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Das Leben dahinter (German Edition)

Das Leben dahinter (German Edition)

Titel: Das Leben dahinter (German Edition)
Autoren: Chris Bergner
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Einrichtung weg waren. Diese war übrigens nicht einmal mehr zu sehen in der Dunkelheit und dem Schneetreiben.
    „Was meinen Sie?“
    Sie wusste genau, was er gemeint hatte, das konnte er ihr ansehen.
    „Kommen Sie schon! Ich meine diese Geheimniskrämerei. Warum waren sie gestern bei mir? Nur um mir dieses Objekt zu zeigen? Und warum haben sie es auf einem externen Speicher mitgebracht? Warum-“ Er überlegte kurz und eine weitere Fra ge fiel ihm ein. „Warum war das Netz heute so kurz angebunden? Und warum sind wir allein unterwegs? Was ist los? Was hat es mit diesem Objekt auf sich?“ Sein Blick war jetzt ernst und hart. Sie sah erneut über ihre Schulter und seufzte leise.
    „Es ist so…“, begann sie. „Ich wollte Sie so schnell wie möglich informieren, weil ich gehofft hatte Sie kennen das Objekt.“
    „Tue ich nicht“, stieß er fast automatisch aus.
    „Außerdem musste ich es Ihnen in Ihrer Eigenschaft als einen ehemaligen direkten Mitarbeiter der PRO zeigen…“ Sie holte tief Luft. „Wir haben die Organisation nämlich noch nicht informiert.“
    Sie machte eine kurze Pause, um die Schwere ihrer Worte noch mehr zu unterstreichen. Die Planetare Rettungsorganisation – die PRO – war nämlich die Geld- und Auftraggeberin dieser gesamten Unternehmung und ganz nebenbei der vermutlich mächtigste Staatsapparat der gesamten Menschheitsgeschichte.
    „Deshalb sind alle ein wenig nervös und still heute Morgen. Inklusive des Netzes. Das war meine Idee... Ebenso, dass die Mantas nichts von dem, was wir hier sagen, aufzeichnen können.“
    „Aber warum haben Sie der Organisation nichts erzählt?“
    „Weil wir uns keinen Reim darauf machen können und nicht sicher sind, woher…“
    „Alka! Wir sind auch nicht hier, um uns über irgendetwas sicher zu sein, das wissen Sie besser , als jeder andere“, sagte Johannson. „Das ist Job der PRO, oder nicht?“
    „Ja, richtig.“ Sie zögerte wieder. Er wusste, dass sie noch eine Bombe auf Lager hatte. „Normalerweise geht es aber nur um Wetterabnormitäten oder irgendwelche Pilzkolonien, wo keine sein sollten. Aber hier liegt der Fall etwas anders. Darum auch keine unnötige Datenübertragungen. Sie wissen, wie eng die PRO und das Konglomerat zusammenarbeiten und wir wollten nicht, dass die Organisation zu bald davon erfährt.“
    „Wer ist wir?“
    „Frank Pauli und ich. Wir haben zusammen die anderen Signale entdeckt. Es geht nämlich noch etwas anderes vom Objekt aus, abgesehen von diesem Gammastrahl.“
    „Etwas, dass Sie verheimlichen wollen?“
    „Nein, etwas, das wir erst näher untersuchen wollten. Wenn wir die PRO informiert hätten, wären wir abgezogen worden und hätten nie wieder etwas davon gehört.“
    „Und was geht von dem Ding aus?“
    „Das sage – oder besser zeige ich Ihnen, wenn wir da sind.“ Ihre Stimme klang so fest, dass er nicht weiter nachfragen wollte. Betretenes Schweigen setzte ein.
     
    ---
     
    „Die Verwirrungen tun mir leid“, begann Singh nach einiger Zeit, um das Schweigen zu brechen. „Aber sehen Sie es mal so: Ich vertraue Ihnen, obwohl Sie früher für die PRO gearbeitet haben. Sie können auch wieder umkehren, wenn Sie müssen. Ich kann es nicht. Es ist zu spät, umzukehren.“
    Er blieb still. Vermutlich war sie etwas zu schnippisch gewesen oder er musste tatsächlich erst verdauen, dass sie Geheimnisse vor der Organisation hatten. Vielleicht würde er es ihnen umgehend mitteilen, wenn sie zurück waren. Aber das wollte Singh nicht glauben, insbesondere wegen seiner Vergangenheit.
    Die Triebwerke unter ihr summten leise.
    „Darf ich Sie etwas Persönliches fragen, Mikael?“, fuhr sie vorsichtig fort.
    „Ja natürlich.“
    „Wie kam es eigentlich, dass Sie hierher versetzt worden sind?“
    Sie fragte sich, ob er damit gerechnet hatte, dass sie diese Frage jetzt stellen würde. Mehr Abstand von unliebsamen Ohren , als jetzt, nebeneinander eingeschlossen, ohne Aufzeichnungen und viele Kilometer von der Einrichtung entfernt, gab es wohl nicht. Sie waren gerade gemeinsam wirklich so allein, wie es nur irgend möglich war, während sie durch die schwarze Eiseskälte fuhren. Doch er antwortet nicht. Sie sah wie er stattdessen den Autopiloten einschaltete. Dazu machte sein Zeigefinger eine Geste, die geradeaus wies. Sie tat es ihm gleich. Ein kurzes Geräusch war zur Bestätigung zu hören.
    „Ich meine“, fuhr sie fort. „soweit ich weiß waren Sie in der genetischen Forschungsabteilung der
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