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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)
Autoren: Doska Palifin
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auch immer sein mochte, hinter ihm wieder zurück.
    Er kroch auf allen Vieren über die schwankenden Äste und wäre beinahe hinunter gefallen, als er diesmal sogar zwei von diesen langen, rosa Gebilden nach ihm suchen sah. Er konnte sich überhaupt nicht erklären, wie der Agol zu solch einer ausgezeichneten Abwehranlage gekommen war.
    Selbst die vier Jisken unter dem Baum, die einiges an verrückter Technik gewöhnt waren, stoben entsetzt auseinander, kaum dass sie die seltsamen Schlangen gesehen hatten, die von Mal zu Mal länger zu werden schienen.
    Nun haschten sie nach Gulmurs Fuß, dann nach seinen Handgelenken und immer, wenn der Trowe mit dem Messer nach diesen dünnen Strippen stechen wollte, waren sie wieder fort, nur um von Neuem, noch länger geworden, hervor zu sausen. Gulmur war noch nie in seinem Leben so schnell von einem Baum hinunter wie dieses Mal.
    Als die beiden Strippen schließlich auch noch den Baumstamm bis zur Wurzel hinab wanden, begann Boktafton mit seiner Akramar , die einen Schalldämpfer besaß, einfach auf diese Dinger zu feuern. Das schien ihm notwendig, auch wenn er dadurch den Bauch des Fluggeräts ziemlich stark beschädigte. Dann flitzten die vier Jisken am ganzen Körper bebend davon, hinter Gulmur her, der bereits in die nächste Straße eingebogen war.
    „Schade“, meinte Boktafton zu Gulmur, als er diesen endlich eingeholt hatte. „Nun müssen wir wohl unseren Plan aufgeben. Xorr, wir wissen ja noch nicht einmal, wohin der Agol will!“
    Zu seiner Überraschung blieb der Trowe plötzlich stehen und dessen kleine, gelbe Augen funkelten sonderbar.
    „Ganz verloren ist noch nicht alles, Kameraden!“ knurrte der.
    „Wieso? Lass hören, zottiger Weggefährte!“ ermunterten die vier Jisken ihn neugierig.
    „Der Agol hatte schon im Niniti seines Molkats die Route gespeichert“, begann Gulmur, „die er fliegen wollte, und ich habe sie mir angesehen ...“
    „Und wohin will er?“ fragte Xuraduton.
    „Zu einer Tankstelle am Stadtrand. Den Weg können wir auch zu Fuß schaffen.“
    „Warum möchte er denn ausgerechnet da hin?“ wollte nun auch Nobajapal wissen.
    Die vier Jisken sahen einander verwundert an. „Merkwürdig!“ meinte schließlich Oktikilta. „Wirklich sehr merkwürdig! Wisst ihr, dass der Agol plötzlich ohne Helm durch die Gegend läuft?“
    Gulmur zuckte nur die Achseln, denn ihm und seiner Spezies hatte fremdes Klima eigentlich nie besondere Schwierigkeiten bereitet. Sein Volk war sehr robust und konnte sich in kurzer Zeit anpassen.
    „Bei Ubeka, ich wage das jedenfalls nicht!“ stieß Boktafton schaudernd aus und die anderen stimmten ihm zu.
    „Er war schon immer ein bisschen seltsam, der Agol. Da ist unser Kaskan aber ganz anders!“ behauptete Oktikilta nach einer nachdenklichen Pause.
     „Ob wir wohl schnell genug sind?“ gab nun Xuraduton zu bedenken. „Nachher ist er bereits weg!“
    „Wir müssen uns eben beeilen!“ knurrte Gulmur.
    „Na, dann los!“

Kapitel 5
     
    Margrit sah, wie der Hajep seine merkwürdige Uhr wieder in den weiten Ärmel zurückrollen ließ und hörte ihn dabei ziemlich undeutlich brummeln: „Ke, Lumanti, vielleischt isch disch irgendwann werdere auch ...“, er brach ab, schluckte, dachte schwer nach. Margrit hatte den Endruck, er würde angestrengt nach dem Wort suchen, welches Margrit eben gebraucht hatte, „... schtraicheln!“ seine roten Augen leuchteten, weil es ihm endlich eingefallen war. „Kontriglusia! Vielleischt abar auch nisch?“ fragte er nun wieder und hielt dabei den Kopf schief. „Wer weissis?“ Er lehnte den Schädel auf die andere Seite, dann aber stand er wieder gerade da, schob sich die Mütze ins Gesicht, räusperte sich energisch, wohl um endlich das Thema zu wechseln. „Und nunni dies: allis einin Naminn hat, zo auch du!“ Er streckte den Arm nach ihr aus, wies mit dem Finger auf Margrit. „Wie rüfen deiner Lumantis disch?“
    Margrit schwieg verblüfft. Konnte sie diesem unberechenbaren Geschöpf wirklich verraten wie sie hieß? Dieser Mann war keinesfalls so ein Typ wie Diguindi, von dem die Kinder und George immer wieder schwärmten. Wenn sie Glück hatte und tatsächlich fliehen konnte, war es nicht gut, wenn er sich später bei anderen Menschen nach ihrem Namen erkundigen konnte.
     „Meinen Namen erfahren nur meine Freunde“, sagte sie darum so freundlich wie möglich. „Du scheinst mir kein Freund von Menschen zu sein, nicht wahr?“
    „Nischt wahr!“ erklärte er
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