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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)
Autoren: George R. R. Martin
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für das Leben zahlen. Das Mädchen hat ihm drei genommen, die schon sein waren. Das Mädchen muss ihm drei an ihrer Stelle geben. Sag die Namen, und der Mann wird den Rest erledigen.«

    Er will mir helfen, erkannte Arya, und Hoffnung keimte in ihr auf. »Bring mich nach Schnellwasser, das ist nicht weit, wenn wir Pferde stehlen, könnten wir …«
    Er legte ihr den Finger auf die Lippen. »Drei Leben sollst du von mir bekommen. Nicht mehr, nicht weniger. Drei, und wir sind quitt. Deshalb muss das Mädchen nachdenken.« Er küsste sie sanft aufs Haar. »Aber nicht zu lange.«
    Als Arya den Kerzenstumpf neben ihrem Bett angezündet hatte, erinnerte nur noch ein schwacher Geruch an ihn, ein Hauch von Ingwer und Nelken in der Luft. Die Frau im nächsten Bett wälzte sich herum und beschwerte sich über das Licht, also blies Arya die Kerze aus. Sie schloss die Augen, und vor ihrem inneren Auge tanzten Gesichter. Joffrey und seine Mutter, Ilyn Payn und Meryn Trant und Sandor Clegane … doch die waren in Königsmund und Hunderte von Meilen entfernt, und Ser Gregor hatte nur ein paar Nächte in der Burg verbracht, ehe er wieder auszog, und Raff und Chiswyck und den Kitzler mitgenommen hatte. Ser Amory Lorch war hier, und den hasste sie beinahe so sehr. Nicht wahr? Ganz überzeugt war sie nicht. Und dann noch Wies.
    Er kam in die engere Wahl, als sie am nächsten Morgen gähnte, weil sie so wenig geschlafen hatte. »Wiesel«, schnurrte Wies, »nächstes Mal, wenn du den Mund so weit aufsperrst, reiße ich dir die Zunge heraus und verfüttere sie an meinen Hund.« Er zog sie heftig am Ohr und trug ihr auf, sie solle mit den Treppen weitermachen. Heute Abend müssten sie bis zum dritten Absatz sauber sein.
    Während der Arbeit dachte Arya darüber nach, wem sie den Tod wünschte. Sie stellte sich vor, Gesichter auf den Stufen zu sehen, und schrubbte fester, um sie auszulöschen. Die Starks lagen im Krieg mit den Lennisters, und sie war eine Stark, daher sollte sie so viele Lennisters wie möglich töten, das war es schließlich, was man im Krieg tat. Dennoch glaubte sie, es sei besser, Jaqen nicht zu vertrauen. Ich sollte sie mit eigener Hand umbringen. Wann immer Vater einen
Mann zum Tode verurteilt hatte, hatte er ihn selbst hingerichtet, mit Eis, seinem Großschwert. »Wenn du einem Mann das Leben nehmen willst, bist du es ihm schuldig, ihm in die Augen zu blicken und seine letzten Worte zu hören«, hatte er Robb und Jon einmal erklärt.
    Am nächsten Tag ging sie Jaqen H’ghar aus dem Weg, und am Tag darauf ebenso. Das fiel ihr nicht schwer. Sie war sehr klein, und Harrenhal war sehr groß und voller Orte, an denen sich eine Maus verstecken konnte.
    Und dann kehrte Ser Gregor Clegane früher als erwartet zurück und trieb eine Herde Ziegen an Stelle von Gefangenen vor sich her. Lord Beric hatte ihn überfallen, und er hatte dabei vier Mann verloren, doch die, die Arya hasste, trafen unversehrt ein und nisteten sich im zweiten Stock des Klageturms ein. Wies kümmerte sich darum, dass sie zu trinken bekamen. »Dieser Haufen hat immer anständigen Durst«, murmelte er. »Wiesel, geh rauf und frage, ob jemand seine Kleider flicken lassen will, dann können sich die Frauen darum kümmern.«
    Arya lief ihre geschrubbten Treppen hinauf. Niemand zollte ihr Beachtung, als sie eintrat. Chiswyck saß mit einem Horn Bier in der Hand am Feuer und erzählte eine seiner lustigen Geschichten. Sie wagte es nicht, ihn zu unterbrechen, denn damit würde sie nur eine blutige Lippe ernten.
    »Nach dem Turnier der Hand, das war, bevor der Krieg begann«, sagte Chiswyck gerade, »waren wir auf dem Rückweg nach Westen, wir sieben und Ser Gregor. Raff war dabei, und der junge Joss Stillwald, der beim Turnier der Knappe des Sers gewesen war. Nun, wir sind an diesen Pissfluss gekommen, der wegen des Regenwetters Hochwasser führte. Die Furt war nicht zu passieren, aber in der Nähe lag ein Gasthaus, also sind wir dort eingekehrt. Der Ser hat den Wirt gerufen und ihm gesagt, er solle unsere Hörner immer nachfüllen, bis der Regen aufhört, und ihr hättet die Schweinsäuglein des Mannes beim Anblick des Silbers sehen sollen.
Er holt uns also Bier, er und seine Tochter, und das Zeug ist dünn, braune Pisse, die mich nicht glücklich macht, und den Ser auch nicht. Die ganze Zeit redet dieser Wirt daher, er sei froh, weil wir da seien, bei diesem Regen sehe er nicht viele Gäste. Der Narr kann einfach das Maul nicht halten, obwohl der Ser kein
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