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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)
Autoren: George R. R. Martin
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Mondgesicht war vor Konzentration angespannt. Drei Pfeile steckten vor ihm im Boden. Tarly legte einen auf und zog die Sehne durch, hielt sie einen Augenblick lang fest, während er zu zielen versuchte, und ließ los. Der Pfeil verschwand im Grün. Chett lachte laut auf, ein Schnauben voll süßer Verachtung.
    »Den finden wir nie wieder, und ich bekomme die Schuld«, beschwerte sich Edd Tollett, der düstere grauhaarige Knappe, den alle den Schwermütigen Edd nannten. »Seit ich damals mein Pferd verloren habe, schauen sie immer mich an, wenn irgendetwas fehlt. Als hätte ich etwas dafür gekonnt.
Das Pferd war weiß, und es hat geschneit. Was haben die denn erwartet?«
    »Der Wind hat ihn abgetrieben«, erklärte Grenn, ein weiterer Freund von Lord Schnee. »Versuch, den Bogen gerade zu halten, Sam.«
    »Er ist so schwer«, jammerte der fette Junge, legte trotzdem den zweiten Pfeil auf und spannte. Dieser flog hoch in die Luft und segelte drei Meter über dem Ziel durch die Äste.
    »Ich glaube, du hast ein Blatt von dem Baum abgeschossen«, sagte der Schwermütige Edd. »Der Herbst kommt bald genug, da brauchst du nicht noch nachzuhelfen.« Er seufzte. »Und wir wissen alle, was auf den Herbst folgt. Bei den Göttern, mir ist jetzt schon kalt. Schieß deinen letzten Pfeil ab, Samwell, ich glaube, mir friert die Zunge am Gaumen fest.«
    Ser Schweinchen senkte den Bogen, und Chett dachte, er würde gleich anfangen zu weinen. »Es ist zu schwer.«
    »Auflegen, spannen, schießen«, meinte Grenn. »Mach schon.«
    Gehorsam zog der dicke Junge den letzten Pfeil aus der Erde, legte ihn auf, zog die Sehne durch und ließ los. Er tat es rasch, ohne gewissenhaft über den Pfeil zu blinzeln wie bei den ersten beiden Malen. Der Pfeil traf den Kohlenumriss tief unten in der Brust und blieb zitternd stecken. »Ich habe ihn getroffen.« Ser Schweinchen klang schockiert. »Grenn, hast du das gesehen? Edd, schau nur, ich habe ihn getroffen!«
    »Genau zwischen die Rippen, würde ich sagen«, meinte Grenn.
    »Habe ich ihn getötet?«, wollte der Dicke wissen.
    Tollett zuckte die Achseln. »Vielleicht hättest du seine Lunge durchbohrt, wenn er eine hätte. Die meisten Bäume haben in der Regel keine.« Er nahm Sam den Bogen aus der Hand. »Ich habe allerdings auch schon schlechtere Schüsse gesehen. Ja, und selbst schon schlechter gezielt.«
    Ser Schweinchen strahlte. Wenn man ihn so betrachtete,
mochte man glauben, er habe tatsächlich etwas geleistet. Doch als er Chett und die Hunde bemerkte, erstarb das Lächeln.
    »Du hast einen Baum getroffen«, sagte Chett. »Wollen wir doch mal sehen, wie du schießt, wenn es Manke Rayders Leute sind. Die werden nicht mit ausgestreckten Armen und raschelndem Laub dastehen, o nein. Die laufen auf dich zu und schreien dir ins Gesicht, und ich wette, dann machst du dir in die Hose. Einer von ihnen wird dir seine Axt mitten zwischen deine kleinen Schweinsäuglein pflanzen. Das Letzte, was du in deinem Leben hörst, wird das Krachen sein, mit dem sie dir den Schädel spaltet.«
    Der Dicke zitterte. Der Schwermütige Edd legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Bruder«, sagte er feierlich, »nur weil es dir so ergangen ist, muss es Samwell nicht auch passieren.«
    »Worüber redest du, Tollett?«
    »Über die Axt, die dir den Schädel gespalten hat. Stimmt es, dass dir dabei der halbe Verstand rausgefallen ist und dass deine Hunde ihn aufgefressen haben?«
    Dieser große Flegel Grenn lachte, und sogar Samwell Tarly brachte ein schüchternes Grinsen zu Stande. Grinse nur, so viel du willst, Ser Schweinchen. Wir werden ja sehen, wer heute Nacht zuletzt lacht. Wenn nur genug Zeit wäre, Tollett ebenfalls umzubringen. Ein trübsinniges, dummes Pferdegesicht, genau das ist er.
    Der Aufstieg war steil, sogar auf jener Seite der Faust, die am flachsten war. Auf halbem Wege nach oben begannen die Hunde zu bellen und an den Leinen zu zerren, weil sie glaubten, bald Futter zu bekommen. Er hatte stattdessen einen Fußtritt für sie übrig und einen Peitschenhieb für die große hässliche Hündin, die nach ihm schnappte. Nachdem sie angebunden waren, ging er los, um Bericht zu erstatten. »Die Spuren waren da, wie Riese gesagt hat, aber die Hunde wollten keine Witterung aufnehmen«, meldete er Mormont vor dessen großem schwarzen Zelt. »Unten am Fluss war es genauso, das könnten alte Abdrücke sein.«

    »Wie schade.« Lord Kommandant Mormont hatte eine Glatze, einen struppigen grauen Bart und klang
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