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Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Titel: Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)
Autoren: Julia Arden
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tat sich schwer. Zwei Tage nach Auftrag war das Ergebnis immer noch mehr als bescheiden.
    »Tut uns leid, Frau Mertens«, bedauerte Martin Breuer. »Die Angelegenheit erweist sich als schwieriger als angenommen. Bei der Meldebehörde liegt nur die alte Adresse vor, im zuständigen Arbeitsamt hat Frau Thiele sich nicht gemeldet. Frau Thiele hat zwar in der Post einen Nachsendeantrag gestellt, doch nur eine Postfachadresse angegeben. Wir observieren das Postamt seit sechsunddreißig Stunden rund um die Uhr. Frau Thiele ist noch nicht dort aufgetaucht.«
    »Machen Sie weiter«, sagte Cornelia deprimiert.
    »Selbstverständlich.«
    Cornelia legte auf. Ein unangenehmer Gedanke drängte sich ihr auf: Wenn Beate sich nicht finden lassen wollte – und das schien unter diesen Umständen sicher –, wollte sie ebenso sicher auch nicht mit ihr reden. Jana hatte recht. Egal, was du sagst. Beate wird dir nicht glauben, was immer du beteuerst. Im Prinzip kannst du dir die Mühe sparen, Beate zu suchen. Oder dir fällt etwas wirklich Gutes ein!
    Als Clemens Cornelia abends nach Hause fuhr, schaute sie nur müde aus dem Fenster. Nebenher zuckelte eine Straßenbahn. Gedankenlos ließ Cornelia den Blick über die Leute streifen. Plötzlich durchzuckte sie ein Erkennen. Da stand Beate in der Bahn!
    »Clemens!« rief Cornelia aufgeregt. »Fahren Sie dieser Bahn hinterher!«
    »Wie bitte?«
    »Die Bahn. Fahren Sie ihr nach. An der nächsten Haltestelle lassen Sie mich raus.«
    Cornelia starrte aus dem Fenster. Andere Fahrgäste versperrten ihr die Sicht auf Beate. Endlich, da war die Haltestelle! Clemens stoppte. Cornelia stieß die Tür vom Wagen auf, hastete zur Straßenbahn, bezahlte eilig beim Fahrer und arbeitete sich durch die dichte Menge der Menschen. Immer wieder entschuldigte sie sich bei Fahrgästen, an denen sie sich vorbeischieben musste.
    Endlich stand sie hinter Beate, legte ihr die Hand auf die Schulter. »Beate.«
    Ein fragender Blick traf Cornelia. Cornelias Lächeln erstarb. Die junge Frau sah Beate wirklich sehr ähnlich. Cornelia murmelte eine Entschuldigung. An der nächsten Haltestelle stieg sie aus, immer noch benommen von der Enttäuschung. Clemens hupte ein paar Meter entfernt am Straßenrand.
    »Was war denn?« fragte er neugierig, während er anfuhr.
    Cornelia winkte resigniert ab. »Ich dachte, ich hätte jemanden gesehen.«
    Clemens schaute in den Rückspiegel nach hinten zu Cornelia. Er erriet, wen Cornelia meinte. »Was Frau Thiele jetzt wohl macht?« dachte Clemens laut nach. »Na, ganz klar. Sie sucht sich einen neuen Job. Was sonst? Sie ist nicht der Typ fürs Faulenzen. Sie steht jeden Morgen um sechs Uhr auf, geht zum Kiosk, holt sich die Zeitungen und studiert die Stellenanzeigen. Ihr neuer Chef weiß noch gar nicht, was er für ein Glück hat. Apropos. Wann bekommen Sie eine neue Assistentin?«
    Bei Clemens’ Frage fiel Cornelia auf, dass sie noch gar nicht mit der Personalabteilung gesprochen hatte. »Wir haben noch nicht inseriert«, antwortete sie automatisch, ohne besonderes Interesse. Mit einem Mal hellte sich ihr Gesicht auf. Bei dem Wort inseriert war ihr eine Idee gekommen.
    »Ich wiederhole noch einmal Ihren Text«, sagte die Dame der Anzeigenannahme routinemäßig. »Mertens-Versicherungen sucht Assistentin der Geschäftsleitung. Fett gedruckt: Lebensstellung . Auswahlkriterium: B E A T E. – Ist das ein Branchentest oder ein Computerprogramm?« fragte sie irritiert.
    Cornelia überging die Frage. »Erscheinen soll die Anzeige ab sofort, in allen Ausgaben der nächsten vierzehn Tage.«
    »Ich brauche noch eine Telefonnummer und den Ansprechpartner für die Stelle.«
    »Nein. Nicht nötig«, sagte Cornelia.
    »Aber . . .«
    »Nur den Text, den ich diktiert habe. Alles andere ist überflüssig.«
    »Wie Sie meinen«, erwiderte die Frau. Der Ton in ihrer Stimme ließ darauf schließen, dass sie in ihrem Job schon merkwürdigere Wünsche für Anzeigentexte entgegengenommen hatte. »Wohin sollen wir die Rechnung schicken?«
    Cornelia nannte der Frau Anschrift und Adresse und legte zufrieden auf. So. Das war geschafft. Der Text erschien in wenigen Tagen in allen Zeitungen, die einen Stellenmarkt enthielten. Beate würde bei ihrer Suche nach einem Job die Anzeige früher oder später lesen. Sie würde wissen, was sie bedeutete, und sich hoffentlich melden.

24. Kapitel
    B eate verließ das Gebäude des Personalservice. Es war die vierte Firma dieser Art, bei der sie ihre Unterlagen
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