Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Isaac-Quartett

Das Isaac-Quartett

Titel: Das Isaac-Quartett
Autoren: Jerome Charyn
Vom Netzwerk:
verdrahten?«
    »Du bist dumm«, sagte der Fischer. »Jungchen, ich hätte dich schon vor Ewigkeiten umbringen lassen können.«
    »Und was ist mit den Schrotflinten, die du mir in die Centre Street geschickt hast?«
    »Die sollten dich nur ein bisschen erschrecken … Du bist zu wertvoll, um dich zu verbuddeln. Himmel, die Chancen, die ich hatte, dich zu erledigen … Der große Isaac, der mit Holzkohle im Gesicht am Times Square hockt. Mangen hat dir das Leben gerettet. Du bist Dennis’ Baby … und bilde dir ja nicht ein, du könntest mich allein im Wasser erwischen. Ich habe Jungs im Haus. Wenn ich pfeife, Jungchen, dann schaufeln sie dir ein Grab … dann ruhst du bei den Karpfen.«
    »Warum hast du mich nach Irland gerufen, Coote?«
    »Um zu reden … Mangen hat sich auf die Hinterbeine gestellt, also musste ich verschwinden.«
    »Du hattest nicht mal Zeit, deine Angeln einzupacken. Wie ade. Aber ich hab deinen Bürojungs gesagt, sie sollen sie von der Wand nehmen. Sind sie schon eingetroffen?«
    »Noch nicht. Du bist mir was schuldig, Jungchen. Und komm mir ja nicht komisch.« Er klopfte sich mit dem Knüppel vor die Brust. »Dieser alte Mann hat dich zum Police Commissioner gemacht.«
    »Na klar, Sammy und du, ihr habt Tiger John aufs Kreuz gelegt und mir sein Abzeichen an die Brust gesteckt. Eine gute Tarnung für euch alle. Ich komme und du trägst deinen Hintern in eine Burg nach Screeb und befreist den See von Karpfen. Ein bezauberndes Leben. Du hast darauf spekuliert, dass ich genug Sympathien für den alten Bürgermeister hege, um ihm nicht zu schaden. Ich könnte Sammy sowieso nicht anklagen, selbst wenn ich wollte. Er hat seinen Frieden mit Dennis geschlossen. Er wird schon nicht verhungern, auch wenn das Geld nicht mehr fließt. Rebecca wird für ihn sorgen. Bleibst nur noch du. Was willst du von mir? Du hast doch deinen gelben See …«
    »Ich will mein Bild nicht in den Zeitungen sehen. Ich lebe hier ganz zurückgezogen. Ich will einen Angelclub aufmachen. Ich werde ein Hotel eröffnen. Meine Lachsrechte an reiche Angler verkaufen … Isaac, der Nuttenscheiß ist tot. Wozu noch Dreck aufwühlen? Mangen hat Tiger John. Er ist damit zufrieden.«
    »Oh, ich würde dich nie stören, Chief. Du bist in Sicherheit. Du hast alle niedergemetzelt, die dir hätten schaden können. Du warst so was wie der Papst in New York City. Der Bürgermeister hat dir die Hände geküsst. Und du hast jeden meiner Männer aus dem Büro entfernt und sie aufs Land geschickt. Sie mussten mit der Fähre zur Arbeit. Du warst gerissen. Du hast ein, zwei Jungs bis zum Ende behalten, damit Isaac nur nichts mitkriegt.«
    »Jungchen, ist doch nicht meine Schuld, wenn du nicht ins Präsidium kommst. Ich hätte mit John überhaupt nichts machen können, wenn du da gewesen wärst. Aber wir konnten fest auf dich zählen. Wenn du nicht mit den Guzmanns geschlafen hast, dann hast du in irgendeinem anderen Dreckloch gesteckt. Du konntest nie ruhig auf deinem Hintern sitzen. Und beschuldige mich ja nicht, die Leute niederzumetzeln. Du hast das auch getan, als du musstest … genau wie wir alle. Du hast deinen eigenen Jungen umgebracht, Blue Eyes, weil deine Tochter verrückt nach ihm war und du das nicht ertragen konntest.«
    »Die Guzmanns haben Coen umgebracht«, murmelte Isaac ins Wasser.
    »Tatsächlich. Böse Seelen … Sie haben in der Bronx Schokoladenriegel hergestellt … Und du musstest ihnen den Krieg erklären, Papa Guzmann und seinen fünf Idioten von Söhnen.«
    »Papa hat mir einen Wurm verpasst.«
    »Den hast du verdient«, sagte McNeill. »Spiel mir ja nicht Isaac den Reinen vor.«
    Isaac schaute zu, wie der Prügel wieder aufs Wasser schlug. Das Netz senkte sich und kam leer wieder hoch.
    »Zwischen uns gibt es keinen großen Unterschied«, sagte der Fischer. »Ich habe für mich was abgezweigt und du hast die Polizei für deine eigenen bescheuerten Zwecke missbraucht. Du hast gemordet, Sonnyboy, verstümmelt und Augen ausgequetscht.«
    »Ich habe keinen Mann mit Draht an eine Bank gebunden, nur um anzugeben.«
    »Ich musste ihn loswerden, und eine Methode ist so gut wie jede andere. Er wurde langsam zur Last. Er verliebt sich in eine kleine Verkäuferin und wir müssen alle darunter leiden. Was für ein König soll das sein? Ich hab ihn aus der Gosse aufgelesen. Die Polizei hat ihn durchs College gebracht.«
    »Ich hab ihn aufs Columbia College gebracht … nicht du oder die Polizei.«
    »Piss dir doch ins Hirn«, sagte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher