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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)
Autoren: Garth Nix
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Elzweko wird dich zu ihr bringen. Ihm wurde gesagt, du seist ein Regulant auf einer besonderen Geheimmission. Ich habe die Kapsel mit Kurs auf Kharalcha programmiert, das Imperiales Protektorat bleiben wird, zumindest die nächsten zwanzig Jahre lang. Gleich nach deinem Transit durch das letzte Imperiale Wurmloch wird deine Psitech-Signatur mit dem Vermerk »Verfolgen und vernichten« versehen, für den Fall, dass du jemals wieder innerhalb der Grenzen des Imperiums angetroffen wirst. Komm nicht zurück, Khemri:
    :Das werde ich nicht. Ich danke dir, Atalin:
    Es kam keine Antwort mehr.
    Ich öffnete die Tür und sah, dass Elzweko auf mich wartete.Er sprach nicht, aber wie schon beim ersten Mal – das sich so weit weg anfühlte – nahm er mich durch die falsche Wurmlochtür mit, an den dort postierten Mechbi-Soldaten vorbei – ich verkrampfte mich ein wenig, da ich noch immer auf einen letzten Verrat gefasst war – und ins Warenlager, wo ich nochmals aufgefordert wurde, mir alles zu nehmen, was ich für die vor mir liegende Mission benötigte. Mit Bedacht wählte ich Dinge, von denen ich glaubte, dass ich oder die Kharalchaner sie gebrauchen konnten. Es konnte sehr gut die letzte Gelegenheit für mich sein, an halbwegs vernünftige Tech zu kommen.
    Im Dock befand sich noch ein zweiter Prinz, eine junge Frau, die einen altmodischen Vakuumanzug trug, welcher eher meinem alten Eckie ähnelte. Sie starrte mich an, sagte aber nichts. Vermutlich, weil mein Visier versilbert war, denn ich kannte sie gut. Ich war ein wenig überrascht, Tyrtho zu sehen, auch wenn ich mich fragte, warum sich ihr Plan, an der sicheren Akademie zu bleiben, dahingehend geändert hatte, dass sie sich als Regulantin hatte anwerben lassen.
    Es war ihre Kapsel, die ich nehmen sollte, das war mir klar; es würde ihre Eignungsprüfung verzögern. Eine zweite Kapsel wurde gerade von Mechbi-Drohnen vorbereitet, aber das würde Stunden dauern. Ich war ein wenig traurig, dass ich nicht mit ihr sprechen konnte, aber ich wusste, dass dies das Todesurteil für uns beide bedeutet hätte.
    Das Imperium durfte nie und nimmer bekannt werden lassen, dass ein Prinz sich ein anderes Leben auch nur wünschen konnte.
    Geschweige denn, dass er Mittel und Wege fand, es auch zu bekommen.
    Zwei Wochen später tauchte meine Kapsel im Kharalcha-System wieder auf. Diesmal gab es keine Meldungen über kürzlich zurückliegende Kampfhandlungen, aber es befanden sich Schiffe auf Patrouille in der Nähe des Wurmlochs. Einige davon erkannte ich sofort als den KRS zugehörig, noch bevor die Kapsel den Scan fertig analysiert hatte. Aber es waren noch mehr Schiffe da und bessere, und innerhalb weniger Minuten wurde ich von ihnen bejubelt wie auch von den KRS .
    Es war natürlich die Konföderierte Flotte, die nur sechs Monate zu spät kam. Aber ich beantwortete ihre rasch gestellten Fragen nicht. Es gab lediglich ein Schiff, mit dem ich sprechen wollte und insbesondere mit einer Person an Bord.
    »Rufe KRS Feuerteufel, KRS Feuerteufel . Hier ist Khem Greif. Ist Raine Greif an Bord?«
    Die Antwort kam nach einer langen, langen Minute. Die Stimme klang vertraut und höchst willkommen in meinen Ohren.
    »Khem Greif, hier ist Raine Greif an Bord von KRS Feuerteufel . Wie lautet deine Nachricht?«
    Raine klang ruhig und gelassen. Mehr als ich, da war ich mir sicher, besonders da mir klar wurde, dass ich die Luft angehalten hatte. Ich stieß sie aus und ergriff das Wort.
    »Erbitte Erlaubnis, aufgenommen zu werden.«
    »Hast du ein Atmosphärenproblem?«
    Ich lächelte.
    »Negativ. Status grün auf allen Posten. Ich möchte nur so bald wie möglich aufgenommen werden.«
    »Verstanden, Khem Greif. Standby zum Einholen. Und …« Eine kleine Atemlosigkeit war zu hören, die sie rasch unterdrückte. »Willkommen daheim.«

Epilog
    Das ist die Geschichte meiner drei Tode – und alles, was ich erzählen kann, denn es wird keine Wiedergeburt von meinem vierten und finalen Tod geben. Aber ich bereue es nicht, das lange, lange Leben eines Prinzen des Imperiums aufgegeben zu haben und alles, was damit einhergeht. Ich vermisse die Macht über Leben und Tod des einfachen Volkes nicht, ebenso wenig die Dreieinigkeit der Techs, die in mir gewirkt und mich sowohl mehr als auch weniger menschlich gemacht haben.
    Denn ich habe viel mehr gewonnen, als ich verloren habe, auch wenn es nichts ist, was das Imperium sich auch nur die Mühe machen würde zu bemessen.
    Raine und ich lieben uns noch
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