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Das Lied der Dunkelheit

Das Lied der Dunkelheit

Titel: Das Lied der Dunkelheit
Autoren: Peter V. Brett
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Horcling einzuhacken, ehe er herumwirbelte und sich mit wildem Blick einen neuen Gegner suchte.
    Just in diesem Moment verbrannte im Graben der letzte Rest Dämonenfeuer, und die auf der anderen Seite ausharrenden Baumdämonen unternahmen einen Vorstoß.
    »Donnerstöcke!«, brüllte der Tätowierte Mann, während Schattentänzer einen Felsendämon mit den Hufen zertrampelte.
    Auf diesen Befehl hin holte der Anführer seiner Artillerie, ein Ältester, ein paar dieser kostbaren und hoch gefährlichen Waffen hervor. Es gab nicht einmal ein volles Dutzend davon, denn
aus Sorge, sie könnten missbräuchlich benutzt werden, hatte Bruna mit ihrer Herstellung gegeizt.
    Dochte flammten auf, und man schleuderte die Donnerstöcke auf die heranrückenden Dämonen. Ein Dörfler ließ seinen vom Regen glitschigen Donnerstock in den Matsch fallen und bückte sich hastig, um ihn aufzuheben, doch er war nicht schnell genug. Die Waffe explodierte in seinen Händen und zerriss ihn und seinen Laternenträger in einem Feuerstoß, während die Druckwelle ein paar in der Nähe stehende Leute umwarf, die sich dann vor Schmerzen schreiend am Boden krümmten.
    Einer der Donnerstöcke explodierte genau zwischen zwei Baumdämonen. Beide wurden umgerissen und blieben in unnatürlich verrenkten Stellungen liegen. Einer, dessen Panzer lichterloh brannte, stand nicht wieder auf. Der andere, bei dem der Schlamm die Flammen gelöscht hatte, zuckte und versuchte, sich auf seinen Pranken hochzustemmen. Durch seine Magie fingen seine Wunden bereits an zu heilen.
    Ein anderer Donnerstock sauste in die Richtung eines neun Fuß großen Felsendämons, der das Geschoss auffing und sich neugierig über dieses eigenartige Ding beugte, als es explodierte.
    Doch als sich der Qualm verzogen hatte, stand der Dämon unversehrt da und steuerte abermals auf den Dorfplatz zu. Wonda schoss drei Pfeile in ihn hinein, doch er kreischte bloß und stapfte mit noch größerer Wut weiter.
    Gared versperrte ihm den Weg, ehe er die anderen Leute erreichte, und beantwortete sein Kreischen mit einem mächtigen Gebrüll. Der hünenhafte Holzfäller duckte sich unter dem ersten Schlag weg und hieb der Bestie dann seine Axt in das Brustbein, den Schwall von Magie genießend, der durch seine Arme brauste. Schließlich brach der Dämon zusammen, und Gared
musste sich auf ihn stellen, um seine Axt aus dem dicken Panzer herausbrechen zu können.
    Ein Winddämon rauschte heran und schnitt mit seinen gebogenen Krallen Flinn fast in zwei Hälften. Wonda, die am Emporenfenster die Stellung hielt, stieß einen lauten Schrei aus und tötete den Horcling mit einem Pfeilschuss in den Rücken, doch für Flinn kam jede Rettung zu spät.
    Mit einem einzigen Prankenhieb trennte ein Baumdämon Rens Kopf ab, der in hohem Bogen durch die Luft flog und ein gutes Stück vom Rumpf entfernt in den Schlamm klatschte. Rens Axt fiel aus seiner leblosen Hand, während sein Sohn Linder dem Horcling, der seinen Vater getötet hatte, den Arm abhackte.
    Unweit des Pferchs, am rechten Flügel, wurde Yon Gray von einem Schlag lediglich gestreift, doch das genügte, um den alten Mann umzuwerfen. Der Horcling umkreiste ihn, als seine Finger sich in den Matsch gruben und er sich hochquälen wollte, doch Ande gab einen gepressten Schrei von sich, stürzte aus dem Schutz des Pferchs heraus, schnappte sich Rens Axt und hieb sie dem Horcling in den Rücken.
    Andere folgten seinem Beispiel, ihre Angst vergessend, und verließen den Pferch, um die Waffen der Gefallenen zu ergreifen oder die Verletzten in Sicherheit zu bringen. Keet stopfte einen Lappen in die letzte Flasche mit Dämonenfeuer, zündete ihn an und schleuderte ihn einem Baumdämon ins Gesicht, um seinen Schwestern Deckung zu geben, die einen Mann in den Pferch schleiften. Der Dämon fing lichterloh an zu brennen, und Keet frohlockte, bis ein Flammendämon auf den Horcling hüpfte und sich vor Vergnügen kreischend in dem Feuer suhlte. Keet machte kehrt und rannte weg, doch der Dämon sprang auf seinen Rücken und brachte ihn zu Fall.

    Der Tätowierte Mann schien überall zu sein, tötete manchen Dämonen mit seinem Speer und andere mit bloßen Händen und Füßen. Schattentänzer blieb dicht in seiner Nähe, keilte mit den Hufen aus oder stieß mit den Hörnern zu. Pferd und Mensch stürzten sich in das dichteste Gewühl, wo am leidenschaftlichsten gekämpft wurde, zerstreuten die Horclinge und warfen sie ihren Artgenossen zum Fraß vor. Er wusste nicht
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