Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Juwel der Elben

Das Juwel der Elben

Titel: Das Juwel der Elben
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
mit einem tiefen Gurgeln auf, und weder Daron noch Sarwen glaubten, diesen Namen jemals korrekt aussprechen zu können. Aber das konnten die Menschen, Riesen und sonstigen Bewohner der Küste sicherlich auch nicht, und trotzdem wusste jeder, wer gemeint war.
    Denn Sssorrr war eine wichtige Persönlichkeit. Ihm gehörten mehrere Fährschiffe, die regelmäßig über den See fuhren, je nach Bedarf sogar mehrmals täglich.
    „Wir müssen unbedingt so schnell es geht auf die andere Seite des Sees“, sagte Daron drängend.
    „Und ihr wollt den Wagen und die Pferde mitnehmen?“, fragte der Echsenmann.
    „Hier zurücklassen wollen wir sie auf keinen Fall“, mischte sich der Kleinling Mik ein und erhielt dafür von Koy einen tadelnden Blick. Nach Ansicht des Halblings sollte sich Mik wohl besser zurückhalten. Sssorrr musterte den Elbenjungen leicht misstrauisch. Dann sagte er:
    „Tut mir leid, es ist im Moment kein Fährschiff frei!“
    „So ein Lügner!“ , meldete sich Sarwen mit ihren Gedanken bei Daron.
    „Am Landungssteg liegen zwei große Schiffe, die von der Bauweise her dem Fährschiff gleichen, das wir von der Anhöhe aus gesehen haben!“
    „Gehören dir nicht die beiden Schiffe dort?“, fragte Daron und deutete mit ausgestreckter Hand in die entsprechende Richtung. Eine gemischte Mannschaft aus Blaulingen und Menschen war gerade damit beschäftigt, die Gaffel mit den Segeln hochzuziehen und alles für die Abfahrt klarzumachen.
    „Entweder will er nur uns nicht mitnehmen oder den Preis hochtreiben!“ , war Sarwen überzeugt.
    Sssorrrs Antwort war mit so vielen Zischlauten unterlegt, dass man ihn nur schwer verstehen konnte, als er sagte: „Das sind meine Fährschiffe, da hast du schon recht.“
    „Wir werden gut für die Überfahrt bezahlen“, versprach Daron. „Wieso bringst du uns nicht hinüber?“
    „Weil beide Schiffe ausgebucht sind, bis auf den letzten Platz besetzt. Mit zylopischen Riesen, die unser aller Herrscher angefordert hat, um eine Baumaßnahme in seiner Burg durchführen zu lassen. Und unser Herrscher schätzt es nicht, wenn sein Wille nicht erfüllt wird. So viel könntet ihr mir gar nicht zahlen, dass ich es riskiere, seinen Zorn auf mich zu ziehen.“
    Die Schlangenzunge des Whanur kam hervor und verschwand blitzschnell wieder in seinem Maul. Schließlich hob der Echsenmensch bedauernd die Schultern.
    „Tut mir leid. Ich würde ja ansonsten empfehlen, sich an die Fischer zu wenden, aber erstens sind die Fischerboote alle zu klein, um euren Wagen und die Pferde aufzunehmen, und zweitens dämmert es bald, und bei Sonnenuntergang fahren die Fischer hinaus auf den See, weil sie in den Nächten den besseren Fang machen.“
    „Und wenn du nur zwei von uns mitnimmst?“, fragte Daron den Whanur. „Meine Schwester und mich. Wir sind nun wirklich nicht so groß
    und schwer, sodass davon das Schiff gleich untergeht. Irgendwo zwischen all den Riesen wird doch sicherlich noch kleines Plätzchen für uns sein.“
    Der Whanur öffnete das Maul und zeigte die scharfen Zähne. Dazu zischte und gurgelte er.
    „Dann nehme ich den doppelten Preis“, sagte er schließlich. „Für das Risiko.“
    „Wie gesagt, vom Gewicht her …“
    „Nein, ich meine das Risiko, dass die Zylopier sich später beim Knochenherrscher beschweren, dass es für sie zu eng war, und ich dann Ärger kriege“, zischte Sssorrr.
    Koy bezahlte die Überfahrt. Seine Silbermünzen wurden von Sssorrr gern als Zahlungsmittel angenommen.
    Allerdings fand der Halbling den Gedanken, dass Daron und Sarwen allein nach Skara übersetzten, gar nicht gut.
    „Es geht aber doch nicht anders“, sagte Sarwen. „Und vielleicht ist es auch ganz gut so, dass nur Daron und ich hinüberfahren. Denn wir können uns besser vor Magie schützen. Außerdem erregen wir wahrscheinlich zu zweit auch weniger Aufsehen.“
    Koy lachte auf. „Dass du dich da mal nicht irrst!“
    „Wieso?“
    „Zwei Elbenkinder wecken überall Aufmerksamkeit. Das lässt sich gar nicht vermeiden.“ Koy seufzte. „Noch könnt ihr es euch anders überlegen. Und es gäbe ja auch die Möglichkeit, auf dem Landweg nach Skara zu gelangen. Dann müsste man allerdings den halben See umrunden.“
    „Und wer weiß, was bis dahin schon alles geschehen ist“, gab Daron zu bedenken und schüttelte energisch den Kopf. „Nein, nein, so ist es schon die bessere Lösung.“
    Und Sarwen ergänzte in Gedanken: „Hauptsache, wir beide sind uns darüber einig,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher