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Das Labyrinth der Ratten

Das Labyrinth der Ratten

Titel: Das Labyrinth der Ratten
Autoren: Philip K. Dick
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Staatscomputer, als Repräsentanten für den authentischen Gesamttrend der Kaufgewohnheiten im Wes-Block bestätigt worden.
    Diese Geheimsitzung der sechs neuen Beisitzer war so ungesetzlich, daß sie jeder Beschreibung spottete.
    Febbs klopfte auf den Tisch und sagte schrill: »Die Sitzung ist eröffnet.« Er sah sie alle streng an, um ihnen zu zeigen, wer hier zu bestimmen hatte. Schließlich war er es, der sie auf die verstohlenste Art mit allen Sicherheitsvorkehrungen, die ein wahrhaft einzigartig kluger menschlicher Geist (der seine) sich auszudenken vermochte, in diesem einen schäbigen Zimmer zusammengeführt hatte.
    Alle waren aufmerksam – aber nervös, weil trotz der einfallsreichen Sicherheitsmaßnahmen ihres Führers Surley G. Febbs jeden Augenblick FBI-, CIA- oder KACH-Leute zur Tür hereinstürzen konnten.
    »Wie Sie wissen«, sagte Febbs, die Arme verschränkt, die Beine weit gespreizt, um überzeugend darzutun, daß er hier festen Halt hatte und ihn die bezahlten Schergen irgendeiner Polizeiorganisation nicht wegfegen konnten, »ist es für uns sechs Beisitzer illegal, auch nur die Namen voneinander zu wissen. Deshalb werden wir diese Plauderei damit beginnen, daß wir unsere Namen aufsagen.« Er zeigte auf die Frau, die als erste neben ihm saß.
    Quieksend sagte sie: »Martha Raines.«
    Febbs deutete auf die nächste Person.
    »Jason Gill.«
    »Harry Markison.«
    »Doreen Stapleton.«
    »Ed L. Jones.« Der letzte Mann, am Ende des Tisches, sprach mit fester Stimme. Und das war es gewesen. Entgegen den Gesetzen von Wes-Block und seinen Polizeibehörden kannten sie einander beim Namen.
    Ironischerweise ›erlaubte‹ der Ausschuß ihnen, seit der Notstand aufgehoben war, den Kreml zu betreten und offiziell an den Sitzungen teilzunehmen. Und das deshalb, begriff Febbs, während er sich am Tisch umsah, weil wir einzeln nichts besitzen. Nichts sind. Und der Ausschuß weiß es. Aber alle sechs zusammen –
    Laut sagte er befehlend: »Okay, fangen wir an. Jeder von Ihnen hat, als er durch diese Tür kam, seinen Bauteil der neuen Waffe, Artikel 401, mitgebracht, den sie den molekulären Sperrstrahl-Phasen-Inverter nennen. Richtig? Ich habe unter dem Arm jeder Person eine Papiertüte oder eine neutrale, ganz gewöhnlich aussehende Plastikschachtel gesehen. Zutreffend?«
    Jeder von den fünf Beisitzern vor ihm murmelte ein Ja, Mr. Febbs oder nickte oder tat beides. Tatsächlich hatte jeder sein Päckchen als Mutprobe offen vor sich hingelegt.
    Febbs ordnete mit scharfer, emotionsgeladener Stimme an: »Öffnen! Sehen wir uns den Inhalt an!«
    Mit zitternden Fingern und großer Ängstlichkeit wurden die Tüten und Schachteln geöffnet.
    Auf dem Tisch lagen die sechs Bauteile. Montiert (vorausgesetzt, daß jemand hier im Raum dazu imstande war) bildeten sie den gefürchteten neuen molekulären Sperrstrahl-Inverter.
    Bildaufzeichnungen der Waffe in Aktion aus den Prüfständen von Lanferman & Co. zeigten, daß es dagegen keine Abwehr gab. Und der ganze UN-W Natsek-Ausschuß, einschließlich der zuletzt zugelassenen sechs Beisitzer, hatten sich die Aufzeichnungen feierlich angesehen.
    »Die Aufgabe, diese Bauteile zur ursprünglichen Vernichtungswaffe zusammenzusetzen, obliegt natürlich mir«, erklärte Febbs. »Ich werde persönlich die volle Verantwortung übernehmen. Wie Sie alle wissen, findet die nächste Sitzung des Ausschusses in einer Woche statt. Wir haben also weniger als sieben Tage, um den molekulären Sperrstrahl-Inverter, Artikel 401, zu montieren.«
    »Sollen wir hierbleiben, während Sie ihn zusammensetzen, Mr. Febbs?« fragte Jason Gill mit hoher Stimme.
    »Das können Sie, wenn Sie wollen«, erwiderte Febbs.
    »Können wir Vorschläge machen?« rührte sich Ed Jones. »Ich frage deshalb, weil ich im wirklichen Leben – ich meine, bevor ich Beisitzer wurde – Ersatzelektriker bei General Electric in Detroit gewesen bin. Ich verstehe also ein bißchen was von Elektronik.«
    »Sie können Vorschläge machen«, entschied Febbs nach längerem Nachdenken. »Ich lasse das zu. Aber Sie sind sich über unseren heiligen Pakt im klaren. Als politische Organisation müssen wir zulassen, daß das Vorgehen von unserem gewählten Führer bestimmt wird, unbehindert von Beschränkungen bürokratischer Art. Richtig?«
    Alle murmelten Richtig.
    Dieser unbehinderte, unbürokratisch gehemmte, gewählte Führer. Der Führer ihrer geheimen politischen, revolutionären Organisation, die sich (nach langer Debatte) den
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