Ihre Mutter hat sie Barra genannt. Sie sieht aus wie das erste Mädchen, das du gezeugt hast, als wir noch Jungen zusammen im Grünen Tal waren.« Er beobachtete die Königin, während er sprach. Ihr Gesicht war wie eine Maske, still und blass, gab nichts preis.
    Robert errötete. »Barra«, murmelte er. »Soll mir das gefallen? Verdammtes Mädchen. Ich dachte, sie hätte mehr Verstand. «
    »Sie kann nicht älter als fünfzehn sein und eine Hure, und du dachtest, sie hätte Verstand ?«, fragte Ned ungläubig. Sein Bein bereitete ihm arge Schmerzen. Es fiel ihm schwer, sich zu beherrschen. »Das dumme Kind hat sich in dich verliebt, Robert.«
    Der König warf Cersei einen Blick zu. »Das ist kein Thema für die Ohren der Königin.«
    »Ihrer Majestät wird nichts von dem gefallen, was ich zu sagen habe«, erwiderte Ned. »Wie ich höre, ist der Königsmörder aus der Stadt geflohen. Gib mir die Erlaubnis, ihn vor Gericht zu stellen.«
    Der König wirbelte den Wein in seinem Becher herum, brütend. Er nahm einen Schluck. »Nein«, sagte er. »Ich will nichts mehr davon hören. Jaime hat drei von deinen Männern erschlagen und du fünf von seinen. Nun hat es ein Ende.«
    »Ist das deine Vorstellung von Gerechtigkeit?«, fuhr Ned ihn an. »Wenn ja, bin ich froh, dass ich nicht mehr deine Rechte Hand bin.«
    Die Königin sah ihren Mann an. »Wenn irgendjemand es gewagt hätte, mit einem Targaryen so zu sprechen, wie er mit Euch gesprochen hat …«
    »Haltet Ihr mich für Aerys?«, unterbrach Robert.
    »Ich habe Euch für einen König gehalten. Jaime und Tyrion sind Eure eigenen Brüder, durch die Gesetze der Ehe und der Bande zwischen uns. Die Starks haben den einen vertrieben und den anderen entführt. Dieser Mann entehrt Euch mit jedem
Atemzug, und trotzdem steht Ihr unterwürfig da, fragt, ob sein Bein schmerzt und ob er Wein möchte.«
    Roberts Gesicht war düster vom Zorn. »Wie oft muss ich Euch noch sagen, dass Ihr Eure Zunge hüten sollt, Frau?«
    Cerseis Miene bot ein Bild der Verachtung. »Welch einen Scherz haben die Götter aus uns gemacht«, sagte sie. »Eigentlich solltet Ihr in Röcken gehen und ich im Kettenhemd.«
    Puterrot vor Wut holte der König aus und traf sie mit einem bösen Rückhandschlag am Kopf. Sie taumelte gegen den Tisch und stürzte hart, doch Cersei Lennister schrie nicht auf. Die schlanken Finger strichen über ihre Wange, wo sich die blasse, weiche Haut schon rötete. Am Morgen würde die Prellung ihr halbes Gesicht bedecken. »Ich werde es als Ehrenzeichen tragen«, verkündete sie.
    »Tragt es schweigend, oder ich beehre Euch noch einmal«, schwor Robert. Er rief nach der Garde. Ser Meryn Trant betrat den Raum, groß und düster in seiner weißen Rüstung. »Die Königin ist müde. Geleitet sie in ihr Schlafgemach.« Der Ritter half Cersei auf die Beine und führte sie ohne ein Wort hinaus.
    Robert griff nach dem Krug und füllte seinen Becher. »Du siehst, was sie mit mir macht, Ned.« Der König setzte sich, hielt seinen Becher. »Meine liebende Frau. Die Mutter meiner Kinder.« Der Zorn war gewichen. In seinen Augen entdeckte Ned Trauer und Sorge. »Ich hätte sie nicht schlagen sollen. Das war nicht … das war nicht königlich .« Er starrte auf seine Hände, als
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