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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)
Autoren: George R. R. Martin
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Tarly lag unter einem Berg schwarzer Wolle und struppiger Felle begraben. Der Schnee begann gerade, ihn zu bedecken. Der Dicke sah aus wie ein weicher rundlicher Berg. Hoffnungsfroh wisperte Stahl über Leder, als Chett seinen Dolch aus der Scheide zog. Einer der Raben krächzte. »Schnee«, murmelte ein zweiter und spähte mit schwarzen Augen durch die Gitterstäbe. Der erste antwortete mit »Schnee«. Chett schob sich an ihnen vorbei und setzte bei jedem Schritt die Füße vorsichtig auf. Er würde dem Dicken die linke Hand auf den Mund pressen, um seine Schreie zu ersticken, und dann ...
    Uuuuuuuhuuuuuuuuuu.
    Mitten im Schritt hielt er inne und unterdrückte einen Fluch, während das Horn durch das Lager gellte, von ferne und verhalten, dennoch unverkennbar. Nicht jetzt. Mögen die Götter verdammt sein, nicht JETZT! Der Alte Bär hatte in den Bäumen um die Faust herum Wächter postiert, die das Lager warnen sollten, sobald sich jemand näherte. Jarman Bockwell ist von der Treppe des Riesen zurück, überlegte sich Chett, oder Qhorin Halbhand vom Klagenden Pass. Ein einzelner Stoß ins Horn kündigte zurückkehrende Brüder an. Es war Halbhand, und Jon Schnee befand sich vielleicht quicklebendig bei ihm.
    Sam Tarly setzte sich mit verschlafenen Augen auf und starrte verwirrt in den Schnee. Die Raben krächzten aufgeregt, und Chett hörte das Gebell seiner Hunde. Das halbe verfluchte Lager ist wach. Die behandschuhten Finger umklammerten den Griff des Dolchs, während er darauf wartete, dass das Horn verstummte. Doch sobald dies geschehen war, ertönte es erneut, lauter jetzt und länger.
    Uuuuuuuuuuuuhuuuuuuuuuuuuuuu.
    »Bei den Göttern«, hörte er Sam Tarly winseln. Der fette Junge erhob sich eilig auf die Knie, wobei sich seine Füße in seinem Mantel und den Decken verfingen. Er stieß sie von
sich und griff nach dem Kettenhemd, das er an dem Felsen aufgehängt hatte. Während er sich das zeltartige Stück über den Kopf zog und sich hineinschlängelte, bemerkte er Chett. »Waren es zwei?«, fragte er. »Ich habe geträumt, ich hätte zwei Hörner gehört?«
    »Kein Traum«, antwortete Chett. »Zwei Hornstöße, um die Wache zu den Waffen zu rufen. Zwei Hornstöße, weil Feinde im Anmarsch sind. Da draußen gibt es eine Axt, auf der Schweinchen geschrieben steht, Fettsack. Zwei Hornstöße bedeuten Wildlinge.« Angesichts der Angst auf dem riesigen Mondgesicht hätte er zu gern gelacht. »Sollen sie doch alle in die sieben Höllen fahren. Verfluchte Harma, verfluchter Manke Rayder, verfluchter Kleinwald, der meinte, wir hätten noch ... «
    Uuuuuuuuuuuuuuuhuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu.
    Der Ton dauerte länger und immer länger an, bis es schien, er würde nie mehr verstummen. Die Raben flatterten und kreischten, flogen in ihren Käfigen umher und stießen gegen die Stäbe, und überall im Lager erhoben sich die Brüder der Nachtwache, legten Rüstung an, schnallten den Schwertgurt um und griffen nach Streitaxt oder Bogen. Samwell Tarly stand zitternd da, und sein Gesicht hatte die gleiche Farbe angenommen wie der Schnee um sie herum. »Drei«, quiekte er, »das waren drei, ich habe drei gehört. Drei Mal blasen sie nie. Nicht seit Hunderten und Tausenden von Jahren ... Drei bedeuten ... «
    »... Andere.« Chett gab einen Laut von sich, halb Lachen, halb Schluchzen, und plötzlich wurde seine Unterwäsche feucht, er spürte, wie die Pisse an seinen Beinen hinunterlief und sah den Dampf, der von seiner Hose aufstieg.

JAIME
    Der Ostwind blies ihm durch das zerzauste Haar, sanft und zart wie Cerseis Finger. Er hörte die Vögel singen, spürte die Bewegung des Flusses unter dem Boot, als die Ruder sie wieder weiter in Richtung der hellen, rosafarbenen Dämmerung trieben. Nach so langer Zeit in der Dunkelheit schmeckte die Welt so süß, dass es Jaime Lannister schwindelte. Ich lebe, und ich bin trunken vom Sonnenlicht. Lachen löste sich von seinen Lippen, so unvermittelt wie eine Wachtel aus dem Unterholz.
    »Still«, knurrte das Mädel und zog eine mürrische Miene. Das Mürrische passte besser zu ihrem wenig ansehnlichen Gesicht als ein Lächeln. Nicht, dass Jaime sie jemals hatte lächeln sehen. Er amüsierte sich, indem er sie sich in einem von Cerseis Seidenkleidern an Stelle ihres nietenbeschlagenen Lederwamses vorstellte. Genauso gut könnte man eine Kuh in Seide kleiden.
    Immerhin konnte die Kuh rudern. Unter der groben braunen Kniebundhose ragten Waden wie aus Holz hervor, und die langen Muskeln ihrer
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