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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)
Autoren: George R. R. Martin
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Zeiten hinter sich hatte. Noch vor Sonnenuntergang wird er zur Mauer fliehen, und er wird keine Männer verschwenden, um uns zu verfolgen.
    Die Hunde zerrten an der Leine, während sie durch den Wald zurückkehrten. Chett sah die Faust, die sich aus dem Grün emporreckte. Der Tag war düster, und der Alte Bär hatte Fackeln anzünden lassen, die in einem großen Kreis um die Ringmauer brannten, welche den steilen, felsigen Hügel krönte. Die drei wateten durch einen Bach. Das Wasser war eiskalt, und auf der Oberfläche breitete sich bereits Eis aus. »Ich werde mich zur Küste durchschlagen«, verriet Lark von den Drei Schwestern. »Ich und meine Vettern. Wir bauen uns ein Boot und segeln zurück zu den Drei Schwestern.«
    Und zu Hause werden sie euch als Deserteure ergreifen und euch die Köpfe abschlagen, dachte Chett. Die Nachtwache konnte man nicht mehr verlassen, nachdem man einmal seinen Eid abgelegt hatte. Überall in den Sieben Königslanden würde man sie gefangen nehmen und töten.
    Ollo Handab zum Beispiel, der redete davon, nach Tyrosh zurückzusegeln, wo, wie er behauptete, ein Mann für einen kleinen ehrlichen Diebstahl nicht gleich die Hand verlor oder in die Kälte verbannt wurde, wenn man ihn im Bett der Gemahlin eines Ritters erwischt hatte. Chett hatte erwogen, sich ihm anzuschließen, aber er beherrschte kein einziges Wort dieser feuchten, weibischen Sprache. Und was sollte er in Tyrosh anfangen? In Hexensumpf, wo er aufgewachsen war, hatte er kein nennenswertes Handwerk erlernt. Sein Vater hatte sein Leben damit verbracht, anderen Männern die Felder umzugraben oder Blutegel zu sammeln. Nur mit einem ledernen Lendenschurz bekleidet stieg er in das trübe Wasser. Wenn er herauskam, war er von der Brust bis zu den
Knöcheln bedeckt. Manchmal ließ er sich von Chett helfen, die Blutegel abzunehmen. Einmal hatte sich einer in dessen Handfläche festgesaugt, und vor lauter Ekel hatte Chett ihn gegen die Wand geschlagen. Dafür hatte ihn sein Vater blutig geprügelt. Die Maester zahlten einen ganzen Penny für zwölf der kleinen Tiere.
    Lark sollte ruhig nach Hause gehen, wenn er wollte, und der verfluchte Tyroshi auch, aber Chett nicht. Falls er Hexensumpf jemals wieder sah, dann wenigstens nicht in allzu naher Zukunft. Ihm hatte dagegen Crasters Bergfried gefallen. Craster lebte dort wie ein hoher Lord, warum also sollte er nicht das Gleiche tun? War das nicht zum Lachen? Chett, der Sohn eines Egelsammlers, ein Lord mit einer eigenen Burg. Sein Banner würde ein Dutzend Blutegel in rosafarbenem Feld zeigen. Aber weshalb nur ein Lord? Vielleicht würde er sogar König werden. Manke Rayder hat auch als Krähe angefangen. So wie er könnte auch ich König werden und ein paar Weiber haben. Craster hatte neunzehn, die jüngeren Töchter, die er noch nicht in sein Bett genommen hatte, gar nicht mitgezählt. Die Hälfte der Frauen war ebenso alt und hässlich wie Craster selbst, doch was machte das schon aus? Die Alten würde Chett kochen und putzen, Karotten ernten und Schweine schlachten lassen, während die Jungen ihm das Bett wärmten und seine Kinder gebaren. Craster würde sich darüber nicht mehr beschweren, nachdem der Kleine Paul ihn einmal herzlich gedrückt hatte.
    Die einzigen Frauen, die Chett je kennen gelernt hatte, waren die Huren in Mulwarft. Als er jünger gewesen war, hatten die Dorfmädchen nur einen einzigen Blick auf sein Gesicht mit den Furunkeln und dem Grützbeutel geworfen und sich voller Abscheu abgewandt. Die Schlimmste war diese Hure Bessa. Die hatte für jeden Jungen in Hexensumpf die Beine breit gemacht, und daher hatte er gedacht, sie würde es auch für ihn tun. Einen ganzen Vormittag hatte er wilde Blumen gepflückt, nachdem er gehört hatte, dass sie diese mochte,
doch am Ende hatte sie ihn nur ausgelacht und gesagt, lieber würde sie mit den Blutegeln seines Vaters unter eine Decke kriechen als mit ihm. Sie hatte erst zu lachen aufgehört, als er sein Messer in sie stach. Das war süß, dieser Blick auf ihrem Gesicht, und so zog er das Messer zurück und stach erneut zu. Nachdem sie ihn in der Nähe von Siebenbächen erwischt hatten, hatte sich der alte Lord Walder Frey nicht einmal die Mühe gemacht, selbst über ihn Gericht zu halten. Er hatte einen seiner Bastarde geschickt, diesen Walder Strom, und ehe sich’s Chett versah, war er bereits mit diesem stinkenden schwarzen Teufel Yoren unterwegs zur Mauer gewesen. Für einen einzigen schönen Augenblick musste er mit
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