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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)
Autoren: George R. R. Martin
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den Stall auf seinem gescheckten Wallach verließ, hörte er Musik über den Dächern. Dass Menschen inmitten von Gemetzel und Hungersnot noch immer sangen, war schön. Er erinnerte sich an eine Melodie, und einen Augenblick konnte er fast Tysha hören, die sie ihm vor einem halben Leben vorgesungen hatte. Er zügelte das Pferd und lauschte. Die Melodie war falsch, die Worte konnte er nicht verstehen. Vielleicht war es ein anderes Lied. Warum nicht? Seine süße, unschuldige Tysha war von Anfang bis Ende eine Lüge gewesen, nur eine Hure, die sein Bruder Jaime bezahlt hatte, um ihn zum Mann zu machen.
    Von Tysha habe ich mich inzwischen befreit. Sie hat mich mein halbes Leben verfolgt, doch jetzt brauche ich sie nicht mehr, nicht mehr als Alayaya oder Reigen oder Marei oder die Hunderte anderen, mit denen ich im Laufe der Jahre ins Bett gestiegen bin. Heute habe ich Shae. Shae.
    Das Tor des Anwesens war verrammelt und verriegelt. Tyrion klopfte, bis die verzierte Bronzetürluke geöffnet wurde. »Ich bin es.« Der Mann, der ihm aufmachte, gehörte zu Varys’ besseren Funden, ein Braavosi mit Hasenscharte, schief stehenden Augen und einer ganzen Reihe von Dolchen. Tyrion wollte keine hübschen jungen Wachen für Shae. »Sucht mir hässliche, alte, vernarbte Kerle, die möglichst auch noch impotent sind«, hatte er dem Eunuchen aufgetragen. »Oder solche, die Jungen bevorzugen, meinetwegen auch Schafe.« Mit Schafliebhabern hatte Varys nicht aufwarten können, doch er hatte einen kastrierten Würger und zwei übel riechende Männer aus Ibben aufgetrieben, die ihre Äxte ebenso sehr liebten wie einander. Die anderen waren Söldner von solcher Anmut, wie sie nur ein Kerker entstehen lassen konnte, einer hässlicher als der andere. Varys hatte sie vor ihm aufmarschieren lassen und hatte schon gefürchtet, er sei zu weit gegangen, doch Shae beschwerte sich nie. Warum sollte
sie auch? Sie hat sich auch über mich niemals beschwert, und ich bin abstoßender als alle ihre Wachen zusammen. Vielleicht bemerkt sie Hässlichkeit überhaupt nicht.
    Trotzdem hätte Tyrion lieber einige seiner Clansmänner aus den Bergen eingesetzt; Chellas Schwarzohren vielleicht oder die Mondbrüder. Er vertraute ihrer eisernen Treue und ihrem Ehrgefühl mehr als der Gier der Söldner. Doch das Risiko war zu groß. Ganz Königsmund wusste, dass die Wildlinge zu ihm gehörten. Würde er die Schwarzohren hierherschicken, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis die Stadt von der Konkubine der Hand des Königs erfuhr.
    Einer der Männer aus Ibben nahm ihm das Pferd ab. »Hast du sie geweckt?«, fragte Tyrion.
    »Nein, Mylord.«
    »Gut.«
    Das Feuer im Schlafzimmer war heruntergebrannt, doch im Raum war es noch warm. Shae hatte im Schlaf die Decke und Laken zur Seite geworfen. Nackt lag sie auf der Matratze, und die sanften Konturen ihres jungen Körpers zeichneten sich im schwachen Lichtschein ab. Jünger als Marei, süßer als Reigen, schöner als Alayaya. Sie ist alles, was ich brauche. Alles und mehr. Wie konnte eine Hure so rein und anmutig und unschuldig aussehen, fragte er sich.
    Er hatte sie nicht stören wollen, doch allein ihr Anblick genügte, um seine Männlichkeit anschwellen zu lassen. So ließ er seine Kleidung auf den Boden fallen, kroch zu ihr ins Bett, drückte sanft ihre Beine auseinander und küsste sie zwischen die Schenkel. Sie murmelte etwas im Schlaf. Er küsste sie erneut, dann leckte er an ihrer geheimen Süße, weiter und weiter, bis sowohl sein Bart als auch ihre Scham feucht waren. Sie stöhnte leise und erschauerte. Er kletterte auf sie, drang in sie ein und kam fast sofort.
    Sie hatte die Augen aufgeschlagen, lächelte, streichelte seinen Kopf und flüsterte: »Ich hatte gerade einen wunderschönen Traum, Mylord.«

    Tyrion knabberte an ihrer kleinen, harten Brustwarze und legte den Kopf an ihre Schulter. Er zog sich nicht aus ihr zurück; oh, müsste er sich doch niemals aus ihr zurückziehen. »Das ist kein Traum«, versprach er ihr. Es ist wirklich, alles, dachte er, die Kriege, die Intrigen, das ganze große blutige Spiel, und ich mitten darin … ich, der Zwerg, das Ungeheuer, der, den sie verhöhnen und auslachen, doch jetzt halte ich die Macht in Händen, die Stadt, dieses Mädchen. Dafür wurde ich geboren, und mögen die Götter mir vergeben, aber ich liebe es über alles …
    Und sie. Und sie.

ARYA
    Welche Namen Harren der Schwarze seinen Türmen auch gegeben haben mochte, sie waren seit langem vergessen. Heute
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