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Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Titel: Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)
Autoren: Thomas W. Krüger
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übrig.
    Konzentriert ging er zu dem Mann, der den zerstörten Aktenkoffer untersuchte. Aufmerksam betrachtete dieser die einzelnen verkohlten Teile.
    „Haben Sie etwas Interessantes entdeckt?”
    „Das waren Profis”, antwortete der Ermittler. „Es ist nicht mehr viel übrig geblieben.”
    „Was können Sie mir über den Wirkungsgrad der Bombe sagen?”
    Der Ermittler erhob sich und sah sich kurz um. „Das hätte ein Blutbad gegeben.”
    „Sie meinen, die Bombe hätte …”
    „Wenn die Bombe unentdeckt im Saal geblieben wäre, hätte dort niemand überlebt.”
    Hauser wandte sich für einen Moment nachdenklich ab. Ob die Frau von der Bombe gewusst hatte? Er war sich nicht sicher. Und warum war der Sprengsatz zeitverzögert gewesen?
    Er kam nicht zu weiteren Überlegungen, denn der Sicherheitschef eilte herbei. „Herr Hauser. Kommen Sie mal.”
    „Danke”, wandte sich Hauser an den Ermittler, bevor er dem Sicherheitschef folgte. „Was gibt es denn?”
    „Wir haben eine Entdeckung gemacht, die Sie sich anschauen sollten.”
    Er führte Hauser zu einem Büroraum im Erdgeschoss. Ein Ermittler beobachtete zwei Sanitäter und einen Arzt, die bei einer Frau knieten. Als sich Hauser näherte, erkannte er die Person sofort: es war die Attentäterin.
    „Was ist passiert?”
    „Sie ist tot”, sagte der Arzt und erhob sich.
    „Wer ist das?” wandte sich Hauser an den Ermittler.
    Er hielt ihren Ausweis in der Hand. „Monique Delattre. Eine der Stabsassistentinnen der israelischen Delegation.”
    Die nächste Frage richtete Hauser an den Arzt: „Wie ist sie gestorben?”
    „Es gibt keinerlei Gewalteinwirkung von außen … soweit ich auf den ersten Blick sehen kann. Genaueres wird die Obduktion ergeben.”
    Hauser nickte stumm. Warum war die Frau nicht aus dem Gebäude geflüchtet? Es wäre der natürliche Instinkt von Attentätern. Er wandte sich an den Sicherheitschef. „Ich brauche eine komplette Liste von allen Personen, die in den vergangenen sieben Tagen Zugang zu diesem Gebäude hatten. Zulieferer, Postboten, Besucher … einfach alle.”
    „Werde ich veranlassen. Sonst noch etwas?”
    „Bringen Sie mir die Videoaufnahmen der Überwachungskameras. Ich brauche die letzten zwölf Stunden. Auch die vom Außengelände. Haben Sie mich verstanden?”
    „Ich werde mich persönlich darum kümmern. Aber, sagen Sie, Herr Hauser, glauben Sie tatsächlich, dass die Israelis in eine …?”
    „… Verschwörung verstrickt sind?” Er machte eine kurze Pause, bevor er fortfuhr. „Hier stinkt etwas und zwar ganz gewaltig.”
    Mit diesen Worten ließ Hauser den Sicherheitschef stehen. Einige Ansatzpunkte hatte er bereits, doch die Hintergründe waren komplexer, als sich ahnen ließ.

    Koblenz, Oberwerth. Die Nacht war bereits hereingebrochen.
    Robert Wulff hatte sich in seine Bibliothek zurückgezogen, eine Flasche Bordeaux auf dem Tisch, daneben das halb gefüllte Glas. Nachdenklich saß er in dem schweren Ledersessel und starrte auf die Bücherwand an der Längsseite des Zimmers.
    Er kam nicht los von den Ereignissen der vergangenen Stunden. Die Gedanken jagten sich. Sie hatten sich auseinandergelebt, Friedrich und er. Sein Bruder, der ambitionierte Oberstaatsanwalt, und er, der streitbare Rechtsanwalt. Sie hatten schon immer auf verschiedenen Seiten gestanden, bereits in frühen Kindheitstagen. Seit dem Tod ihres Vaters hatte sich dieser Zwist noch verstärkt. Friedrich war stets der Verteidiger für das Recht gewesen – so wie seine Tochter Sophia. Doch Robert kämpfte gegen das System, gegen die Übermacht des Staates. Dieser Auffassung eiferten auch seine beiden Söhne nach, wenn auch nur mit mäßigem Erfolg. Der Jüngere studierte Jura, der Ältere arbeitete als Archäologe für das Ägyptische Museum in Berlin. Wulff dagegen war im Landesverband der CDU eine herausragende Persönlichkeit. Ihn trieb die Macht, der Ehrgeiz zu herrschen. Wie einst seine Vorfahren, die hohe politische und geistliche Ämter innehatten: Regierungsräte genauso wie Bischöfe und Kardinäle. Es sollte sogar noch lebende Verwandte in Italien geben, die zur Kurie des Vatikans gehörten, zu denen aber heute kein Kontakt mehr bestand.
    Wulffs Frau erschien an der Tür. „Warum kommst du nicht auch schlafen, Schatz? Es ist bereits spät“, meinte sie fürsorglich.
    Er starrte sie lange an, bevor er antwortete: „Mir ist nicht nach Schlaf.“
    Sie nickte verständnisvoll und näherte sich. „Was hat der Kommissar dir denn
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