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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)
Autoren: George R. R. Martin
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seinem ganzen Leben bezahlen.
    Doch jetzt würde er es sich zurückholen, und Crasters Frauen dazu. Dieser seltsame alte Wildling hat Recht. Wenn du eine Frau willst, nimm sie dir, und es hat gar keinen Zweck, ihr Blumen zu schenken, damit sie vielleicht deine verfluchten Furunkel nicht bemerkt. Chett beabsichtigte nicht, diesen Fehler ein zweites Mal zu begehen.
    Es würde alles gut werden, redete er sich zum hundertsten Mal ein. Solange wir nur unbemerkt entkommen. Ser Ottyn würde in Richtung Süden zum Schattenturm aufbrechen, auf dem kürzesten Weg zur Mauer. Mit uns wird er sich nicht aufhalten, nicht Wyters, der will bloß heil nach Hause. Thoren Kleinwald, der würde den Angriff fortsetzen wollen, aber Ser Ottyn war zu vorsichtig, und er hatte den höheren Rang inne. Ist sowieso gleichgültig. Nachdem wir fort sind, kann Kleinwald angreifen, wen er will. Wen kümmert das schon? Wenn sie alle nicht zur Mauer zurückkehren, wird niemand nach uns suchen, weil man glaubt, wir seien mit den anderen verreckt. Dieser Gedanke kam ihm zum ersten Mal, und einen Augenblick lang erschien er verlockend. Nur müsste man dafür Ser Ottyn und Ser Mallador Locke ebenfalls töten, damit Kleinwald das Kommando bekam, und beide waren Tag und Nacht von Männern umgeben... nein, das Risiko war zu groß.

    »Chett«, sagte der Kleine Paul, während sie einen steinigen Wildpfad zwischen Wachbäumen und Soldatenkiefern entlangtrotteten. »Was ist mit dem Vogel?«
    »Mit welchem verdammten Vogel?« Dass sich dieser Schafskopf über einen Vogel ausließ, war das Letzte, was er brauchen konnte.
    »Der Rabe vom Alten Bär«, erwiderte der Kleine Paul. »Wenn wir den Alten Bär umbringen, wer füttert dann seinen Vogel?«
    »Wen interessiert das, verflucht noch mal? Bring den Vogel doch gleich mit um, wenn du magst.«
    »Ich will keinem Vogel was antun«, sagte der große Mann. »Bloß, er kann sprechen. Wenn er ihnen nun erzählt, was wir getan haben?«
    Lark von den Drei Schwestern lachte. »Kleiner Paul, wie ’ne Burg so dumm und faul«, spöttelte er.
    »Hör auf damit«, fauchte der Kleine Paul drohend.
    »Paul«, mischte sich Chett ein, ehe der große Mann richtig wütend wurde, »wenn sie den alten Kerl in einer Blutlache und mit aufgeschlitzter Kehle finden, werden sie den Vogel nicht brauchen, um zu sehen, dass ihn jemand umgebracht hat.«
    Der Kleine Paul versank darüber einen Augenblick lang in tiefes Grübeln. »Das ist wahr«, stimmte er schließlich zu. »Kann ich den Vogel dann behalten? Ich mag ihn.«
    »Er gehört dir«, sagte Chett, damit er nur den Mund hielt.
    »Wenn wir Hunger bekommen, können wir ihn immer noch essen«, warf Lark ein.
    Erneut umwölkte sich die Miene des Kleinen Pauls. »Ich warne dich, Lark, versuch besser nicht, meinen Vogel zu essen. Besser nicht.«
    Chett hörte Stimmen durch die Bäume. »Haltet alle beide den verdammten Mund. Wir haben die Faust fast erreicht.«
    Nahe des Westhanges traten sie aus dem Wald und umrundeten den Hügel in Richtung Süden, wo der Abhang nicht
so steil war. Am Waldrand übte ein Dutzend Männer Bogenschießen. Sie hatten mit Kohle die Umrisse von Menschen auf Baumstämme gemalt und schossen ihre Pfeile darauf ab. »Schau nur«, sagte Lark, »ein Schwein mit einem Bogen.«
    Tatsächlich, der vorderste Schütze war Ser Schweinchen höchstpersönlich, der fette Junge, der ihm seinen Platz bei Maester Aemon weggenommen hatte. Schon beim Anblick von Samwell Tarly geriet er in Wut. Maester Aemon zu dienen war das beste Leben gewesen, das er je genossen hatte. Der alte blinde Mann verlangte nicht viel, und Klydas hatte sich sowieso um das meiste gekümmert. Chetts Pflichten beschränkten sich darauf, den Rabenschlag auszumisten, Feuer zu machen, Essen zu holen ... und Aemon hatte ihn nicht ein einziges Mal geprügelt. Dieser Fettsack glaubt, er braucht nur anzukommen und kann mich vertreiben, weil er ein Hochgeborener ist und lesen kann. Vielleicht sollte ich ihn fragen, ob er lesen kann, was auf dem Messer steht, ehe ich ihm damit die Kehle durchschneide. »Geht weiter«, forderte er die anderen auf, »ich werde ein bisschen zuschauen.« Die Hunde zerrten an den Leinen und wollten zu ihrem Futter, das, so glaubten sie, oben auf sie wartete. Chett trat mit dem Stiefel nach der Hündin, und daraufhin wurden sie etwas ruhiger.
    Unter den Bäumen hervor beobachtete er, wie der dicke Junge mit einem Langbogen kämpfte, der genauso groß war wie er selbst; das rote
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