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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)
Autoren: George R. R. Martin
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Harrenhal eintraf. Unter dem Banner einer schwarzen Ziege mit blutroten Hörnern ritten kupferfarbene Männer mit Glöckchen in den Zöpfen herein; Lanzenträger saßen auf schwarz-weiß gestreiften Pferden; Bogenschützen hatten gepuderte Wangen; dicke, haarige Kerle trugen verbeulte Schilde;
braunhäutige Männer trugen Umhänge aus Federn; ein schmächtiger Narr war in grüne und rosafarbene Karos gekleidet; Schwertkämpfer hatten die fantastisch gegabelten Bärte grün und purpurn und silbern gefärbt; Speerträger zeigten auf den Wangen bunte Narben. Außerdem gehörten dazu noch ein schlanker Bursche in der Robe eines Septons, ein väterlicher Mann im Grau eines Maesters und ein kränklicher Kerl, an dessen Lederumhang lange blonde Haarsträhnen befestigt waren.
    An ihrer Spitze ritt ein sehr großer, stockdürrer Mann mit ausgemergeltem Gesicht, das durch den zotteligen langen schwarzen Bart, der vom spitzen Kinn bis fast zur Hüfte reichte, noch länger wirkte. Der Helm, der am Sattelknauf hing, war aus schwarzem Stahl geschmiedet und wie ein Ziegenkopf geformt. Um den Hals trug er eine Kette, die aus vielen Münzen unterschiedlicher Größen, Formen und Metalle bestand, und sein Pferd war auch eines dieser seltsamen Schwarzweißen.
    »Mit diesem Haufen willst du bestimmt nichts zu tun bekommen, Wiesel«, sagte Wies, als er bemerkte, dass sie den Mann mit dem Ziegenhelm beobachtete. Zwei seiner Trinkkumpane standen bei ihm, Waffenbrüder in Diensten von Lord Leffert.
    »Wer ist das?«, fragte sie.
    Einer der Soldaten lachte. »Das sind die Fußmänner, Mädchen. Die Zehen der Ziege. Lord Tywins Blutiger Mummenschanz. «
    »Erbsen statt Hirn. Wenn sie die Haut abgezogen kriegt, kannst du die verdammten Treppen an ihrer Stelle schrubben«, sagte Wies. »Das sind Söldner, Wieselmädchen. Nennen sich die Tapferen Kameraden. Wag es nicht, sie bei diesem anderen Namen zu nennen, wenn sie in der Nähe sind, sonst ergeht’s dir übel. Der Ziegenhelm ist ihr Hauptmann, Lord Vargo Hoat.«
    »Der ist kein verfickter Lord«, widersprach der zweite Soldat.
»Ich habe gehört, wie Ser Amory das gesagt hat. Er ist bloß ein Söldner mit einem sabbernden Maul und einer zu hohen Meinung von sich selbst.«
    »Klar«, meinte Wies, »aber sie sollte ihn besser Lord nennen , wenn sie in einem Stück bleiben will.«
    Arya betrachtete Vargo Hoat erneut. Wie viele Ungeheuer hat Lord Tywin denn noch?
    Die Tapferen Kameraden wurden im Witwenturm untergebracht, daher brauchte Arya sie nicht zu bedienen. Darüber war sie froh; in der Nacht ihrer Ankunft brach ein Streit zwischen den Söldnern und einigen Männern der Lennisters aus. Ser Harys Swyfts Knappe wurde dabei erstochen, und zwei vom Blutigen Mummenschanz trugen Verletzungen davon. Am nächsten Morgen ließ Lord Tywin beide zusammen mit einem von Lord Lyddens Bogenschützen an der Torhausmauer aufhängen. Wies erzählte, der Bogenschütze habe den Streit angefangen, weil er die Söldner mit Beric Dondarrion aufgezogen habe. Nachdem die Gehängten nicht mehr zappelten, umarmten sich Vargo Hoat und Ser Harys und küssten sich und schworen sich brüderliche Liebe, während Lord Tywin zusah. Arya fand Vargo Hoats Lispeln und Sabbern komisch, hütete sich jedoch zu lachen.
    Der Blutige Mummenschanz blieb nicht lange in Harrenhal, doch ehe die Söldner wieder hinausritten, hörte Arya einen von ihnen sagen, eine Armee im Norden unter Roose Bolton habe bei der Rubinfurt am Trident Stellung bezogen. »Wenn er sie überquert, wird Lord Tywin ihn erneut zermalmen, wie am Grünen Arm«, erwiderte einer der Lennister-Bogenschützen, und seine Gefährten brüllten ihn nieder. »Bolton wird den Fluss niemals überqueren, nicht bis der Junge Wolf sich mit seinen wilden Nordmännern und den Wölfen von Schnellwasser aus in Marsch gesetzt hat.«
    Dass ihr Bruder so nah war, hatte Arya nicht gewusst. Schnellwasser war wesentlich näher als Winterfell, obwohl sie keine Ahnung hatte, in welcher Richtung es von Harrenhal
aus gesehen lag. Das könnte ich herausfinden, bestimmt, wenn ich nur irgendwie fliehen könnte. Beim Gedanken, Robb wiederzusehen, musste sie sich auf die Lippe beißen. Und Jon will ich sehen, und Bran und Rickon und Mutter. Sogar Sansa … ich werde sie küssen und sie wie eine richtige Dame um Verzeihung bitten. Das wird ihr gefallen.
    Durch den Klatsch auf dem Hof erfuhr sie auch von den drei Dutzend Gefangenen im Turm der Angst, die während einer Schlacht am Grünen Arm des
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