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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)
Autoren: Doska Palifin
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nein, mit diesen Schnattertierchen hat das nichts zu tun“, quiekste sie. Verdammt, er starrte wieder mit diesem gewissen Blick auf ihren Mund. „Sondern“, schwatzte sie deshalb einfach weiter, „mit so etwas Ähnlichem wie total, restlos, verstehst du?“
    Er nickte.
     „So, ich werde jetzt mal sehen, wie wir am besten aus dieser Stadt hinaus kommen!“
    Sie kramte dabei aus ihrer Hosentasche den ziemlich erbärmlich aussehenden Plan. Der Hajep hob die ohnehin schon sehr hoch geschwungenen Brauen, trat hinter sie, blickte interessiert über ihre Schulter, während sie das Papier entfaltete, und betrachtete die Skizze mit den Straßen der Stadt, die ihr Martin aufgezeichnet hatte. Ihr Finger fuhr all die Linien suchend entlang, um einen möglichst kurzen Weg zur Stadt hinaus zum Händler zu finden.
     „Plann kack is!“ murrte der Hajep.
    „Aber ich kenne mich hier leider nicht so richtig aus, weißt du!“ erklärte sie ihm unsinnigerweise.
     „Isch misch auch nisch! Trotzdäm kack!“
     „Na fein!“ Sie lachte heiser, hielt sich aber diesmal die Hand über ihre Lippen und er guckte deshalb enttäuscht.
     „Da werden wir beide ja ungemein gut klar kommen.“
    „Akir, gut und gemein ... ha, ha, ha, ha!“ hörte sie ihn. Das klang sehr seltsam, da er offensichtlich nicht wirklich lachen konnte. Margrit starrte verdutzt auf diese reichlich verkniffenen Mundwinkeln.
    „Aber das Straßenschild“, ächzte sie und schaute dabei immer noch auf seinen Mund, „kommt mir bekannt vor!“
    „Mir auch!“ Er nickte abermals ganz majestätisch.
    „Wieso dir auch?“ fragte sie verblüfft.
    „Wenn du täuschen willigst bei din Handeler, din meiner isch, dann isch meiner, wirr musen da lange!” Der Hajep wies mit einer königlichen Geste nach rechts in eine kleinere Straße.
    Sie schüttelte den Kopf. „Da laufen wir ja ewig!“
    Er schüttelte den Kopf. „Nö, nö!“ sagte er.
    Komisch, aber womöglich gab es hier noch einen Schwarzhändler? War ihr allerdings neu.
    „Wie heißt denn dein Händler?“
    Er verschränkte wieder die muskulösen Arme vor der Brust. „Heißert Pomatteachsel!“
    Margrit prustete los und er fuhr nicht nur zusammen sondern seine Hand tastete wieder nach seiner Tjumo , seiner kleinen, praktischen Laserwaffe, denn solch ein Lippengeräusch hatte er noch nie gehört.
    „Du meinst wohl eher Pomadenmaxe!“ Sie wischte sich die Lachtränen weg und gluckste dabei noch immer in sich hinein. Er starrte sie deshalb mit weit aufgerissenen Augen an und keuchte unauffällig.
     „Wir nennen ihn übrigens Pommi!“ ächzte sie.
    „Rischtik!“ bestätigte er und achtete darauf, dass er endlich aufhörte zu schnaufen. Und dann tat er so, als ob er nur irgendetwas an seinem Gürtel gesucht hätte. „Hinterhaltiger Fatusa und verraterischer Metowan warin mitte miiir bei Kolläge vonne Ponni und bei Feddi und habben dort bekommen grässlische Jacke und schracklische Schimmutze!“ Er tippte beides kurz mit den Fingern an.
    „Ach, und da lebt er noch?“ entfuhr es ihr verblüfft, während sie den Zettel in ihrer Hosentasche verschwinden ließ. „Oh, uh, Verzeihung!“ stammelte sie und schlug sich mit der Hand auf den Mund. „Wollte ich natürlich nicht gesagt haben!“
    „Hast aber gezagt!“ stellte er fest. „Pomatteachsel ... hm ... Ponni lebt, doch Feddi nisch mehr, ama, kleina Feddi, schnüpf!” Er rieb sich die roten Augen, die sich inzwischen leider völlig erholt hatten.
     „Du brauchst dir gar keine Mühe zu geben!” rief sie fassungslos. „Du kannst gar nicht weinen, da deine Augen nicht tränen können.“
     „Ach nein?” Er schob seine Mütze aus der Stirn und schaute sie jetzt richtig fies an. „Handelerer wischtick for Hajeps, darom er lebt ... noch!“ Er streckte die Hand aus und berührte ganz leicht Margrits Kinn. „Du auch wischtick ... vielleischt!” Er hielt wieder fragend den Kopf schief. „Wer weissis?“ Er lehnte den Kopf nun zur anderen Seite. „Isch nischt! Hm, hast etwa ... Moment, Moment, guckser glaisch nach.“ Er ließ zu ihrer Überraschung ein kugelförmiges Gebilde aus dem Ärmel in seine Handfläche rollen. „Isch übersetzerer Zeit for disch.“ Er wedelte angespannt mit dem Zeigefinger. „Hich!“ rief er überrascht. „Schonn so viel ruhm? Sex und halb Minüten nach ungenauig menschlichter Zeitenrechnerung.“
    „Wie? Ich habe sechs Minuten Zeit?” keuchte sie. Verdammt, was kam denn nach diesen Minuten? Bestimmt nichts
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