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Das kostbare Opfer

Das kostbare Opfer

Titel: Das kostbare Opfer
Autoren: Carter Brown
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persönlich!«
    »Ich glaube es nicht!« rief sie
hysterisch. Der weiße, blutlose, durch ihre Zähne auf der Haut ihrer Knöchel
verursachte Kreis wurde größer. »Sie versuchen schon wieder, mich
hineinzulegen.«
    »Ich glaube, Loyalität
Ihrerseits wäre fehl am Platze, Mrs. Farnham«, sagte Moss zynisch. »Mr. X hat,
um die eigene Haut zu retten, laute und deutliche Schilderungen abgegeben. Er
hat mir verraten, daß es Ihr Plan war, Ihren Gatten zu ermorden. Daß es Ihr
Vorschlag war, Cole für immer den Mund zu stopfen und den Erpressungen durch
seine Ermordung ein Ende zu machen. Er betonte, daß er ganz verrückt nach Ihnen
war und Sie ihn dazu verführten, Verbrechen zu begehen, von denen er nie zu
träumen gewagt hätte...«
    Sie sprang plötzlich auf. »Ich
werde Ihnen einfach nicht mehr zuhören«, stöhnte sie. »Und ich denke nicht
daran, Ihre Märchen zu glauben.«
    Ich horchte einen Augenblick,
dann wurde das Geräusch lauter. Schritte, die den Gang entlangkamen und sich
der Tür näherten. »Da kommen sie«, sagte ich.
    »Wer?« Sie schoß herum und
starrte mich an, wie ein in der Falle sitzendes Tier.
    »Mr. X und Mrs. X«, antwortete
Moss. »Miss Y, wenn Sie diese Bezeichnung vorziehen. Ich hatte sie unten außer
Sichtweite warten lassen. Ich vereinbarte mit ihnen eine bestimmte Zeit. Ich
war der Meinung, es würde Zeitverschwendung sein, wenn ich Sie binnen dreißig
Minuten nicht davon überzeugen konnte, die Verzichterklärung zu unterfertigen.«
    Sie starrte auf die
Wohnungstür. »Dreißig Minuten?«
    »Was jetzt noch übrigbleibt,
ist lediglich eine rein formelle Identifizierung Ihrer Person, Mrs. Farnham«,
sagte Moss. »Alles Weitere liegt dann an Leutnant Wheeler.«
    »Identifizierung?« Sie schaute
ihn an. »Wozu?«
    »Ich dachte, ich hätte mich
deutlich genug ausgedrückt«, sagte er ungehalten. »Mord, Mrs. Farnham. In zwei
Fällen!«
    Die Schritte hielten vor der
Wohnungstür inne. Ich schob leise meinen Sessel zurück, so daß ich von der Tür
nicht gleich gesehen werden konnte.
    Eve Farnham stand wie zur
Salzsäule erstarrt, den Blick auf die Tür geheftet. Ihr prächtiger Körper
schien sich zu ducken, und ein glasiger Ausdruck trat in ihre Augen. Im
Augenblick tat sie mir fast leid.
    Dann ging die Tür auf, und
Candy stand auf der Schwelle. Sie wandte den Kopf zur Seite und sprach
offensichtlich zu jemand unmittelbar hinter ihr. »Süßer«, sagte sie. »Ich werde
warten. Mr. Moss versprach mir, daß du schlimmstenfalls fünf Jahre für Beihilfe
zum Mord bekommen würdest. Es macht mir nichts aus, fünf Jahre zu warten,
nachdem wir wieder zueinander gefunden haben. Es ist ja keine Ewigkeit.«
    Dann drehte sie den Kopf fast
nachlässig zu Eve und sah die wie erstarrt Wartende an.
    »Das ist die Frau, kein
Zweifel«, sagte Candy. »Komm rein, Süßer, damit wir die Sache hinter uns
kriegen!«
    Hinter ihr ertönte ein fast
tierisches Grunzen. Candy wurde plötzlich in den Raum gestoßen und stolperte,
als sie ihr Gleichgewicht wiederzuerlangen suchte. Einen Augenblick lang sah es
so aus, als würde sie es schaffen, doch dann flog sie der Länge nach hin auf
ihr hübsches Gesicht.
    Joe Williams von Coles
Inkassobüro betrat den Raum. Er knallte die Tür hinter sich zu und lehnte sich
dagegen. »Zum Teufel, was ist hier los?« fragte er heiser.
    »Du verfluchter, verlogener,
hinterhältiger...« Eve Farnham schleuderte ihm eine Kette Verwünschungen ins
Gesicht. »Es war von Anfang an deine Idee. Du und dein schmutziges
Schnüfflergehirn. Du kamst hierher, um Henry zu finden, und als du
feststelltest, daß ich allein war, hast du mich wie ein Tier überfallen! Und
nachher, als ich dir von Henry erzählte, war es deine Idee, ihn umzubringen und
dann die Versicherung zu kassieren!«
    Williams’ Gesicht lief dunkel
an. »Halts Maul, verrückte Hexe!« sagte er verhalten. »Merkst du denn nicht,
was du tust?«
    »Mich kannst du nicht mehr hindern«,
fuhr sie fort. »Ich werde nicht schweigen! Cole folgte dir, um zu sehen, ob du
auch arbeitest. Er wußte, daß du mich hier besucht hast; er sah dich den Wagen
stehlen, mit dem du Henry überfahren hast. Als er uns zu erpressen begann, war
es deine Idee, ihn zu ermorden! Es war dein Vorschlag, daß ich mich mit ihm
abgeben sollte, damit seine Frau uns mit Sicherheit zusammen fand, nachdem du
sie angerufen hattest. Du warst es, der mit der Pistole in der Hand hinter dem
Bett versteckt wartete. Du hast ihn in den Hinterkopf
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