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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)
Autoren: George R. R. Martin
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sterben.
    Dreihundert verschworene Brüder der Nachtwache waren gen Norden geritten, zweihundert aus der Schwarzen Festung und weitere hundert aus dem Schattenturm. Das war die größte Grenzertruppe seit Menschengedenken, fast ein Drittel der gesamten Nachtwache. Sie suchten Ben Stark, Ser Weymar Rois und die anderen Grenzer, die vermisst wurden, und sie wollten herausfinden, aus welchem Grund die Wildlinge ihre Siedlungen verließen. Nun, über Stark und Rois wussten sie nicht mehr als bei ihrem Aufbruch von der Mauer, doch wohin sich die Wildlinge verkrochen, das hatten sie sehr wohl in Erfahrung gebracht ... hinauf in die eisigen Höhen der von den Göttern vergessenen Frostfänge. Sollten sie dort doch bis zum Ende aller Zeiten hocken, deswegen begannen Chetts Furunkel nicht zu schmerzen.

    Aber nein! Sie kamen herunter. Am Milchwasser entlang.
    Chett hob den Blick, und da lag der Fluss vor ihm. Das steinige Ufer war mit Eis überzogen, das helle, milchige Wasser strömte endlos aus den Frostfängen herab. Und nun zogen Manke Rayder und seine Wildlinge auf dem gleichen Weg heran. Thoren Kleinwald war vor drei Tagen schweißüberströmt zurückgekehrt. Während er dem Alten Bären berichtete, was seine Kundschafter gesehen hatten, erzählte sein Mann Anker Weißauge es den anderen. »Im Moment sind sie noch in den Ausläufern des Gebirges, aber sie sind unterwegs«, sagte Anker und wärmte sich derweil die Hände über dem Feuer. »Harma Hundekopf führt die Vorhut an, dieses pockennarbige Stück Dreck. Treiber hat sich an ihr Lager herangeschlichen und sie offen am Feuer sitzen sehn. Tumberjon, dieser Narr, wollte ihr einen Pfeil verpassen, aber Kleinwald hatte mehr Verstand.«
    Chett spuckte aus. »Wie viele waren es, konntet ihr sie zählen? «
    »Viele, viel zu viele. Zwanzig-, dreißigtausend, wir haben sie nicht einzeln abgezählt. Harma hatte fünfhundert in der Vorhut, alle beritten.«
    Die Männer, die um das Feuer herumsaßen, wechselten unbehagliche Blicke. Selten traf man auch nur ein Dutzend Wildlinge zu Pferd an, und fünfhundert ...
    »Kleinwald hat Bannen und mich losgeschickt, damit wir die Vorhut umgehen und einen Blick auf die Hauptstreitmacht werfen«, fuhr Anker fort. »Die nahm kein Ende. Sie kommen langsam voran wie ein gefrorener Fluss, vier, fünf Meilen am Tag, dabei sehen sie jedoch nicht so aus, als würden sie in ihre Dörfer zurückkehren wollen. Über die Hälfte waren Frauen und Kinder, die trieben das Vieh vor sich her, Ziegen, Schafe, sogar Auerochsen, die Schlitten ziehen. Die sind mit Fellballen und Fleisch beladen, mit Hühnerkäfigen, Butterfässern und Spinnrädern, mit ihren ganzen Habseligkeiten. Die Maultiere und kleinen Pferde waren so schwer beladen,
dass ich dachte, ihnen würde gleich der Rücken brechen. Und die Frauen ebenso.«
    »Und sie folgten dem Milchwasser?«, fragte Lark von den Drei Schwestern.
    »Habe ich das nicht gesagt?«
    Der Milchwasser würde sie an der Faust der Ersten Menschen vorbeiführen, der uralten Rundfeste, in der die Nachtwache ihr Lager aufgeschlagen hatte. Jeder Mann mit einem Funken Verstand musste einsehen, dass es an der Zeit war, die Zelte abzubrechen und sich zur Mauer zurückzuziehen. Der Alte Bär hatte die Faust mit Pfählen, Gruben und Fußangeln verstärken lassen, doch gegen ein solches Heer war das sinnlos. Wenn die Grenzer hierblieben, würden sie umzingelt und aufgerieben werden.
    Und Thoren Kleinwald wollte sogar angreifen. Der Süße Donnel Hügel war Knappe von Ser Mallador Locke, und in der vorvorigen Nacht war Kleinwald zu Lockes Zelt gekommen. Ser Mallador war der gleichen Meinung wie der alte Ser Ottyn Wyters und drängte auf einen Rückzug zur Mauer, Kleinwald hingegen wollte ihn vom Gegenteil überzeugen. »Dieser König-jenseits-der-Mauer wird niemals so weit nördlich nach uns Ausschau halten«, hatte er gesagt, wie der Süße Donnel berichtete. »Und dieses riesige Heer ist nur eine dahertorkelnde Horde von Großmäulern, die nicht wissen, an welchem Ende man ein Schwert halten muss. Ein Schlag, und schon hat man ihnen die Lust zum Kämpfen vergällt, und sie verschwinden mit lautem Geheul für die nächsten fünfzig Jahre wieder in ihren armseligen Hütten.«
    Dreihundert gegen dreißigtausend. Chett nannte es Wahnsinn, und noch verrückter war es, dass sich auch Ser Mallador zu diesem Wahnsinn überreden ließ, und die beiden wiederum würden den Alten Bären überzeugen. »Wenn wir zu lange warten, lassen wir
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