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Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)

Titel: Das Lächeln in deinen Augen (German Edition)
Autoren: Julia Arden
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drehte Jana sich um und rief Cornelia, die in der Tür stand und hinter ihnen hersah, zu: »Wollen Sie da Wurzeln schlagen? Kommen Sie mit!«
    Cornelia zögerte. Sollte sie das dritte Rad am Wagen spielen? Danach stand ihr eigentlich nicht der Sinn. Aber noch weniger gefiel es ihr, Beate und Jana alleinzulassen. Lustlos setzte sie sich in Bewegung.
    Bei den Bahnen angekommen holte Cornelia aus dem kleinen Geräteschuppen drei Sätze Bälle samt Schläger, verteilte sie und klemmte den Punktezettel an einer Handschreibtafel fest. »Wer will anfangen?« fragte sie in die Runde.
    »Ich«, sagte Beate.
    Cornelia schrieb Beates Namen in die erste Spalte der Punktetabelle, daneben Janas und zum Schluss ihren eigenen. »Gut. Ich mache das Schlusslicht«, sagte sie dabei, immer noch ziemlich ohne Elan.
    Beate legte sich schon einmal den Ball auf der ersten Bahn zurecht. »Aufgepasst! Es geht los«, rief sie, stellte sich zurecht und schwang den Schläger leicht.
    »Bekomme ich eigentlich einen kleinen Vorsprung?« fragte Jana. »Ich meine, ihr beide habt eindeutig Heimvorteil.«
    »Nichts da«, lachte Beate. »Keine Vergünstigungen. Wir wissen ja nicht, wo du heimlich übst. Vielleicht habt ihr im Segelclub ja auch eine Anlage.«
    »Haben wir nicht. Ich bin absolute Anfängerin.«
    »Da hast du deinen Vorteil. Bekanntlich steht dem Anfänger das Glück zur Seite. Wir würden uns jeder Chance berauben, wenn wir dir noch einen Vorsprung einräumen.« Beate grinste.
    Während des Spiels alberten Beate und Jana herum. Cornelia sah den beiden zu, wie sie sich amüsierten. Es entging ihr nicht, wie Beate immer wieder wie zufällig Jana berührte und umgekehrt. Hier eine Berührung der Hand, da eine flüchtige Umarmung. Cornelia ermahnte sich selbst zur Ruhe. Es ist doch alles ganz harmlos! sagte sie sich immer wieder. Doch als Jana auch noch das erste Spiel wie von Beate prophezeit gewann und in Siegerlaune Beate küsste, konnte Cornelia ihre Gereiztheit kaum noch beherrschen.
    »Das gibt es ja gar nicht«, freute Jana sich. »Machen wir noch ein Spiel?«
    Beate stimmte sofort zu.
    »Danke, ich habe genug«, sagte Cornelia. Sie ging einfach. In ihr kochte es. Das ging zu weit! Jetzt sollte sie noch in ihrem eigenen Haus zusehen, wie die beiden flirteten!
    Dementsprechend hart fiel auch der Vorwurf aus, den Cornelia Beate machte, als Jana gegangen war. »Findest du es nicht geschmacklos, deine Freundin in mein Haus einzuladen und vor mir mit ihr zu flirten?«
    »Aber ich wohne hier«, stellte Beate fest.
    »Du streitest es also gar nicht ab?« fragte Cornelia fassungslos.
    »Wir können ja das nächste Mal woanders hingehen«, schlug Beate vor. »Ich dachte nur, wo du so einen tollen Garten hast, warum nicht hier?«
    Cornelia fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen. Beate stritt den Flirt nicht ab. Der ganze Vorwurf scherte sie scheinbar nicht im Geringsten. »Ich hätte nicht gedacht, dass du so kalt sein kannst«, sagte sie enttäuscht.
    »Und ich dachte, das kommt dir entgegen. Das enthebt dich dem Stress, weitere Ausreden zu suchen, warum du nicht mit mir zusammen sein kannst.« Cornelia tat Beate leid, aber . . .
    »Willst du das denn überhaupt?« fragte Cornelia traurig. »Ich habe nicht den Eindruck.«
    Beate seufzte erschöpft. Ich will es mehr, als du dir vorstellen kannst. Aber du benutzt die Situation mal wieder nur, um dich zurückzuziehen, statt für deine Gefühle einzustehen. Dir kommt nicht einmal der Gedanke, mich in die Arme zu nehmen, mir zu sagen, dass es dich rasend macht, wenn eine andere Frau mich anfasst. Das würde ja bedeuten, du müsstest zugeben, mich zu lieben. Langsam weiß ich wirklich nicht mehr, was ich noch machen soll.
    Das Verhältnis zwischen ihnen hatte einen Riss bekommen. Beate wusste es, denn sie war diejenige, die diesen Riss verursacht hatte. Mit Absicht. Und auch wieder nicht. Ja, sie gaukelte Cornelia vor, Jana wäre eine Rivalin für sie. Aber Beate hatte es sich nicht so schwierig vorgestellt, Cornelia zu ›heilen‹.
    Auch Cornelia spürte die Veränderung. Sie wusste, noch war der Augenblick nicht verpasst, alles in Ordnung zu bringen. Sie wusste, es lag an ihr, das zu tun. Denn sie wusste, was Beate von ihr erwartete. Aber sie brachte es nicht fertig. Die Enttäuschung darüber, dass Beate sich von ihr immer mehr entfernte, überspielte sie. Nicht nur vor Beate, auch vor sich selbst. Sie gab nicht zu, dass sie sich todunglücklich fühlte und bereits an dem Punkt war, dem sie
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