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Das Laecheln Deines Moerders

Das Laecheln Deines Moerders

Titel: Das Laecheln Deines Moerders
Autoren: Karen Rose
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Notfallambulanz besucht. Sie waren entsetzt, schockiert, verängstigt und unendlich dankbar gewesen, dass sie ihre Tochter lebend wiederbekommen hatten.
    Nun, Stunden später, fühlte Jenna sich wie betäubt. Wahrscheinlich stand sie noch unter Schock, und es war anzunehmen, dass sie früher oder später zusammenbrechen würde. Bis es geschah jedoch, war sie froh, die Gesichter derer um sich zu sehen, die sie liebten.
    Da war natürlich Seth, einen Verband um die Kopfwunde, die er Josh Lutz zu verdanken hatte. Allison saß schweigend neben ihm und hielt seine Hand, wohl wissend, wie leicht sie ihren Vater hätte verlieren können. Seth hatte am Anfang laut getönt und Witze gemacht, aber schließlich war er zusammengebrochen, hatte Jenna an seine Brust gezogen und sie in seinen Armen gewiegt, was, wie Jenna wusste, vor allem zu seiner eigenen Beruhigung dienen sollte. Wenn sie etwas in den vergangenen Wochen gelernt hatte, dann, dass Menschen sich um die, die sie liebten, kümmern dürfen mussten. Ihnen zu verweigern, ihre Liebe zu zeigen, war gleichbedeutend damit, ihre Liebe abzulehnen.
    Lucas kam und witzelte, dass Casey und Jenna anscheinend ins Krankenhaus einziehen wollten, worüber die Krankenschwestern gar nicht hatten lachen können. Jenna schloss daraus, dass Casey nicht unbedingt eine pflegeleichte Patientin gewesen war.
    Aber letztendlich war es Charlie gewesen, die die beinahe ins Unerträgliche angewachsene Spannung aufgelöst hatte, indem sie in den unangenehm stillen Warteraum marschiert war und Jenna eine Baseballkappe hingehalten hatte. »Es gibt Leute, die mit Glatze klasse aussehen«, hatte sie gesagt, »aber du gehörst leider nicht dazu.« Und damit hatte sie ihrer Tante die Kappe auf den Kopf gesetzt.
    Es war etwa eine Stunde her, dass Helen mit den Jungen gekommen war. Nicky hatte sie so fest an sich gedrückt, dass er ihr fast die Rippen gebrochen hätte, was sie wieder daran erinnerte, dass sie und Steven einer Lösung nicht näher gekommen waren. Sie waren durchs Feuer gegangen, hatten sich gegenseitig das Leben gerettet, aber das eine Problem, das sie beide betraf, bestand noch immer. Dennoch hielt sie Nicky fest in ihren Armen und lachte an den richtigen Stellen, als er ihr eine verrückte Geschichte über ein Nashorn erzählte, das jodelnd durch die Alpen zog.
    Steven war der einzige für sie wichtige Mensch, den sie an diesem Morgen noch nicht gesehen hatte. Als sie um drei Uhr morgens mit der Ambulanz davongefahren war, hatte sie ihm aus dem Rückfenster einen letzten Blick zugeworfen. Er hatte ängstlich ausgesehen, als könnte er noch immer nicht glauben, dass sie wirklich außer Gefahr war. Er hatte ins Hauptquartier des SBI fahren und dabei sein wollen, wenn Josh und seine Mutter offiziell unter Arrest gestellt wurden, und Jenna nahm an, dass er noch immer dort war. Sie war nicht sicher, was sie sagen sollte, wenn sie ihn wiedersah.
Danke
schien nicht ausreichend.
Ich liebe dich
wäre die Wahrheit, aber so, wie die Dinge standen, traute sie sich nicht. Sie würde mit
Du hast mir gefehlt
beginnen, vielleicht auch mit
Bitte halt mich fest.
    Und als ob sie ihn allein durch ihre Gedanken gerufen hätte, hörte sie seine Stimme hinter sich. »Jenna.«
    Sie wandte sich um und war sich sehr wohl der Tatsache bewusst, dass alle sie beobachteten. Sie musterte ihn, sah die Prellungen von Joshs Fäusten in seinem Gesicht, die Druckstellen am Hals. Sah den Blick in seinen wunderschönen braunen Augen, die alles zu sagen schienen, was ihr durch den Kopf ging.
    Danke. Ich liebe dich. Es tut mir so Leid. Du hast mir gefehlt. Bitte halt mich fest.
    Sie wusste nachher nicht mehr, wer sich zuerst bewegt hatte, doch dann lagen sie sich in den Armen und hielten einander fest. Und er küsste sie dort, im Warteraum des Krankenhaus mit all ihren Freunden und den Familienmitgliedern, die zusahen.
    Jenna legte ihre Stirn an sein Kinn. »Ich wollte sagen, dass du mir gefehlt hast und dass du mich festhalten sollst«, murmelte sie, »aber das tust du ja jetzt schon.«
    Er küsste ihre Stirn. »In der Scheune hast du mir gesagt, dass du mir viel zu sagen hättest«, flüsterte er.
    Danke, es tut mir so Leid, ich liebe dich.
Die Worte erklangen wieder und wieder in ihrem Kopf. »Das habe ich auch, aber ich würde es lieber irgendwo tun, wo wir unter uns sind«, flüsterte sie zurück. Die neugierigen Blicke der Anwesenden waren fast spürbar. »Wie wär’s mit einem Kaffee?«
    »Ich wollte dir eigentlich
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