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Das Leben in 38 Tagen

Das Leben in 38 Tagen

Titel: Das Leben in 38 Tagen
Autoren: Cornelia Scheidecker
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mich
weder im Wissen noch in den Erlebnissen oder in der Schreibweise mit ihm
vergleichen. Trotzdem passen einige Aussagen von ihm genau zu meiner Erfahrung.
Es kommt immer auf die Sichtweise an, die jeder aus seinem Inneren mitbringt,
und es kann tatsächlich ein Glücksgefühl bedeuten, auf jemanden mit der
gleichen Einstellung zu treffen. So finde ich auch das folgende Zitat von Terzani für meinen Weg sehr passend:
    „Was
außen ist, ist auch innen; und was innen nicht ist, ist nirgendwo. Aus diesem
Grund bringt einen auch das Reisen nicht weiter. Wer nichts in sich hat, wird
auch draußen nichts finden. Es ist sinnlos, etwas in der Welt zu suchen, was
man nicht in sich selbst finden kann.“
    Aber
manchmal kann man „sein Leben verändern, um sich selbst zu ändern.“
    Nun
sind bereits mehr als zwei Jahre vergangen, seitdem ich meine kleine,
wunderbare Reise erleben durfte, und es ist viel passiert. Indem ich dieses
Buch schreiben konnte, hat sich für mich ein Traum erfüllt. Diese Zeit wurde
mir geschenkt, daran gibt es keinen Zweifel. Mein Leben ist nicht leichter
geworden; noch immer kämpfe ich jeden Tag um meinen inneren Frieden, aber ich
finde auch täglich einen Grund, dankbar zu sein. Diese Übung habe ich wirklich
beibehalten. Ich denke auch, dass ich gelassener geworden bin. Zu meiner großen
Überraschung habe ich wieder eine Arbeit in einer Kinderarztpraxis gefunden,
die mir Spaß macht. Genau am Namenstag des heiligen Josef, am 19. März, erhielt
ich nach meinem Vorstellungsgespräch die Zusage. Wie hatte doch Aghi auf dem Jakobsweg zu mir gesagt? „Du musst nur zu
Josef, dem Arbeiter, beten, dann wirst du wieder eine Arbeit finden, die zu dir
passt!“ Wenn ich es nicht selbst erlebt hätte, wäre mir das sehr
unwahrscheinlich erschienen, aber der Weg geht eben doch im „richtigen“ Leben
weiter, genau wie Jutta es prophezeit hatte. Und auch die „kleinen Wunder“
mögen andere nicht als solche empfinden. Seine Sichtweise darauf bleibt jedem
freigestellt. Ich habe dieses Buch so geschrieben, wie ich es empfunden habe,
und erhebe keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Es ist nur meine ehrliche
Meinung, mit der ich aber niemanden beurteilen und verurteilen will. Mit meinem
Buch habe ich versucht, meine sicher auch oft widersprüchlichen Gedanken zum
Ausdruck zu bringen, in erster Linie, um mir selbst zu helfen, meine
unterschiedlichen Erlebnisse zu verarbeiten.
    Wenn
ich damit vielleicht auch anderen etwas geben könnte, würde es mich sehr
freuen.
    Dankbar
bin ich auch über die vielfältigen Begegnungen auf dem Weg, die manchmal einen
Spiegel meiner Gedanken darstellten und mir oftmals halfen, mein Leben aus
einer anderen Sichtweise zu sehen. Besonders freue ich mich über die Kontakte,
die es noch gibt. Zwischen Carol, Aghi und mir
kursieren immer wieder Mails. So weiß ich, dass Carol im September letzten
Jahres die Strecke von Burgos bis Santiago noch einmal mit ihrem Mann gelaufen
ist, so wie sie es sich gewünscht hatte. Sie schrieb, dass sie das viel mehr
genießen konnte, weil sie sich nun schon auskannte und ihrem Mann viel erklären
konnte. In diesem Jahr wollen die beiden nach Tibet reisen und vielleicht
werden sie auch einmal nach Deutschland kommen. Mit Edith verbindet mich
mittlerweile eine richtige Freundschaft und sie hat mich auch schon besucht und
mir viele Fotos und selbst gemalte Bilder geschickt. Diese Frau kann ich nach
wie vor nur bewundern, ebenso wie Heidemarie, mit der ich ebenfalls noch losen
Kontakt habe. Sie hatte das Wanderfieber bereits im letzten Frühjahr wieder
gepackt und sie lief mit ihren nunmehr 71 Jahren den portugiesischen Weg,
diesmal mit ihrem Sohn Benedikt, mit dem sie auch einmal in einem Ein-Mann-Zelt
bei strömendem Regen schlafen musste, weil es dort nicht genügend Herbergen
gab.
    So
gibt es immer wieder Neues zu erzählen und zu erleben. Neues, das wir annehmen
und verarbeiten müssen, wenn wir Platz in unserem Inneren dafür geschaffen
haben. Manchmal braucht man die Stille einer Kirche und manchmal die Rockmusik
von Metallica ! Das Leben ist wie der Jakobsweg mit
all seinen Höhen und Tiefen und das Leben geht weiter...
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