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Das Lied vom Schwarzen Tod: Historischer Roman (German Edition)

Das Lied vom Schwarzen Tod: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Lied vom Schwarzen Tod: Historischer Roman (German Edition)
Autoren: Gerit Bertram
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Ziel. Vergesst das nicht « , fügte sie beschwörend hinzu.
    » Das ist wahr. «
    Annas Augen wurden feucht. » Dann lasst ihn gehen, bitte! «
    » Tue es nicht « , rief Kärner.
    Zu spät, Bratler lockerte bereits seinen Griff. Im nächsten Augenblick warf sich Sebastian nach vorn und stolperte auf Anna zu.
    Sie bemerkte seine zusammengebundenen Füße, da stürzte Hans auch schon hin und durchtrennte den Riemen. Sebastian und Anna fielen sich in die Arme.
    » Verfluchter Narr! « , brüllte der Blonde und wollte Sebastian nachsetzen.
    In diesem Moment warf sich Michael Freisler mit einem Riesensatz auf ihn. Der Mann wehrte sich nach Leibeskräften, bis der Steinmetz, der einiges mehr an Kraft besaß, ihn mit einem Faustschlag zu Boden streckte. Bratler, dem die Ausweglosigkeit der Situation offenbar klar wurde, versuchte zu fliehen. Korbinian war jedoch schneller, holte ihn ein und rang ihn nieder.
    » Wo ist Pankratius? « , herrschte er den Verbrecher an, aber der schwieg.
    » Ich führe Euch hin, Herr Dietl « , mischte sich Tilmann ein, » das Versteck befindet sich dort hinten, ganz am Ende des Weges. «
    Freisler und der Kupferschmied fesselten die Gefangenen, dann machte sich die Gruppe auf den Weg. Korbinian klopfte Sebastian lächelnd auf die Schulter und legte den Arm um seine Frau, die den Bruder schluchzend umarmte und nur widerwillig losließ.
    Wenig später erreichten sie den Hof.
    » Da drinnen haben sie mich gefangen gehalten. « Sebastian wies auf einen Brunnen. » Der Köter dort neben der Haustür hat mich bewacht. « Als der Hund sein Herrchen erkannte, wedelte er mit dem Schwanz.
    » Nur zur Vorsicht. «
    Korbinian zog sich sein Tuch vom Hals, riss es in Stücke und stopfte Bratler ein Stück Stoff in den Mund. Der Steinmetz tat es ihm mit Kärner nach, und sie banden die beiden Männer an einem Baum neben dem Stall fest.
    Korbinian winkte Tilmann und Freisler näher. » Wir drei gehen hinein « , raunte er. » Die anderen passen auf die Schurken auf. «
    » Sei vorsichtig, Korbinian. « Anna strich ihm über die Wange.
    Statt einer Antwort küsste er zart ihre Stirn. Im nächsten Augenblick drückte er lautlos die Klinke hinunter. Anna starrte ihm nach und stürzte hinterher.
    Als Pankratius die Eindringlinge erkannte, griff er an seinen Gürtel und riss einen Dolch aus der Scheide.
    » Euer blutiges Treiben ist beendet! « Korbinian und Freisler traten auf ihn zu, ohne ihn aus den Augen zu lassen. » Ihr seid entlarvt und Eure … Eure Diener gefangen genommen. «
    Anna wurde es eiskalt, alles Blut schien aus ihren Gliedern zu weichen, weshalb sie sich an der Wand abstützen musste.
    Der Prophet wollte sich auf Korbinian stürzen, aber Tilmann und Freisler bauten sich breitbeinig vor ihm auf. Waren die beiden völlig von Sinnen? Wenn dieser Verrückte sich jetzt mit dem Messer auf sie … Gott, steh ihnen bei!, durchfuhr es Anna.
    Pankratius’ Augen weiteten sich beim Anblick der kräftigen Armmuskeln des Steinmetzes.
    » Keinen Schritt weiter! « , zischte Freisler.
    Korbinian schritt unbeirrt auf ihn zu. » Wage nicht zu hoffen, du könntest uns entkommen, du Mistkerl! Vor der Tür stehen weitere Männer, die nur darauf warten, dich endlich deiner gerechten Strafe zuzuführen! «
    Anna erstarrte zur Salzsäule, während sie auf den Rücken ihres Mannes blickte. Pankratius sank lautlos auf die Knie und erhob die Hände zum Gebet, ohne sie zu beachten. Freisler und Korbinian warfen einander einen kurzen, irritierten Blick zu.
    » Steh sofort auf, du Schwein « , schrie Freisler, » damit wir dich eigenhändig … « Er griff nach dem Arm des Propheten, um ihn auf die Beine zu ziehen, als dieser die Lider schloss und ungerührt zu beten begann.
    » Gott allein soll mein Richter sein! «
    Plötzlich ertönte ein markerschütternder Schrei, und Anna sah nur, wie der Verbrecher in sich zusammensackte.
    Korbinian und Freisler wichen entsetzt zurück. Auch Anna schrie, denn in der Brust des Propheten steckte bis zum Heft sein Dolch.
    » Er hat sich selbst gerichtet « , murmelte Korbinian.
    Als er sich auf dem Absatz umdrehte, entdeckte er Anna, die nahe der Tür stand. Seine Brauen zogen sich zu einer Linie zusammen. Er nahm sie an der Hand und ging mit ihr hinaus. Sebastians Fragen prallten auf sie beide ein, doch er schenkte Annas Bruder keine Beachtung.
    Korbinian umfasste ihre Schultern. » Was hattest du dort zu suchen? Du bist ein unvernünftiges Weib! Habe ich dich nicht gebeten,
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