Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
Solche Männer … zu ehrlich zum Leben, zu edel zum Scheißen. Cersei verschlingt solche Narren zum Frühstück. Meine Schwester kann man nur schlagen, indem man ihr Spielchen mitspielt, und darauf hätten sich die Herren Lords Stark und Arryn niemals eingelassen. Wen wunderte es da, dass beide tot waren, während sich Tyrion Lennister noch nie zuvor so lebendig gefühlt hatte. Mochten ihn seine verkrüppelten Beine auch zu einem grotesken Narren machen, den beim Erntetanz alle angafften, diesen Tanz beherrschte er.
    Trotz der späten Stunde ging es im Bordell noch lebhaft zu. Chataya begrüßte ihn freundlich und geleitete die beiden in den Schankraum. Bronn ging mit einem dunkelhaarigen Mädchen aus Dorne nach oben, doch Alayaya hatte zu tun.
»Sie wird sich freuen, dass Ihr hier seid«, sagte Chataya. »Ich lasse das Turmzimmer für Euch vorbereiten. Würde Mylord einen Becher Wein trinken, während er wartet?«
    »Er würde«, antwortete er.
    Der Wein war im Vergleich zu den edlen Tropfen vom Arbor, die ihm sonst eingeschenkt wurden, ein armseliges Gesöff. »Ihr müsst verzeihen, Mylord«, entschuldigte sich Chataya. »In letzter Zeit bekommt man keinen guten Wein mehr, gleich zu welchem Preis.«
    »So ergeht es Euch gewiss nicht allein, fürchte ich.«
    Chataya leistete ihm kurz Gesellschaft, ehe sie sich entschuldigte und davonschwebte. Eine wunderbare Frau, dachte Tyrion und sah ihr nach. Selten hatte er bei einer Hure derartige Eleganz und Würde erlebt. Sie selbst betrachtete sich eher als eine Art Priesterin. Vielleicht liegt darin das Geheimnis. Es geht nicht so sehr darum, was wir tun, sondern darum, warum wir es tun. Der Gedanke tröstete ihn.
    Einige der anderen Gäste warfen ihm verstohlene Seitenblicke zu. Als er sich das letzte Mal aus der Burg gewagt hatte, hatte ihn ein Mann angespuckt … nun, er hatte es versucht. Stattdessen hatte er Bronn getroffen, und in Zukunft würde er ohne Zähne spucken müssen.
    »Fühlen Mylord sich ungeliebt?« Reigen setzte sich auf seinen Schoß und knabberte an seinem Ohr. »Ich wüsste ein Mittel dagegen.«
    Lächelnd schüttelte Tyrion den Kopf. »Du bist zu schön für Worte, Süße, aber ich habe mich an Alayayas Kuren gewöhnt. «
    »Meine habt Ihr noch nicht probiert . Mylord wählen immer nur Yaya. Sie ist gut, aber ich bin besser, wollt Ihr es nicht ausprobieren?«
    »Beim nächsten Mal vielleicht.« Zweifellos hatte Reigen etwas zu bieten. Sie war ein munteres Mädchen mit Sommersprossen und einer Stupsnase, und ihr dichtes rotes Haar hing ihr bis zur Hüfte herab. Doch Shae wartete auf ihn.
    Kichernd schob sie die Hand zwischen seine Schenkel und liebkoste ihn durch die Hose. »Ich glaube, er will gar nicht bis zum nächsten Mal warten«, verkündete sie, »er will herauskommen und meine Sommersprossen zählen.«
    »Reigen.« Alayaya stand in durchscheinende grüne Seide gehüllt, düster und kühl in der Tür. »Seine Lordschaft möchte zu mir.«
    Tyrion löste sich sanft von dem anderen Mädchen und stand auf. Reigen schien es nichts auszumachen. »Nächstes Mal«, erinnerte sie ihn. Sie steckte einen Finger in den Mund und saugte daran.
    Während ihn das schwarzhäutige Mädchen die Treppe hinaufführte, erklärte es: »Die arme Reigen. Sie hat noch vierzehn Tage Zeit, um Mylord zu verführen. Sonst verliert sie ihre schwarzen Perlen an Marei.«
    Marei war ein kühles, blasses und zartes Mädchen. Tyrion war sie ein oder zwei Mal aufgefallen. Grüne Augen, Haut wie Porzellan, langes glattes, silbriges Haar, sehr hübsch, doch einfach zu ernst. »Es würde mir nicht gefallen, wenn das arme Mädchen meinetwegen seine Perlen verliert.«
    »Dann nehmt sie nächstes Mal mit nach oben.«
    »Vielleicht tue ich das.«
    Sie lächelte. »Ich glaube nicht, Mylord.«
    Sie hat Recht, dachte Tyrion, ich werde sie nicht mitnehmen. Shae ist zwar auch nur eine Hure, trotzdem bin ich ihr auf meine Weise treu.
    Im Turmzimmer öffnete er die Tür zum Schrank und sah Alayaya neugierig an. »Was machst du eigentlich, während ich unterwegs bin?«
    Sie räkelte sich wie eine schlanke schwarze Katze. »Schlafen. Ich bin viel ausgeruhter, seit Ihr begonnen habt, uns zu besuchen, Mylord. Und Marei lehrt uns Lesen, vielleicht werde ich mir bald die Zeit mit einem Buch vertreiben können. «
    »Schlafen ist gut«, sagte er, »und Bücher sind noch besser.«
Er drückte ihr einen raschen Kuss auf die Wange. Dann stieg er den Schacht hinunter und ging durch den Tunnel.
    Als er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher