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Das kostbare Opfer

Das kostbare Opfer

Titel: Das kostbare Opfer
Autoren: Carter Brown
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Ihren Gatten mit einem gestohlenen Wagen überfuhr und tötete. Der Mann, der
Sie vor dem Tode Ihres Gatten einige Male am späten Nachmittag in ihrer Wohnung
besuchte.«
    »Das ist reine Phantasie!«
entgegnete sie.
    Er schüttelte feierlich den
Kopf. »Das ist keine Phantasie, Mrs. Farnham. Das ist der bedeutsamste
Augenblick in Ihrem Leben. Sie haben zu wählen zwischen Ihrem Leben und dem
Geld. Was ist Ihnen lieber?«
    »Sie versuchen nur, mir Angst
einzujagen und mir zu nehmen, was rechtmäßig mir gehört!« sagte sie wütend.
»Sie versuchen, mich einzuschüchtern, damit Sie die Versicherungssumme nicht zu
bezahlen brauchen!«
    »Mr. X ist der Mann, von dem
Laurence Cole wußte, daß er der Mittäter bei der Ermordung Ihres Gatten war«,
sagte Moss mit ruhiger Stimme. »Er ist der Mann, der deshalb von Cole erpreßt
wurde, genau wie auch Sie von Cole erpreßt wurden. Die Hälfte der
Versicherungssumme gegen sein Stillschweigen.«
    Moss hob den rechten Arm und
zeigte auf das Schlafzimmer. »Mr. X«, sagte er dramatisch, »ist der Mann, der
sich in der Nacht, in der Cole ermordet wurde, da drinnen versteckte. Sie
müssen sich doch daran erinnern, Mrs. Farnham. Sie schlugen Mrs. Cole mit dem
Regenschirm bewußtlos, dann setzte Mr. X seine Pistole an den Hinterkopf von
Mr. Cole und jagte ihm zwei Kugeln ins Hirn.«
    Der Pullover hob sich, als sie
tief Luft holte. »Sie lügen«, sagte sie, und ihre Nasenflügel bebten leicht.
»Das haben Sie alles erfunden! Sie haben es genauso erfunden wie er gestern
nacht!« Sie zeigte auf mich. »Er würde jeden Eid leisten, nur um Mrs. Cole aus
dem Gefängnis zu befreien. Und Sie würden jeden Eid schwören, um Ihrer Firma
die Zahlung von fünfzigtausend Dollar zu ersparen.« Sie lächelte. »Nun, wir
werden sehen! Wir werden ja sehen, was die Zeitungen über eine Gesellschaft von
der Bedeutung der United sagen, die versucht, eine Witwe so einzuschüchtern, um
sich um die Erfüllung eines gültigen Versicherungsanspruches zu drücken!«
    Moss lächelte sie beinahe
mitleidig an. »Was glauben Sie wohl, woher ich meine Informationen habe, Mrs.
Farnham? Aus der Luft gegriffen? Miss Y ist die Zeugin, die ich habe. Sie kann
die Zeit angeben, in der Sie und Mr. X zusammen waren. Sie kann beschwören, daß
sie ihn in der Nacht, in der Laurence Cole ermordet wurde, das Gebäude fünf
Minuten vor Ankunft der Polizei verlassen sah. Sie kann auch beschwören, daß er
wenige Stunden zuvor die Wohnung betreten hatte.«
    Eves Unterlippe begann zu
zittern. »Auch das sind Lügen«, flüsterte sie. »Sie versuchen nur, mich
einzuschüchtern!«
    »Wie Sie wollen.« Er zuckte die
Schultern. »Sie wünschen also, daß wir die Summe auszahlen?«
    »Diese Miss Y!« sagte sie. »Es
gibt überhaupt keine Miss Y. Wenn es eine gäbe, würde ich sie kennen!«
    »Vielleicht sollte ich Ihnen
noch sagen, daß Miss Y zugleich Mrs. X ist«, sagte Moss. »Er hatte sie vor
zwölf Monaten verlassen, und sie folgte ihm nach Pine City. Sie will die
Scheidung, aber auch Unterhaltungszahlungen. Sie hat ihn die ganze Zeit scharf
beobachtet. Aber erst als sie ihn in der Nacht von Coles Ermordung Ihre Wohnung
verlassen sah, dämmerte es ihr, daß er einer der am Mord Beteiligten war!«
    Er lehnte sich in den Stuhl
zurück und paffte an seiner Zigarre. »Ich hatte Glück«, fuhr er fort. »Ich
hatte Mr. Xs Vergangenheit unter die Lupe genommen und herausgefunden, daß er
verheiratet war. Es gelang mir, seine Frau ausfindig zu machen. Ich stöberte
sie gerade zur rechten Zeit auf, in dem Augenblick nämlich, als sie sich
überlegte, ob sie der Polizei mitteilen sollte, was sie wußte, oder nicht. Ich
konnte sie davon überzeugen, daß die Freundschaft mit der United die bessere
Möglichkeit sei.«
    Eve drückte die geballte Faust
gegen den Mund und biß fest auf die Knöchel. »Ich glaube es einfach nicht!«
sagte sie.
    »Hören Sie, Mrs. Farnham«,
sagte Moss geduldig. »Woher glauben Sie eigentlich, weiß ich so genau, wie die
Einzelheiten dieser beiden Morde geplant wurden? Woher weiß ich wohl, daß Cole
Sie beide erpreßte? Miss Y oder Mrs. X, wenn Sie wollen, kann es mir nicht
erzählt haben, da sie es selbst nicht wußte.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
fragte sie mit rauher Stimme.
    »Was Sie auch immer sein mögen,
Mrs. Farnham«, antwortete er brutal, »so dumm sind Sie wohl nicht. Es gibt ganz
offensichtlich nur eine Person, die mir diese Einzelheiten mitgeteilt haben
kann, und das ist Mr. X
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