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Das Leben und das Schreiben

Das Leben und das Schreiben

Titel: Das Leben und das Schreiben
Autoren: Stephen King
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Broderick Crawford als furchtloser Dan Matthews und ALCOA PRESENTS: ONE STEP BEYOND, moderiert von John Newland, dem Mann mit den gruseligsten Augen der Welt. Es liefen Serien wie CHEYENNE und ABENTEUER UNTER WASSER (Originaltitel: SEA HUNT), YOUR HIT PARADE und ANNIE OAKLEY ; Tommy Rettig war der Erste von Lassies zahlreichen Freunden, Jock Mahoney war der RANGE RIDER , und Andy Devine heulte mit seiner komischen hohen Stimme: »He, Wild Bill, warte auf mich!« Es war eine ganze Welt voller virtueller Abenteuer, die in Schwarz-Weiß auf Vierzehn-Zoll-Diagonale angeliefert und von Marken gesponsert wurden, die in meinen Ohren noch heute wie Gedichte klingen. Ich liebte sie alle.
    Aber das Fernsehen erreichte den Haushalt der Kings relativ spät, und darüber bin ich froh. Wenn man drüber nachdenkt, gehöre ich einer ziemlich elitären Gruppe an: Wir sind die letzte Handvoll amerikanischer Schriftsteller, die erst lernten, eine tägliche Portion Schwachsinn im Fernsehen zu verschlingen, nachdem sie lesen und schreiben konnten. Vielleicht ist das unwichtig. Andererseits, wenn Sie Ihre ersten Schritte als Autor machen, gibt es Schlimmeres, als den Fernsehstecker aus der Wand zu reißen, das Kabel um einen Nagel zu wickeln und ihn dann wieder einzustöpseln.
    Warten Sie einfach ab, wie weit die Fetzen fliegen.
    Nur so ein Vorschlag.

12
     
    In den späten Fünfzigern veränderte ein Literaturagent und zwanghafter Sammler von Science-Fiction-Memorabilia namens Forrest J. Ackerman das Leben Tausender Kinder – auch ich gehörte dazu – durch sein Magazin Famous Monsters of Filmland . Sie können jeden nach diesem Magazin fragen, der sich in den letzten dreißig Jahren mit Fantasy, Horror und Science-Fiction beschäftigt hat. Er wird lachen, seine Augen werden aufleuchten, und dann wird er Sie an seinen lebhaften Erinnerungen teilhaben lassen – das kann ich so gut wie garantieren.
    Um 1960 rief Forry (der sich manchmal auch »Ackermonster« nannte) die kurzlebige, aber interessante Zeitschrift Spacemen ins Leben, die sich mit Science-Fiction-Filmen befasste. 1960 schickte ich eine Geschichte an Spacemen . Soweit ich mich erinnern kann, war es die erste Geschichte, die ich zur Veröffentlichung einreichte. Den Titel weiß ich nicht mehr, doch ich befand mich noch immer in der RoMan-Phase meiner Entwicklung, und diese Geschichte verdankte dem Killeraffen mit dem Goldfischglas auf dem Kopf unzweifelhaft eine Menge.
    Meine Geschichte wurde abgelehnt, doch Forry hob sie auf (Forry bewahrt alles auf, was jeder bestätigen kann, der einmal eine Führung durch sein Haus, Ackermansion genannt, genossen hat). Als ich ungefähr zwanzig Jahre später in einer Buchhandlung in Los Angeles Autogramme gab, stellte sich auch Forry an – mit meiner Einsendung von damals in der Hand. Die Blätter waren einzeilig beschrieben und auf der schon lange verschollenen Royal-Schreibmaschine getippt, die mir meine Mutter zu Weihnachten geschenkt hatte, als ich elf Jahre alt war. Er bat mich, die Geschichte zu signieren … Wahrscheinlich habe ich es getan, obwohl diese Begegnung so surreal war, dass ich mir nicht völlig sicher bin. Die Geister der Vergangenheit … Mannomann.

13
     
    Die erste meiner Geschichten, die tatsächlich veröffentlicht wurde, erschien in einer Fanzeitung von Horrorfreaks, die von Mike Garrett in Birmingham, Alabama, herausgegeben wurde (das macht er auch heute noch). Mike brachte die Erzählung unter dem Titel »In a Half-World of Terror« heraus, aber meiner gefällt mir immer noch besser. Er lautet: »I was a Teenage Graverobber«. Super-duper! Peng!

14
     
    Die erste wirklich originelle Idee (an die erste kann man sich immer erinnern, glaube ich) kam gegen Ende von Ikes achtjähriger gütiger Regierungszeit. Ich saß in Durham, Maine, am Küchentisch und sah zu, wie meine Mutter seitenweise grüne Rabattmarken von S&H in ein Sammelalbum klebte (weitere unterhaltsame Geschichten über Rabattmarken, siehe Der Club der Lügner ). Unsere kleine Familientroika war zurück nach Maine gezogen, damit sich Mom um ihre Eltern kümmern konnte, mit deren Gesundheit es bergab ging. Grandma war damals ungefähr achtzig, fettleibig, hatte erhöhten Blutdruck und war so gut wie blind; Daddy Guy war zweiundachtzig, knochig, griesgrämig und neigte zu Wutausbrüchen à la Donald Duck, die nur meine Mutter verstehen konnte. Sie nannte Daddy Guy »Fazza«.
    Die Schwestern meiner Mutter hatten ihr diese Aufgabe übertragen,
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