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Das kann ich! - so erkennen und nutzen Sie Ihre Potenziale

Das kann ich! - so erkennen und nutzen Sie Ihre Potenziale

Titel: Das kann ich! - so erkennen und nutzen Sie Ihre Potenziale
Autoren: Guenter Flott
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Das ist selbst bei eineiigen Zwillingen so: genetisch und äußerlich gleich, aber in ihrer Persönlichkeit doch merklich unterschiedlich.
    Ermutigung und Entmutigung beeinflussen stark, Erwachsene Vorbilder können ermutigen.
    Aber dann haben wir in der Tat noch die selbst erfüllende Prophezeiung. Ein ruhiges Kind wird von den Eltern anders behandelt als ein lebhaftes. Die Lebhaftigkeit kann nun positiv aufgenommen und verstärkt werden. Dann wird es noch lebhafter. Der Vater erkennt sich in ihm, setzt sich für ihn ein: „Prima, du wirst ja wie ich.“ Und verstärkt das. Es kann aber auch den Eltern zu viel werden. Dann heißt es: „Nun zappel nicht so rum. Du gehst mir auf die Nerven.“
    Ermutigung und Entmutigung können sehr entscheidend sein und bei gleicher Intelligenz zu unterschiedlichen Entwicklungen führen. Den Entmutigten können später dann oft nur Lehrer oder andere erwachsene Vorbilder helfen, die sie wieder ermutigen.
    Das erinnert auch ein wenig an die britischen Prinzen William und Harry. Hier konnte der Eindruck entstehen, dass Rollen und ihre Erwartungen bei der Er- und Entmutigung der Persönlichkeit nicht unbeteiligt waren. Hier der Thronfolger, der repräsentieren muss, und dort der wilde Harry.
    Es gibt ja in der Geschichte der Dynastien berühmte Fälle, wo in den erstgeborenen Thronfolger alles investiert wurde. Und der Zweitgeborene – so war das einmal am französischen Königshof –, wurde vernachlässigt oder zur Homosexualität ermutigt, damit der Erstgeborene Kinder kriegt und der zweite nicht. So wollte man unnötige Ansprüche an den Thron vermeiden. Und dann stirbt der Erstgeborene, und der Zweitgeborene muss ran. Da haben sich wahre Dramen ereignet.
    Eine wahre Vergewaltigung der Persönlichkeit. In diese Richtung gehen aber auch die Eltern, die ihre Kinder dazu anhalten, den elterlichen Betrieb weiterzuführen und – ob es passt oder nicht – entsprechende Berufe zu erlernen.
    Ich kann mich an den typischen westfälischen Bauernhof erinnern, da war absolut klar: drei Jungen. Der älteste kriegt den Hof, der zweite wird Pastor, der dritte Anwalt oder Arzt. Da konnte die Welt untergehen. Es musste so sein.
    Ein Teufelskreis für die Entmutigten. Wie stark hat ein junger Mensch denn in der Hand, rechtzeitig selbst in seine Entwicklung einzugreifen?
    Ob laut oder leise – jeder Mensch kann Räume finden, in denen er sich entfalten kann.
    Die meisten Menschen suchen sich Räume, in denen sie sich verwirklichen können. Wenn der Sohn ein eher lauterMensch ist, kann er eben ein gefürchteter Unternehmer werden. Dann sagen alle: ein schrecklicher, aber erfolgreicher Mensch.
    Und wenn es eine leise Persönlichkeit ist, findet er einen kooperativen, zurückhaltenden Führungsstil?
    Genau! Das ist das, was man Entfaltung nennt. Man findet seine Lücke. Ansonsten sucht man und ist unglücklich.
    Der nach Anerkennung dürstende Rabauke, der in der Schule immer Aufmerksamkeit durch Unruhe erhalten hat, findet so eine berufliche Rolle, in der er sich selbst darstellen kann. Das ist dann doch eine befriedigende Situation, oder?
    Nur können viele Erwachsene das nicht mehr abstellen. Politiker zum Beispiel, die permanent das Bad in der Menge und den öffentlichen Auftritt suchen. Es kann zur Sucht – wirklich auch im biochemischen Sinne – werden. Man will immer mehr Anerkennung. Wenn ich mich endlich zum Abteilungsleiter hochgearbeitet habe, will ich Hauptabteilungsleiter werden. Dann will ich in den Vorstand, dann Vorstandsvorsitzender werden. Dann ist mein Unternehmen zu klein und ich will Vorstandsvorsitzender eines DAX-Unternehmens sein. Das ist die Gefahr von Menschen, die den Erfolg und ihre Erfüllung als Droge erleben.
    Persönlichkeit kann man nicht ändern, Verhalten schon, sagen manche Pädagogen. Missbilligt man aber die Unpünktlichkeit mancher Menschen, rechtfertigen sie sich mit ihrer Persönlichkeit, nach dem Motto: Ich bin halt so.
    Man kann so etwas abtrainieren mit relativ direkten Methoden, aber man verbiegt dann den Menschen. MeineFrau ist zum Beispiel Spätaufsteherin. Sie gibt aber auch oft um acht Uhr morgens Vorlesungen. Dann muss sie eben früh raus. Es ist für sie eine Qual. Da leidet man darunter. Ich habe aber auch schon Kandidaten erlebt, die permanent unpünktlich waren. Grob! Eine halbe Stunde und mehr. Auch dann noch, nachdem sie die erste und auch noch die zweite Abmahnung erhalten hatten. Dieser Mensch schaffte es einfach nicht. Manche reißen
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