Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)
Autoren: Doska Palifin
Vom Netzwerk:
vernachlässigte, um sich in aller Ruhe mit einer schmutzigen Lumanti zu unterhalten und sich dabei allerlei noch viel schmutzigere und hässliche Dinge zeigen zu lassen. Gulmur verzog bei dieser Vorstellung angespannt die harten, schmalen Lippen. Irritiert suchten seine kleinen, gelben Augen die Umgebung ab. Nein, er sah wirklich keine Gefahr. Die drei Jisken nickten ihm zu, waren also der gleichen Meinung und so verließen sie ihre Verstecke.
    Sie liefen nun ganz offensichtlich den Bürgersteig entlang. Dabei ging Gulmur die Sache mit dem Agol nicht mehr aus dem Sinn. Würden sie den tatsächlich hier finden? Xorr, Ruhm ohne Ende demjenigen, der den Kopf eines Agol an seinem Gürtel tragen konnte. Nicht nur Jisken und Hajeps schätzten Schrumpfköpfe, auch Trowes. Man konnte den Göttern wirklich nicht genug danken, dass Xuradutons Waffen vollständig zerstört worden waren. So hatte der es für klüger gehalten, in dem alten Hotel versteckt zu bleiben und auf die Kameraden zu warten. Wieder schüttelte Gulmur tief in Gedanken sein Haupt, denn er konnte es einfach nicht begreifen, weshalb das Oberhaupt der Hajeps derart unsinnig handeln konnte, sich hier ohne jeden Schutz aufzuhalten. Hatte der Agol womöglich den Verstand verloren, was nicht gerade selten bei diesen Gottkönigen vorkam? Das wäre gewiss sehr günstig nicht nur für die Jisken, denn die Weisen Pasuas taten sich immer recht schwer mit der Wahl des nächsten Oberhauptes.
    Plötzlich war Gulmur richtig froh. Ja, das konnte er wirklich sein und daher erschien es ihm auf einmal nicht mehr allzu kompliziert, den Agol einfach zu erlegen wie ein Stück Wild. Leider hatte Xuradutons Kontaktgerät vollständig seinen Geist aufgegeben und so waren sie nicht weiter informiert worden. Xorr, er musste jetzt aufpassen, denn Boktafton hatte ihm ein Zeichen gegeben, sich erneut zu verstecken. Was war geschehen?

Kapitel 3
     
    Puh, selbst zwei Beutel waren noch mächtig schwer! Margrit musste sie kurz absetzen, um für einen Moment die schmerzenden Schultern zu entlasten. Sie hob die Arme in die Höhe, um sie ein wenig auszuschlenkern, damit sich die Muskeln besser entspannten, als sie plötzlich einen Ast oder etwa Finger an ihrem Rücken zu spüren glaubte! Entsetzt behielt sie erst mal die Hände oben, denn sie hörte nun auch die typisch heisere Stimme hinter sich.
    „Pist aba mäschtisch langzaam Lumanti!“
    Sie keuchte. Verdammt! Wieso hatte sie der Hajep so schnell eingeholt? „Na ja, ich trage ja auch schwer!“ brachte sie möglichst ruhig hervor, doch der Puls hämmerte in ihren Schläfen.
    „Trotzdämm langzaam!“ sagte er ziemlich überheblich. „Kippt ja auch altiss Sprechwört bei eusch Lumantis, heißert: Geschwintischkait iiis Hexeraiiii!“
    Sie dachte fieberhaft nach. Komisch, er schien gar nicht böse zu sein, dass sie weggelaufen war.
    „... ist keine Hexerei!“ verbesserte sie ihn möglichst ruhig und senkte die Arme. Dann ergriff sie mit zitternden Fingern die Beutel. Weshalb hatte er sie eigentlich in diesem Häusermeer finden und vor allem so schnell einholen können? Das war ihr wirklich ein Rätsel. „Du hast dieses Sprichwort nicht ganz korrekt gelernt!“ setzte sie in gleicher Tonlage hinzu, dabei Acht gebend, dass ihre Stimme nicht bebte.
    Vielleicht gab es ja eine Chance, wenn sie ihm einen der Beutel blitzartig gegen seinen Dickschädel knallte! Gleichzeitig fiel ihr jedoch ein, was man ihr über Hajeps erzählt hatte und daher drehte sie sich langsam und vorsichtig zu ihm um. Sie blinzelte unsicher zu ihm hinauf. Wie der schon dastand, breitbeinig und die Arme vor der mächtigen Brust verschränkt, als ob er etwas Besonderes wäre.
    „Habbe isch gelärnet nisch ganselisch korrekt?“ fragte er und hielt den Kopf schief. Er hatte sich zwar die Schirmmütze tief ins Gesicht gezogen, doch sie konnte trotzdem erkennen, dass das eine seiner roten, schrägen Augen noch nicht ganz abgeschwollen war. Aber ansonsten hatte sich dieser Hajep leider recht gut erholt.
    „Gänzlich!“ verbesserte sie ihn etwas atemlos. Du meine Güte, wenn sie jetzt jemand von den Maden sehen würde, wie sie einem hochgefährlichen Hajep Deutsch beibrachte, der würde das gewiss für einen irren Traum halten.
    Er nickte und danach hatte er die Nase wieder ziemlich hoch erhoben, als er sagte: „Verständer, gänselisch komet nix von Gans sondern vonne Gänse!“
    Seltsam, trotz aller Angst konnte sie ein kleines Kichern nicht unterdrücken. „Nein,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher